Schatzsuche: Hier wurden die größten Goldnuggets der Welt gefunden

<p>Anatoli Lvov [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]</p>
Anatoli Lvov [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)

Im 19. Jahrhundert packte die Welt das Goldfieber, doch auch heute noch sorgen unglaubliche Funde immer mal wieder für weltweite Schlagzeilen. Das größte Goldnugget wurde vor mehr als 150 Jahren im australischen Moliagul ausgegraben – in einer Tiefe von nur 2,54 Zentimetern. Zuletzt fand ein Hobbyschatzjäger, der lediglich mit einem Metalldetektor ausgestattet war, einen beachtlichen Goldbrocken in Geelong vor den Toren der australischen Großstadt Melbourne. Mit einem Gewicht von 2,6 Kilogramm ist dieser jüngste Goldfund vom März 2023 umgerechnet rund 160.000 Euro wert. Beeindruckend – und doch verblasst er im Vergleich zu den schwersten Nuggets aller Zeiten.

Adaptiert von Sandra Schröpfer und Tascha Walker Dean

<p>E. W. Searle/Public Domain</p>
E. W. Searle/Public Domai

Die meisten großen Goldbrocken wurden bislang in Australien geborgen, so auch der „Lady Loch Nugget“. Das Stück wog beachtliche 17,5 Kilogramm und wurde im August 1887 von der Midas Mining Company in Sulky Gully, Ballarat, im australischen Bundesstaat Victoria gefunden. Benannt wurde der Fund nach der Frau des damaligen Gouverneurs von Victoria.

<p>Banco Central Do Brasil</p>
Banco Central Do Brasi

Während des brasilianischen Goldrauschs Anfang der 1980er-Jahre kamen in der Gegend von Serra Pelada ein paar beachtliche Nuggets zum Vorschein. Berüchtigt für eine hohe Kriminalitätsrate verursachte der Goldrausch im Amazonasgebiet auch schlimme Umweltschäden. Der fünftgrößte Goldbrocken, der dort gefunden wurde, trägt den Namen „Canaã 5“, wog 18,3 Kilogramm und ist heute im Museum der Zentralbank in Brasília zu sehen.

<p>Waymarking</p>
Waymarkin

Das drittgrößte Nugget der USA wurde 1859 im kalifornischen Magalia entdeckt. Mit einem beachtlichen Gewicht von 20,2 Kilogramm oder auch 54 Feinunzen ist der Goldklumpen unter dem Namen Dogtown, Willard oder Magalia Nugget bekannt. Der Fund wurde groß gefeiert und das Nugget kurze Zeit später eingeschmolzen.

<p>Museums Victoria</p>
Museums Victori

Auf dieses schillernde Stück Edelmetall, das sich nur vier Meter unter der Erdoberfläche befand, stieß im April 1871 der chinesische Goldgräber Loo Ching im australischen Catto’s Paddock bei Berlin (heute Rheola) im Bundesstaat Victoria. Der riesige Goldbrocken wurde eingeschmolzen, eine Nachbildung ist als Teil der Mineraliensammlung im Museum Victoria zu sehen.

<p>Rheola com</p>
Rheola co

Wie das Kum Tow Nugget wurden auch die McEvoy Nuggets in der goldreichen Gegend um Rheola im australischen Victoria gefunden. Die zwei Goldsucher Nicholas McAvoy und Walter Palmer stießen entweder 1857 oder 1858 auf die drei Brocken, die 22,9 Kilogramm, 22,8 Kilogramm und 22,2 Kilogramm wogen. Sie existieren heute allerdings nicht mehr.

<p>Perth Mint</p>
Perth Min

Ein weitaus jüngerer Fund ist dieses Nugget, das 1995 in einem ausgetrockneten Flussbett in Kalgoorlie im australischen Bundesstaat Western Australia zum Vorschein kam. Der glitzernde Goldklumpen wiegt 25,5 Kilogramm und gehört der Newmont Mining Corporation. Zurzeit ist er in der Münzprägeanstalt Perth Mint zu sehen.

<p>Johnson & Co./Public Domain</p>
Johnson & Co./Public Domai

Ebenfalls in Australien wurde im Dezember 1906 das Poseidon Nugget in der gleichnamigen Goldmine im Ort Tarnagulla in Victoria gefunden. Aktuellen Berichten zufolge betrug das Gewicht 27 Kilogramm (die Angabe auf diesem Bild ist nicht korrekt). Der Glücksfund kurz vor Weihnachten bescherte den Entdeckern sicherlich goldene Feiertage.

<p>David Stanley/Flickr CC</p>
David Stanley/Flickr C

Das spektakuläre „Hand of Faith Nugget“ (Hand des Vertrauens) ist der größte Goldfund, der jemals mit einem Metalldetektor gelang. Der Brocken, auf den der Goldsucher Kevin Hillier im September 1980 in Kingower im australischen Victoria stieß, befand sich nur 30 Zentimeter unter der Erde. Heute ist er im Golden Nugget Casino im US-Bundesstaat Louisiana ausgestellt. Der handförmige Goldklumpen soll damals angeblich für eine Million US-Dollar verkauft worden sein, was einem heutigen Wert von umgerechnet rund 3,4 Millionen Euro entspricht.

<p>James St. John/Flickr CC</p>
James St. John/Flickr C

In der goldreichen Gegend von Rheola im australischen Victoria kam im Oktober 1870 auch dieser Goldbrocken zum Vorschein. Das 27,5 Kilogramm schwere „Viscountess Canterbury Nugget“ wurde in John's Paddock gefunden. Der Name verweist auf die Ehefrau des damaligen Gouverneurs von Victoria, John Manners-Sutton, dem dritten Viscount von Canterbury. Hier im Bild ist eine Nachbildung zu sehen.

<p>Eugene von Guerard [Public Domain], via Wikimedia Commons</p>
Eugene von Guerard [Public Domain], via Wikimedia Common

Ein 31,2 Kilogramm schweres Nugget war eines der größten Funde des Goldrausches im australischen Bundesstaat Victoria im 19. Jahrhundert, durch den sich Melbourne zur zweitgrößten Stadt des Landes entwickelte. Das „Canadian 3 Nugget“ wurde im Januar 1863 in Canadian Gully nahe dem heutigen Ort Ballarat ausgegraben. Diese Malerei zeigt das Zeltlager, das die Schürfer damals in der Gegend errichtet hatten.

<p>ST Gill [Public Domain], via Wikimedia Commons</p>
ST Gill [Public Domain], via Wikimedia Common

Das 31,4 Kilogramm schwere „Heron Nugget“ wurde während des Goldrausches im australischen Victoria im März 1855 nahe dem Old Golden Point in Fryer’s Creek am Mount Alexander (im Bild) gefunden. Kurz darauf wurde der Brocken in England für 4.080 britische Pfund verkauft, was heutzutage umgerechnet etwa 426.000 Euro wären.

<p>E. W. Searle/Public Domain</p>
E. W. Searle/Public Domai

Wie das bereits erwähnte „Viscountess Canterbury Nugget“ wurde auch das „Viscount Canterbury Nugget“ im australischen Goldgebiet Rheola in Victoria bei John’s Paddock entdeckt. Der 31,6 Kilogramm schwere Fund gelang einige Monate zuvor im Mai 1870.

<p>National Maritime Museum</p>
National Maritime Museu

Das „Sarah Sands Nugget“, das nach dem gleichnamigen Schiff benannt ist, wurde zur Zeit des australischen Goldrausches im Januar 1853 von einem französischen Segler in Canadian Gully bei Ballarat entdeckt. Der damalige Wert betrug 5.332 britische Pfund, was einem heutigen Wert von umgerechnet 657.000 Euro entspricht.

<p>Museums Victoria</p>
Museums Victori

Das „Golden Eagle Nugget“ (Goldadler-Nugget) war wie der majestätische Raubvogel im Flug geformt. 1931 erfüllte sich für den 17-jährigen Goldgräber Jim Larcombe in Larkinsville in Western Australia mit der Entdeckung das große Glück. Der 32,2 Kilogramm schwere Brocken war eine Sensation, die landesweit Schlagzeilen machte. Für mehrere Tausend australische Dollar wurde er schließlich an die Regierung des westaustralischen Bundesstaates verkauft.

<p>Banco Central Do Brasil</p>
Banco Central Do Brasi

Das viertgrößte Nugget, das während des berüchtigten brasilianischen Goldrausches von Serra Pelada Anfang der 1980er-Jahre zum Vorschein kam, trägt den Namen „Canaã 4“, wog 33,6 Kilogramm und ist heute umgerechnet etwa 1,3 Millionen Euro wert. Wie andere Funde von damals ist der Goldbrocken im Museum der brasilianischen Zentralbank in Brasília zu sehen.

