Rund 40 Prozent der Berufstätigen schlafen im Homeoffice

Wer im Homeoffice ein Nickerchen nötig hat, legt dieses am besten in die Pause. (Bild: iStock/Poike)
Wer im Homeoffice ein Nickerchen nötig hat, legt dieses am besten in die Pause. (Bild: iStock/Poike)

Spätestens seit der Corona-Pandemie weht ein anderer Wind durch Deutschlands Büros. Viele Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen gewähren ihren Angestellten die Möglichkeit, eine gewisse Zahl von Arbeitstagen von Zuhause aus zu arbeiten. Für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bringt das viele Vorteile mit sich. Man spart sich den Weg Hin- und Rückreise und kann sich seine Zeit je nach Job etwas flexibler einteilen - oder etwas schlafen.

Wie "Bild.de" berichtet, macht in Deutschland mehr als jeder dritte Berufstätige ein Nickerchen im Homeoffice. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Krankenkasse Pronova BKK. Demnach machen 39 Prozent der im Homeoffice tätigen einen kurzen Erholungsschlaf, einen sogenannten Powernap, um leistungsfähig zu bleiben.

Doch auch jeder Vierte (26 Prozent) verzichtet darauf, seine Energiereserven durch ein kurzes Nickerchen wieder aufzuladen, weitere 35 Prozent haben laut Pronova BKK gar nicht die Möglichkeit dazu, da sie ausschließlich im Büro arbeiten.

Für die "Schlafstudie 2024" der Pronova BKK wurden im Herbst letzten Jahres 2000 Personen ab einem Alter von 18 Jahren, darunter 1200 Berufstätige, online befragt.

Das Bedürfnis nach einem kurzen Erholungsschlaf variiert zwischen den Altersgruppen, allerdings anders als vielleicht erwartet. Denn je älter die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen werden, desto weniger müde fühlen sie sich. So fühlen sich nur 43 Prozent der 50- bis 59-Jährigen oft müde. Bei Über-60-Jährigen sind es nur noch 34 Prozent. Ganz anders sieht es bei jüngeren Berufstätigen aus: Bei der sogenannten "Generation Z", also den 18- bis 29-Jährigen fühlen sich 64 Prozent der Befragten häufig müde.

Daher gönnen sich auch die 18- bis 29-Jährigen am häufigsten (60 Prozent) eine kurze Auszeit während der Arbeit im Homeoffice. Bei den 40- bis 49-Jährigen sind es dagegen nur etwas mehr als ein Drittel, die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen schläft dagegen am wenigsten im Homeoffice (28 Prozent).

Das hat jedoch wenig mit einer häufig unterstellten Faulheit der "Generation Z" zu tun, sondern eher mit dem Bewusstsein, nach einem kurzen Powernap wieder leistungsfähiger zu sein. So sieht das zumindest Beratungsarzt Dr. med. Gerd Herold von der Pronova BKK: "Während die Jüngeren offener mit kurzen Erholungspausen umgehen und sie als normal empfinden, ist bei älteren Berufstätigen meist eine andere Einstellung zu beobachten. Viele sind mit dem Gedanken aufgewachsen, dass Schlafen während der Arbeitszeit tabu ist. Die Generation Z hingegen sagt: 'Wenn ich müde bin, mache ich einen Powernap und arbeite danach produktiver weiter'."

Doch ist Schlafen während der Arbeitszeit, ob im Büro oder im Homeoffice, überhaupt legal? Dazu sagt Nicole Mutschke, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht: "Grundsätzlich kann ein Powernap im Homeoffice durchaus zulässig sein - allerdings nicht während der Arbeitszeit." Denn für die Arbeit im Homeoffice gelten die gleichen Regeln wie für die Arbeit im Büro. Wer einen Powernap braucht, kann sich diesen in die Pause legen. Besonders für die Arbeit im Homeoffice empfiehlt Mutschke, klare Absprachen bezüglich der Erreichbarkeit zu treffen, um Missverständnissen vorzubeugen.