Von wegen Superfood: Welche angebliche Super-Beere massiv in der Kritik steht
Beeren gelten als wahres Superfood und versprechen alles: von Zellschutz über Gewichtsverlust bis hin zur Stärkung des Immunsystems. Doch eine angebliche Super-Beere steht aktuell bei Verbraucherschützern in der Kritik.
Die Acaibeere gilt als wahres Wundermittel. Ihre vermeintlichen Wirkungen – von Zellschutz über Gewichtsverlust bis hin zur Reduzierung von Krebsrisiken – machen sie zum Star unter den Superfoods. Doch wie gesund ist die exotische Beere wirklich? Und gibt es heimische Alternativen, die günstiger und ebenso nahrhaft sind? Wir klären die Mythen rund um die Acaibeere auf.
Acaibeere: Herkunft und Versprechen
Die Acaibeere stammt aus dem südamerikanischen Amazonasgebiet und wird als Saft, Pulver oder in Kapselform angeboten. Ihre Hersteller betonen ihren hohen Gehalt an Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Anthocyanen, die zellschützend wirken sollen. Auch sollen die Beeren das Immunsystem stärken, beim Abnehmen helfen und Alterungsprozesse verlangsamen.
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Kritik von der Verbraucherzentrale
Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg relativiert laut t-online die Superfood-Versprechen: "Die Studienlage ist bislang nicht eindeutig. Die Acaibeere ist nicht gesünder als heimische Obst- und Gemüsesorten mit dunklem Pflanzenfarbstoff."
Ein weiterer Kritikpunkt ist die starke Schwankung der Nährstoffgehalte in Pulver und Kapseln, die je nach Herstellungsverfahren unterschiedlich ausfallen können. Deshalb dürfen in der EU keine gesundheitsbezogenen Werbeaussagen zu Acaibeeren gemacht werden.
Vorsicht bei konzentrierten Produkten
Hochkonzentrierte Acaipulver oder Kapseln bergen Risiken. Eine Überdosierung von Vitamin C kann beispielsweise Durchfälle oder Nierensteine verursachen. Auch das enthaltene Spurenelement Mangan, wichtig für den Stoffwechsel, kann in zu hohen Dosen Nervenschäden verursachen.
Sind heimische Beeren die bessere Wahl?
Für Valet steht fest: Heimische Früchte wie Heidelbeeren, Brombeeren oder Holunderbeeren enthalten oft sogar mehr Anthocyane und Antioxidantien als Acaibeeren. Zudem sind sie günstiger und weniger häufig mit Schadstoffen wie Mineralölrückständen belastet. Auch allergische Reaktionen treten bei heimischen Sorten seltener auf.
Besser: Frische Vielfalt statt teures Pulver
Die Acaibeere kann als Teil einer ausgewogenen Ernährung durchaus genossen werden – allerdings in Maßen und ohne überhöhte Erwartungen. Für eine gesunde Ernährung sind heimische Beeren, frisches Obst und Gemüse oft die bessere und nachhaltigere Wahl. Ihr Körper wird es Ihnen danken – ganz ohne Superfood-Hype.