<p>Art Gallery of Ballarat</p>
Art Gallery of Ballara

Das 34,7 Kilogramm schwere „Canadian 2 Nugget“ wurde im Januar 1863 in Canadian Gully (hier eine Zeichnung von 1850) im australischen Ballarat auf dem Höhepunkt des Goldrausches im Bundesstaat Victoria entdeckt. Zusammen mit dem „Canadian 3 Nugget“ betrug der damalige Wert 7.500 britische Pfund, was heute umgerechnet knapp unter einer Million Euro entspricht.

<p>Banco Central Do Brasil</p>
Banco Central Do Brasi

An seiner eisenhaltigen rötlichen Farbe erkennbar, ist das „Canaã 3 Nugget“ das drittgrößte des brasilianischen Goldrausches von Serra Pelada Anfang der 1980er-Jahre. Der 34,9 Kilogramm schwere Brocken ist heute umgerechnet rund 1,4 Millionen Euro wert und in all seiner Pracht im Museum der brasilianischen Zentralbank in Brasília zu sehen.

<p>Moscow Kremlin Museums</p>
Moscow Kremlin Museum

Das „Great Triangle Nugget“ ist der größte Goldfund Russlands. Goldgräber Nikofor Syutkin stieß 1842 bei Miass im Uralgebirge auf den 36,2 Kilogramm schweren Goldklumpen. Heute ist er in der Rüstkammer des Moskauer Kremls als Teil des Diamantenfonds ausgestellt.

<p>Banco Central Do Brasil</p>
Banco Central Do Brasi

Das zweitgrößte Nugget des brasilianischen Goldrausches von Serra Pelada Anfang der 1980er-Jahre wiegt stolze 40,5 Kilogramm. „Canaã 2“ ist wie die anderen großen Funde von damals im Museum der brasilianischen Zentralbank in Brasília ausgestellt.

<p>National Portrait Gallery</p>
National Portrait Galler

Zu Ehren der Ehefrau von Sir Charles Hotham, dem damaligen Gouverneur von Victoria, heißt dieser 44,7 Kilogramm schwere Riesenfund „Lady Hotham Nugget“. Im September 1854 stießen neun Minenarbeiter im australischen Canadian Gully bei Ballarat auf den Goldbrocken. Der damalige Wert von 13.000 britischen Pfund entspricht heute umgerechnet 1,4 Millionen Euro.

<p>Mount Mercy University</p>
Mount Mercy Universit

Der größte Goldbrocken der USA wurde passenderweise „Monumental Nugget“ getauft. Der 46,7 bis 48,1 Kilogramm schwere Fund (das genaue Gewicht ist unklar) gelang fünf Schürfern im August 1869 in der Monumental Claim im kalifornischen Sierra County. Kurz darauf wurde er an den wohlhabenden Hotelier Robert B. Woodward aus San Francisco zu einem Schnäppchenpreis von 13.000 US-Dollar verkauft, was heutzutage umgerechnet etwa 278.000 Euro wären.

<p>E. W. Searle/Public Domain</p>
E. W. Searle/Public Domai

Wie das „Kum Tow Nugget“ stammt das sogenannte „Precious Nugget“ aus Catto’s Paddock bei Berlin (heute Rheola) im australischen Bundesstaat Victoria und wurde ebenfalls von einem chinesischen Goldsucher ausgegraben. Der Fund vom Januar 1871 war damals 6.868 britische Pfund wert, was einem heutigen Wert von umgerechnet etwa 785.000 Euro entspricht. Der Name bezieht sich auf den Landbesitzer Precious C. Williams.

<p>Monument Australia</p>
Monument Australi

Auf das „Blanche Barkly Nugget“ stieß im August 1857 ein Team des schottischen Goldgräbers Sam Napier bei Kingower im australischen Victoria. Der Goldklumpen wurde nach der Tochter des damaligen Gouverneurs benannt und nach London verschifft, wo er im Crystal Palace ausgestellt wurde. Später wurde der Brocken an die Bank of England für 12.000 britische Pfund verkauft, was heute umgerechnet 1,3 Millionen Euro wären. Er wurde eingeschmolzen und zu 1.000 Goldmünzen verarbeitet.

