Putzschienen setzen: Auswahl und Anleitung
Putzschienen sorgen für saubere Kanten und ein gleichmäßiges Erscheinungsbild beim Verputzen. Wie Sie die Profile richtig setzen und was es zu beachten gibt, lesen Sie in diesem Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze
Putzschienen werden direkt auf die zu verputzende Innenwand gesetzt. In der Regel sind sie anschließend nicht mehr sichtbar.
Mit diesen Putzprofilen gelingen saubere Kanten bei Laibungen oder Durchlässen in Mauern.
Putzschienen kommen auch bei Dehnungsfugen zum Einsatz.
Auf größeren Flächen tragen sie zu einem gleichmäßigen Erscheinungsbild des Untergrundes bei.
Wozu werden Putzschienen verwendet?
Putzschienen, die auch als Putzprofile oder Putzleisten bezeichnet werden, erleichtern die Arbeit des Verputzens. An Fenster- und Türöffnungen sorgen Sie als Eckprofile für saubere Abschlüsse und gerade Kanten. Auf der Wandfläche stabilisieren sie den Putz und erleichtern das Verputzen. Das gilt gerade für Stellen, die schnell unter der täglichen Beanspruchung leiten könnten, wie Ecken, Sockelkanten, Vorsprünge, Durchgänge oder Laibungen.
Gut zu wissen
Die Profile sind so gearbeitet, dass sie gut im Putz halten und vom Abziehwerkzeug überbrückt werden. Auch Profis arbeiten in der Regel mit Putzschienen.
Diese Grundtypen gibt es:
Eckschienen: Für Ecken, um saubere Kanten zu ermöglichen.
Flächenschienen: Werden für größere Wandflächen genutzt, wo es auf eine gleichmäßige Dicke des Putzes ankommt.
Dehnungsfugenprofile: Sie sollen die Bildung von Rissen vermeiden.
Die verschiedenen Formen werden in unterschiedlichen Materialien angeboten. Die Materialwahl ist keine Frage des persönlichen Geschmacks, sondern richtet sich nach dem Einsatzzweck:
Metall-Putzschienen bestehen in der Regel aus verzinktem Stahl oder Aluminium. Sie sind besonders stabil und damit gut für beanspruchte Bereiche geeignet. Zudem sorgen sie für exakte und gerade Putzkanten.
Kunststoff-Putzschienen sind leichter. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass sie nicht korrodieren können. Diese Widerstandsfähigkeit wird in Feuchträumen (Bädern, Küchen, Kellerräumen) geschätzt.
Bei Schienen aus PVC, die über eine sichtbare Außenkante verfügen, ist darauf zu achten, dass diese nach dem Auftragen des Putzes gesäubert wird. Solche Schienen werden im Handel als Anputzleisten angeboten.
Die Aufgabe von Anputzleisten besteht darin, den Putz gerade an eine andere Kante heranzuführen, ohne dass der Putz die zweite Fläche berührt. Damit werden die beiden Bauteile „entkoppelt“, was Rissen und Spannungen vorbeugt. Das ist etwa beim Übergang zwischen Wand und einem Fensterrahmen sinnvoll.
Auswahl der passenden Putzschiene
Welches Profil eingesetzt wird, hängt von verschiedenen Kriterien ab. Dazu gehört die Beschaffenheit der Wand, die Lage, die erwartete Beanspruchung und auch die Putzart.
Die Auswahl der Schiene folgt somit in mehreren Schritten:
Handelt es sich um einen Innenputz, Außenputz oder ein Verbundsystem für die Wärmedämmung?
Wo soll das Profil eingesetzt werden? Kantenbereiche, Wandabschlüsse oder Sockel?
Wie dick soll die Putzschicht werden? Bei dickeren Schichten werden stabilere Schienen benötigt.
Tipp
Gerade in Hinblick auf die Verträglichkeit von Materialien ist es ratsam, sich vor dem Kauf im Baumarkt oder Baustoffhandel beraten zu lassen.
Werkzeuge und Materialien werden zum Setzen von Putzprofilen
Gerade Putzprofile aus Metall erwecken den Eindruck, dass sie mit der Wand verschraubt oder genagelt werden müssen. Das ist aber nicht der Fall. Sie werden üblicherweise mit speziellem Eckschienenmörtel befestigt.
Für das Setzen von Putzschienen werden diese Werkzeuge und Materialien benötigt:
Wasserwaage für das lotgerechte Ausrichten der Schienen. Auch ein Laser kann hier helfen.
Cuttermesser oder Blechschere zum Kürzen der Schienen.
Kleiner Spachtel oder Kelle zum Auftragen des Eckschienenmörtels.
Putzprofile in der gewählten Form und in der Gesamtlänge entsprechend der Flächen.
Putzschienen setzen – Schritt für Schritt
Das Setzen von Putzschienen erfolgt in mehreren Schritten:
Positionen anzeichnen
Zeichnen Sie die Positionen der Putzleisten an der Wand an. Für stark strapazierten Außenputz empfiehlt sich ein kürzerer Abstand zwischen den Profilen, etwa um die 80 Zentimeter. Im Innenbereich darf der Abstand etwas größer sein, sollte aber unter 150 Zentimetern bleiben.
Tipp
Mit der Wasserwaage sorgen Sie dafür, dass die Linien senkrecht sind.
2.Profile schneiden
Schneiden Sie die Profile mit einer Blechschere oder Metallsäge zu. Die Schnittkanten sollten möglichst sauber sein.
Mörtel auftragen
Etwa im Abstand von 40 bis 50 Zentimetern tragen Sie entlang der vorher angezeichneten Position eine hühnereigroße Menge des Eckschienenmörtels auf die Wand auf.
Schienen einlegen
In diese kleinen Mörtelbetten werden die Schienen nun eingelegt. Die Wasserwaage hilft auch hier bei der Ausrichtung. Achten Sie außerdem darauf, dass die Schienen einen gleichmäßigen Abstand von der Wand haben, damit der Putz in einer einheitlichen Putzstärke aufgetragen wird.
Putz antrocknen lassen
Der Putz muss jetzt etwas antrocknen, damit die Schienen beim eigentlichen Verputzen nicht mehr wackeln oder sich verschieben können.
Sitzen die Putzschienen fest, können Sie mit dem eigentlichen Verputzen der Putzoberfläche beginnen.
Vermeiden Sie typische Fehler
Zu den größten Fehlern, die Sie beim Anbringen von Putzschienen machen können, gehören:
Falsche Ausrichtung: Nutzen Sie unbedingt eine Wasserwaage für die lotgerechte oder waagerechte Ausrichtung der Schienen.
Falsche Materialwahl: Im Außenbereich und beim Verputzen von Feuchträumen im Inneren müssen Sie darauf achten, ausschließlich Putzleisten zu verwenden, die rostfrei sind. Denn die Schienen können sonst unterhalb des Putzes korrodieren, was dann zu Verfärbungen und unschönen Flecken an der Wand führen wird.