Schokoladentest: Sowohl Marken- als auch Discounter-Schokolade "ungenügend"

"Öko-Test" hat in fast der Hälfte der getesteten Bitterschokoladen Mineralölrückstande gefunden. (Bild: iStock/Anastassia LAURENT)
"Öko-Test" hat in fast der Hälfte der getesteten Bitterschokoladen Mineralölrückstande gefunden. (Bild: iStock/Anastassia LAURENT)

Die Zeitschrift "Öko-Test" hat 21 Bitterschokoladen unter die Lupe genommen. Bei einem Marken- und einem Discounter-Produkt sind die Testergebnisse dabei "ungenügend".

Mineralölrückstande und Kinderarbeit: Die Zeitschrift "Öko-Test" hat 21 Bitterschokoladen getestet. Dabei kamen die Experten und Expertinnen zu bitteren Ergebnissen. Sowohl eine Marken-Schokolade als auch die Discounter-Variante fallen mit einem "ungenügend" durch. Keine der getesteten Bitterschokoladen schnitt mit einem "sehr gut" ab, nur fünf Sorten erhielten die Note "gut". In vielen Tafeln wurden Mineral- und Pestizidrückstände gefunden und Kinderarbeit konnte von keinem Hersteller ausgeschlossen werden. Immerhin hielten die Prüfer und Prüferinnen fünf Bitterschokoladen für empfehlenswert.

Für den Test wurden nur Sorten ausgewählt, die einen Kakaoanteil von 66 bis 75 Prozent aufweisen. Getestet wurde unter anderem auf Inhaltsstoffe, auf Rückstände von Schadstoffen und Pestiziden sowie auf Geschmack und Haptik.

Mineralölrückstände in Lindt-Schokolade

Die Bitterschokolade "Lindt Exellence Mild 70% Cacao Edelbitter Mild" zeigte sich gegenüber den Testern und Testerinnen wenig exzellent und erhielt die Gesamtnote "ungenügend". Denn sie wies einen erhöhten Anteil an den Mineralölanteilen MOSH/MOSH-Analoge, genauso wie andere getesteten Bitterschokoladen auch. Diese Stoffe können sich im Fettgeweben und in Organen anreichern.

Hinzu kommt jedoch, dass der Schweizer Hersteller Lindt & Sprüngli keine Angaben zur Lieferkette und damit auch zum Ursprungsland des verwendeten Kakaos sowie Arbeitsbedingungen macht. