Royal-Expertin: Trump war bei Treffen mit der Queen nicht unhöflich

Die Queen und US-Präsident Trump trafen letzten Freitag auf Schloss Windsor aufeinander. Beim ersten Staatsbesuch in England lief es für Trump nicht ganz rund. (Bild: AP Photo/Pablo Martinez Monsivais)
Die Queen und US-Präsident Trump trafen letzten Freitag auf Schloss Windsor aufeinander. Beim ersten Staatsbesuch in England lief es für Trump nicht ganz rund. (Bild: AP Photo/Pablo Martinez Monsivais)

Präsident Trump traf am Freitag beim Staatsbesuch in England auf die Queen. Danach gab es viel Häme für seinen Auftritt neben der Königin. Jetzt sagt eine Adelsexpertin: Trump war nicht absichtlich unhöflich, sondern vor allem nervös.

Viele rechneten beim Besuch des US-Präsidenten Trump bei der Queen mit einem Fauxpas – und tatsächlich gab es anschließend etliche kritische Berichte und hämische Posts, die das Verhalten Trumps kommentierten. Aber hat Trump das Protokoll des Königshauses tatsächlich gebrochen? Ja, lautet die Einschätzung der Expertin Liz Brewer: „Aber nicht mit Absicht.“ Sie nimmt den US-Präsidenten sogar ein bisschen in Schutz: „Ich denke, dass er nervös war, es war ihm auch anzusehen“, so Brewer. „Er war zum ersten Mal in einer Situation, in der er sich benehmen musste.“ Die Expertin, die unter anderem als Beraterin arbeitet, hat sowohl die Queen als auch Trump bereits mehrfach getroffen, Trumps Ex-Frau Ivana zählt zu ihren Kundinnen. Brewer soll Ivana sogar Tipps für Trump zur richtigen Etikette im Umgang mit der Queen mitgegeben haben.

Die schienen jedoch nicht beim US-Präsidenten angekommen zu sein. Denn Trump kam zu dem offiziellen Termin in Schloss Windsor nicht nur 15 Minuten zu spät, sondern hatte auch im Anschluss sichtlich Schwierigkeiten, dem Protokoll des Staatsbesuchs zu folgen. Zunächst war nicht klar, ob er sich beim ersten Aufeinandertreffen mit der Queen verbeugt hatte. „Ich weiß nicht, ob er sich verbeugt hat oder nicht. Manche Leute sagen, er hat sich verbeugt, als er aus dem Auto stieg“, sagte Liz Brewer dazu. Sie hätte ihm dazu geraten: „Es hat mit Respekt zu tun. Respekt vor einer Frau in ihren 90ern, die viele Premierminister und Präsidenten getroffen hat. Er hätte wissen sollen, dass er sich – von allen Frauen dieser Welt – vor dieser Frau hätte verbeugen sollen.“

„Die Queen trainiert den US-Präsidenten Donald Trump darin, wie man während der Inspektion der Wache bei Schluss Windsor geht #TrumpVisitUK“

Auch bei der gemeinsamen Inspektion der Coldstream-Garde danach schien der US-Präsident unsicher darüber, wie er sich korrekt gegenüber der Monarchin verhalten soll. Die rüstige Queen wies ihm mit energischen Handbewegungen die Richtung, doch statt neben ihr zu gehen, ging er vor ihr. Und das war laut der Expertin klar falsch: „Man geht mit Sicherheit nicht vor ihr – niemals. Aus Respekt vor der Queen.“

Eine weitere Verhaltensregel schien Trump aber befolgt zu haben, die Brewer gegenüber Ivana betont hatte: „Was auch immer er tut, er muss sich einer Sache bewusst gewesen sein: Man berührt die Queen nicht.“ Nur, wenn die Queen die Hand zum Händeschütteln ausstreckt, sei es erlaubt, ebenfalls ihre Hand zu greifen. Zumindest daran scheint sich der US-Präsident gehalten zu haben.