Sad, weird und funny AF: Die 8 besten schwulen Filme aus Deutschland

Die Sexualität schwuler Männer war in vielen Ländern nicht nur im Kino lange Zeit ein Tabu. In Deutschland war Homosexualität bis Mitte der Neunzigerjahre strafbar. Schwule Filme auf Deutsch sind also ein relativ neues Phänomen. Vor allem gute schwule Filme aus Deutschland. Wir stellen acht der besten schwulen deutschen Filme vor.

Schwule Filme auf Deutsch: Gay-Kino "Made in Germany"

Bis auf wenige mutige Ausnahmen wie den deutschen schwulen FilmklassikerNicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt (1971) von Rosa von Praunheim, gab es lange Zeit nur wenige Schwulenfilme aus Deutschland. Zu den bekanntesten und kommerziell erfolgreichsten schwulen deutschen Filmen zählt Der bewegte Mann (1994) mit Til Schweiger (als ziemlich heterosexueller Mann). Regisseur Sönke Wortmann inszenierte die Comics von Ralf König rund um die Lebenswelt homosexueller Männer als Komödie. Damals zwar durchaus progressiv, bediente dieser schwule deutsche Film viele Klischees und Stereotype. Das hat sich in jüngster Zeit zum Glück geändert. Das Leben schwuler Männer wird in vielen Filmen facettenreich und authentisch erzählt.

Die 8 besten schwulen deutschen Filme

Beste Freunde, die sich ineinander verlieben, Gefühlschaos in der Beziehung oder historisches Queer-Drama: Nicht nur Hollywood, auch Deutschland kann gute Gay-Filme. Wir stellen die besten deutschen Filme über schwule Männer vor.

Männer wie wir (2004): Schwuler Kicker

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Fußball und Homosexualität, ein heikles Thema. Die deutsche Gay-Comedy Männer wie wir, eine witzige Mischung aus Sportfilm und Coming-out-Film, griff das heute leider immer noch brisante Thema schon vor über 20 Jahren auf. Als Ecki (Maximilian Brückner), Torwart beim FC Bolldrup, sich als schwul outet, wird er von seiner Mannschaft ausgeschlossen. Auch seine Eltern scheinen zunächst schockiert. Daraufhin beginnt der junge Sportsfreund, in Dortmund eine rein schwule Fußballmannschaft zusammenzustellen, um gegen seinen Ex-Verein zu gewinnen. Regisseurin Sherry Hormann vermittelt in ihrem Gay-Movie – der international unter dem zweideutigen Titel Guys and Balls erschien – auf humorvolle, einfühlsame Weise Werte von Toleranz und Selbstakzeptanz und trägt zur Sichtbarkeit queerer Themen im deutschen Kino bei.

Futur Drei (2020): Frisch und authentisch

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Berlin ist weit weg. Und so versucht Parvis (Benjamin Radjaipour), ein junger Mann mit iranischen Wurzeln, der in Deutschland aufwächst, dem langweiligen Provinzleben in Hildesheim durch Musik, Dating-Apps-Dates und Raves zu entkommen. Als er wegen Ladendiebstahls zu Sozialstunden in einer Geflüchtetenunterkunft verurteilt wird, lernt er das iranische Geschwisterpaar Banafshe (Banafshe Hourmazdi) und Amon (Eidin Jalali) kennen. Zwischen den drei Freund*innen entwickelt sich eine fragile Dreierbeziehung. Der visuell herausragende FilmFutur Drei unter der Regie von Faraz Shariat zeigt nicht nur queere Beziehungen, sondern setzt sich auch mit Themen wie Migration und Identitätssuche in der modernen deutschen Gesellschaft auseinander.

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Sommersturm (2004): Verliebt in den besten Freund

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Sommersturm erzählt ein klassisches Coming-of-Age-Drama mit schwulem Twist: Tobi (Robert Stadlober), der zaghaft seine Sexualität erkundet, verliebt sich in seinen besten Freund Achim (Kostja Ullmann), traut sich aber nicht, sich vor ihm zu outen. In einem Sommertrainingslager ihres Ruderclubs eskaliert die Situation zwischen den beiden Buddies. Der authentische Coming-out-Film unter der Regie von Marco Kreuzpaintner geht behutsam mit dem sensiblen Thema jugendlicher Selbstfindung um. Neben Fragen rund um die Homosexualität seiner Protagonisten behandelt der Film auch universelle Themen wie Freundschaft und erste Liebe.

