Rolf Brendel: "Nena war meine erste große Liebe"
Gabriele Susanne Kerner (54, "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann") wurde als Nena mit ihrer gleichnamigen Band und dem Hit "99 Luftballons" 1983 international bekannt. Der deutsche Titel schaffte es sogar auf Platz zwei der US-Billboard-Charts. Mit 25 Millionen verkauften Tonträgern weltweit zählt die Band zu den erfolgreichsten Künstlern der deutschen Musikgeschichte.
Auf diesen Erfolg folgte eine Phase, in der die Künstlerin vor allem auf ihre, der Mode der 1980er geschuldete Präsentation der Achselhaare reduziert wurde, bis sie sich mit "20 Jahre - Nena feat. Nena" 2002 endgültig dieses Images entledigte. Ein neues Publikum erschloss sich die gebürtige Hagenerin seit 2011 auch als Jury-Mitglied der ersten drei Staffeln der Erfolgs-Casting-Show "The Voice of Germany" (ProSieben/Sat.1).
Soweit der Stand bis heute. Nena-Schlagzeuger Rolf Brendel (57), der von 1979 bis 1987 auch mit der Sängerin liiert war, springt jetzt nochmal zurück und erzählt in seinem Buch "Nena - Geschichte einer Band" (20. Oktober, Aufbau Verlag, 36 Euro) aus der turbulenten beruflichen Zeit der Achtziger-Kultband (1982 - 1987) und dem Privatleben des wilden Star-Paares.
Wie sich die beiden kennengelernt haben, erklärt er im Interview mit "Bunte.de" so: "Wir suchten damals eine Sängerin, und der Gitarrist führte sie in den Proberaum. Nena fing an zu singen, und ich bin ihr sofort verfallen. Sie hat etwas in ihrer Stimme, das man nicht lernen kann. Dieses bestimmte Etwas, das die Menschen berührt."
Dass die Band so schnell zu den ganz großen NDW-Stars zählte, lag vor allem an der charismatischen Sängerin, denn die besaß, so bestätigt auch Brendel "wahnsinnig viel Humor, Sex-Appeal und Selbstbewusstsein". Damals sei sie noch das Mädchen von nebenan gewesen, kein Star. Die On/Off-Liebe der beiden Musiker war für ihn demnach auch etwas ganz Besonderes, denn Nena war nicht weniger für ihn, als "meine erste große Liebe".
Ein Traumpaar seien sie dennoch nicht gewesen, schreibt Brendel im Buch. Im Interview wird er deutlicher: "Wir liebten uns, stritten uns aber auch bis aufs Blut." Das Gute an Nena sei jedoch immer gewesen: "Sie war schnell versöhnlich und nie wirklich beleidigt." Also keine Zicke, wie manchmal kolportiert? "Nena trägt ihr Herz auf der Zunge. Wenn ihr was nicht gefällt, sagt sie das - und das sehr deutlich", so der ehemalige Weggefährte.