Regelung der Fußbodenheizung: Die Möglichkeiten
Immer mehr Häuser werden mit Fußbodenheizungen ausgestattet. Für einen sparsamen Betrieb ist eine passende Regelung notwendig. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Arten vor.
Das Wichtigste in Kürze
Eine Regelung sorgt dafür, dass die Fußbodenheizung effizient heizt und arbeitet.
Dabei kann die Steuerung über witterungs- oder raumtemperaturgeführte Fühler geregelt werden. Auch eine raumweise Regelung über Raumthermostate ist möglich.
Moderne Fußbodenheizungen müssen mit einer Einzelraumregelung ausgestattet werden.
Welche Arten der Regelung sind möglich?
Eine präzise Steuerung der Fußbodenheizung ist unerlässlich, damit sie richtig und effizient heizt. Dafür stehen Ihnen unterschiedliche Arten der Regelung zur Verfügung. Es gibt zum Beispiel witterungsgeführte Fußbodenheizungssteuerung. Bei diesem misst ein Temperaturfühler ständig die Temperatur im Außenbereich. Die Messergebnisse werden dann mit der Heizkurve des Gebäudes abgeglichen und regeln, wie stark geheizt werden muss. Sind die Außentemperaturen niedrig, wird die Vorlauftemperatur angehoben und bei höheren Temperaturen entsprechend abgesenkt.
Die raumtemperaturgeführte Regelung arbeitet auf vergleichbare Weise. Der Unterschied ist, dass der Regler der Fußbodenheizung in einem Führungsraum installiert ist. In diesem gleicht der Regler den Ist-Wert der Temperatur und gleicht ihn mit dem Soll-Wert ab. Ist dieser voreingestellte Wert nicht erreicht, wird die Vorlauftemperatur angehoben. Sie können beide Regelungen in Ihrem Haus kombinieren, um die Präzision zu erhöhen.
Zonen- oder raumweise Regelung
Es gibt mittlerweile auch eine dritte Möglichkeit zur Steuerung der Heizleistung der Fußbodenheizung: zonen- oder raumweise Regelung. Diese Variante erlaubt eine noch präzisere Steuerung der Temperaturen. Hierfür werden mehrere Temperaturfühler in den Zimmern installiert. Diese gleichen die Ist- und Soll-Werte regelmäßig ab.
Kommt es zu einer Abweichung, werden per Signale die einzelnen Heizkreise angesteuert. Diese können Stellantriebe bewegen, Ventile öffnen oder schließen und regulieren die Abgabe der Wärme in den einzelnen Räumen. Über diese Geräte können Sie die Heizung auf Ihre Wunschtemperatur einstellen – es gibt dabei Modelle, die kabelgebunden sind oder per Funk arbeiten.
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Statt der Fühler können Sie für die Einzelraumregelung auch Raumtemperaturregler für Ihre Flächenheizung verwenden. Diese Raumregler sind direkt mit den Stellantrieben verbunden. Eine weitere Ausführung zur raumweisen Regelung sind Raumthermostate. Diese messen die Raumtemperatur und arbeiten ähnlich wie klassische Thermostate von Heizkörpern.
Steuern von mehreren Heizkreisen
In der Regel gibt es bei einer Flächenheizung in Kombination mit Heizkörpern im Haus mehrere Heizkreise. Die Herausforderung dabei ist, dass jeder Heizkreis unterschiedliche Anforderungen an die Vorlauftemperatur stellt. Heizkörper benötigten wärmeres Wasser als die Fußbodenheizung, da diese mehr Fläche zum Heizen bietet.
Damit beide Varianten gleichmäßig heizen, stellt die Heizung die Vorlauftemperatur auf den höchsten Wert ein, den das System benötigt. Damit die Flächenheizung kühleres Wasser bekommt, passt die Fußbodenheizungsregelung die Temperatur an und führt über einen Mischer kühleres Rücklaufwasser in den zu heißen Vorlauf ein. Dabei befindet sich die Regelung nach dem Heizkreisverteiler.
Steuerung der Fußbodenheizung: Worauf Sie achten sollten
Im Vergleich zu herkömmlichen Heizkörpern sind Fußbodenheizungen träger, weshalb eine andere Steuerung zum Einsatz kommen muss. Der Grund dafür liegt, dass die Rohrleitungen zunächst den Boden erwärmen, der anschließend die Wärme an den Raum abgibt. Der Vorteil dieser Variante ist, dass sich Zimmer gleichmäßiger erwärmen und der Boden Wärme speichert. Dadurch wird das Haus noch geheizt, wenn die Heizung heruntergeregelt ist. Dadurch lassen sich Heizkosten sparen.
Ferner hat eine Fußbodenheizung einen Selbstregeleffekt. Dieser führt dazu, dass die nötige Differenz zwischen Oberflächen- und Raumtemperatur geringer ist – verantwortlich hierfür ist die größere Heizfläche. Sinkt die Differenz, reduziert das System automatisch die Heizleistung. Dabei wird kühles Rücklaufwasser in den Vorlauf geleitet.
Was bringt eine präzise Heizungsregelung?
Früher dachte man, dass die Selbstregulierung der Fußbodenheizung ausreicht, um den Energieverbrauch zu optimieren. Eine fachgerecht installierte Regelung und ein hydraulischer Abgleich kann jedoch mehr Energie einsparen. So kann automatisch bedarfsgerecht geheizt werden. Den Komfort der Regelung können Sie erhöhen, wenn Sie zusätzliche Steuerungselemente wie einen Heizkreis-Mischer einbauen lassen. Zudem unterstützt die Steuerung den Selbstregeleffekt, der abhängig von der Dämmung, der Witterung und der Gebäudeart ist und allein nicht in allen Räumen eine bedarfsgerechte Regulierung der Temperatur sicherstellen kann.
Nachteile hat die Fußbodenheizungsregelung jedoch auch. So kann die Technik kurzfristige Änderungen der Temperatur nicht verhindern – insbesondere bei witterungsbedingten Änderungen der Raumtemperatur. Zudem ist in gut gedämmten Gebäuden das Einsparpotenzial der Steuerung deutlich geringer als bei schlecht oder gar nicht gedämmten Häusern, weshalb sie in solchen Fällen nicht so wichtig ist. Außerdem können weitere Betriebskosten entstehen – etwa der Strom für die Antriebe.
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Eine fehlende oder fehlerhafte Regelung kann zu einer Überversorgung führen. Das bedeutet, dass mehr Wärme als nötig in einem Raum ankommt. Sind die Thermostate oder Regelventile falsch eingestellt, kommt es zu einer übermäßigen Wärmezufuhr.
Gesetzliche Vorschriften für die Regelung
In Deutschland gibt es mehrere gesetzliche Vorschriften und Normen, die für die Regelung von Fußbodenheizungen relevant sind. Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass Heizsysteme energieeffizient und umweltfreundlich betrieben werden. Demnach schreibt die das Gebäudeenergiegesetz (GEG) von 2024 eine Einzelraumregelung bei Fußbodenheizungen vor. Diese sollen der Verschwendung von Energie vorbeugen. Systeme, die sich nicht einzeln pro Raum steuern lassen, müssen Sie nachrüsten.
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Ausgenommen von der Regelung des GEG sind Fußbodenheizungen in Räumen, die kleiner als sechs Quadratmeter sind, und bestehende Fußbodenheizungen, die vor dem 1. Februar 2002 eingebaut wurden.
Einsparpotenziale
Durch eine präzise Steuerung der Fußbodenheizung können Sie Kosten sparen, da die Vorlauftemperatur immer so eingestellt werden, dass sie sich an die vorherrschenden Bedingungen anpasst. Auf diese Weise benötigt die Heizung weniger Brennstoff – oder im Falle einer Wärmepumpe Energie. Wie hoch die Einsparpotenziale tatsächlich sind, hängt von Ihrem Haus ab. In gut gedämmten Gebäuden sind die Einsparungen bei den Heizkosten geringer als bei ungedämmten. Denn die Dämmung führt dazu, dass weniger Energie verloren geht, wenn sie für kurze Zeit nicht heizen – etwa bei Nacht. Ist die Heizung jedoch länger nicht in Betrieb, sparen Sie dennoch bei Absenkphasen.
In ungedämmten Häusern ist das Einsparpotenzial höher, da hier höhere Schwankungen in der Temperatur öfter auftreten. Hier kann die Regelung der Fußbodenheizung effizienter ausgleichen. Niedrige Heizkosten lassen sich auch erzielen, wenn am Tage die Wunschtemperatur abgesenkt wird, weil Sie beispielsweise in der Arbeit sind. Gleiches gilt für die Nachtabsenkung.