<p>Edwin Stockqueler (1829-1900) [Public domain], via Wikimedia Commons</p>
Edwin Stockqueler (1829-1900) [Public domain], via Wikimedia Common

Der größte Goldbrocken, der im australischen Canadian Gully bei Ballarat entdeckt wurde, brachte beachtliche 60,8 Kilogramm auf die Waage. Das „Leg of Mutton“ oder auch „Canadian Nugget“ kam am Neujahrstag 1853 in einer Tiefe von 18,3 Metern zum Vorschein. Verkauft wurde es für 5.532 britische Pfund, was einem heutigen Wert von umgerechnet 682.000 Euro entspricht.

<p>Banco Central Do Brasil</p>
Banco Central Do Brasi

Das größte noch heute erhaltene Goldnugget der Welt wurde Anfang der 1980er-Jahre während des brasilianischen Goldrausches von Serra Pelada ausgegraben. Der Wert des 60,8-Kilo-Funds beträgt 2,6 Millionen US-Dollar, was umgerechnet etwa 2,4 Millionen Euro sind. Zu sehen ist der Goldbrocken neben den anderen großen Exemplaren von damals im Museum der brasilianischen Zentralbank in Brasília.

<p>RNC Minerals</p>
RNC Mineral

Dieser riesige Klumpen ist eigentlich kein richtiges Nugget, da er nicht vollständig, sondern nur zum Teil aus Gold besteht. Er wurde im September 2018 in der Mine Beta Hunt von RNC Minerals nahe Kambalda in Western Australia entdeckt, hat allerdings einen Goldanteil von stolzen 45,4 Kilogramm. Damit ist er umgerechnet etwa 1,9 Millionen Euro wert.

<p>Anatoli Lvov [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]</p>
Anatoli Lvov [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)

Dieses Nugget ist das größte, das jemals im goldreichen Ballarat im australischen Victoria ausgegraben wurde. Im Juni 1858 entdeckten mehrere Bergarbeiter aus dem englischen Cornwall das sogenannte „Welcome Nugget“, das später für 10.500 britische Pfund verkauft wurde, was umgerechnet heute etwa 1,2 Millionen Euro wären. Wie das „Blanche Barkly Nugget“ wurde der Goldbrocken (hier ist eine Nachbildung zu sehen) im Londoner Crystal Palace ausgestellt, bevor er von der staatlichen Münzprägeanstalt Royal Mint eingeschmolzen wurde.

<p>RNC Minerals</p>
RNC Mineral

Bergarbeiter von RNC Minerals gruben im September 2018 einen noch größeren Klumpen mit Goldeinlagerungen in der Mine Beta Hunt in Western Australia aus. Von dem riesigen 95-Kilo-Brocken sollen rund 68 Kilogramm pures Gold sein. Der Wert: drei Millionen US-Dollar, was umgerechnet 2,8 Millionen Euro sind.

<p>Museums Victoria</p>
Museums Victori

Das „Welcome Stranger Nugget“ kann als Großvater aller Goldnuggets bezeichnet werden. Der Klumpen, der im Februar 1869 in Moliagul im australischen Victoria von den englischen Goldsuchern John Deason und Richard Oates ausgegraben wurde, brachte ein unglaubliches Gewicht von 99,9 Kilogramm auf die Waage. Später wurde er in drei Teile zerlegt und eingeschmolzen. Gäbe es das Nugget heute noch, wäre es umgerechnet mindestens drei 2,8 Millionen Euro wert. Im Bild ist eine Nachbildung zu sehen.

<p>American & Australasian Photographic Company [Public Domain], via Wikimedia Commons</p>
American & Australasian Photographic Company [Public Domain], via Wikimedia Common

Zwar ist das „Welcome Stranger“ das größte jemals gefundene Goldnugget, doch gilt das „Holtermann Nugget“ als das größte entdeckte goldhaltige Gesteinsstück der Welt. Der Fund gelang dem deutschstämmigen Goldgräber Bernhardt Holtermann im Oktober 1872 in Hill End im australischen New South Wales. Der gold- und quarzhaltige Brocken wog unglaubliche 290 Kilogramm. Sein Wert betrug damals 12.000 britische Pfund, was heute umgerechnet 1,3 Millionen Euro entspricht, bevor er zerlegt und das Gold entnommen wurde.