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Dicke Mädchen (2011): Schräges schwules Kino

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Endlich mal ein Schwulenfilm, in dem nicht alle schwulen Männer jung und durchtrainiert sind: Der schwule Film Dicke Mädchen erzählt eine ungewöhnliche Story. Sven Ritter (Heiko Pinkowski), ein übergewichtiger Mann, kümmert sich um seine demenzkranke Mutter. Während Sven in der Bank arbeitet, passt Daniel (Peter Trabner) auf Edeltraut (Ruth Bickelhaupt) auf. Nach und nach lernen die beiden Männer sich besser kennen und entwickeln eine zarte Zuneigung zueinander. Unter der Regie von Axel Ranisch improvisierten die Schauspieler*innen die Dialoge und Szenen. Die kreative Low-Budget-Produktion zeigt, losgelöst von jeglichen filmischen und gesellschaftlichen Konventionen, dass schwule Filme auch skurril und lustig sein können.

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Freier Fall (2013): Tragische Liebe

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Eigenheim, Beförderung und bald ein Kind: Polizist Marc Borgmann (Hanno Koffler) ist mit einer Frau zusammen und führt ein scheinbar geordnetes Leben. Bis sein neuer Kollege Kay Engel (Max Riemelt) seine Lebenspläne komplett umkrempelt. Die beiden Männer verlieben sich ineinander und Marcs Welt steht plötzlich Kopf. Zwischen den Thirty-Somethings entwickelt sich eine intensive emotionale und sexuelle Beziehung. Beginnt jetzt ein neues Leben? Leider stößt das schwule Paar, das sich nur heimlich trifft, auf Unverständnis. Marcs zunehmende Verzweiflung angesichts seiner heimlichen Liebe und unterdrückten Gefühle ist schwer mitanzusehen.Freier Fall unter der Regie von Stephan Lacant macht die Zerrissenheit seines Protagonisten ebenso glaub- wie schmerzhaft spürbar. Am Ende steht Marc, so viel sei verraten, vor einem Scherbenhaufen.

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Große Freiheit (2021): Schwul im Knast

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Große Freiheit spielt in der Nachkriegszeit in Deutschland und erzählt die traurige schwule Geschichte von Hans Hoffmann (Franz Rogowski), einem homosexuellen Mann, der aufgrund des Paragraphen 175, der homosexuelle Handlungen damals unter Strafe stellte, wiederholt inhaftiert wird. Besonders schrecklich: Bereits während des Nazi-Regimes wurde der junge Mann aufgrund seiner Sexualität eingesperrt. Eindrücklich und in beklemmenden Bildern zeigt der Film unter der Regie von Sebastian Meise die langfristigen Auswirkungen von staatlicher Repression und Diskriminierung auf individuelle Leben. Große Freiheit wurde mit einigen internationalen Auszeichnungen prämiert, darunter dem Jurypreis in der Sektion "Un Certain Regard" beim Cannes Film Festival 2021.

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Passages (2023): Schwule Lovestory mit Twist

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Nur zwei Jahre nach dem queeren Film Große Freiheit glänzte Schauspieler Franz Rogowski in einer weiteren schwulen Rolle. Im Mittelpunkt des Beziehungsdramas Passages von US-Regisseur Ira Sachs steht der junge deutsche Filmemacher Tomas (Rogowski), der in Paris mit seinem britischen Ehemann Martin (Ben Whishaw) lebt. Ihre Beziehung gerät ins Wanken, als Tomas eine Affäre, nicht mit einem anderen Mann, sondern mit einer Frau (Adèle Exarchopoulos) beginnt. Der Film Passages – streng genommen keine deutsche, sondern eine französische Produktion mit internationaler Besetzung – liefert einen modernen Blick auf zwischenmenschliche Beziehungen und erforscht die Fluidität von sexueller Identität.

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Sad Jokes (2024): No more Drama!

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Dieser schwule Film, der am 12. September 2024 in den deutschen Kinos anlief, ist in so mancher Hinsicht ungewöhnlich. Denn Sad Jokes widmet sich nicht nur queeren Familienmodellen in Deutschland, nein, der deutsche Film von und mit Fabian Stumm ist auch noch lustig! Die beiden BFF Joseph (Fabian Stumm) und Sonya (Haley Louise Jones) sind durch ihren gemeinsamen Sohn Pino eng miteinander verbunden. Während sich der schwule Filmemacher Joseph in ein neues Projekt stürzt, kämpft Sonya gegen Depressionen. In der subtilen Komödie wechseln sich tieftraurige, berührende Momente mit absurden, slapstickartigen Szenen ab – schon mal zwei Finger in einem Snack-Automaten eingeklemmt und gebrochen? Mit feinem Humor bildet Sad Jokes nicht nur die Lebensrealität eines schwulen Vaters ab, sondern schildert unaufgeregt die Alltagsprobleme und Sorgen vieler Menschen.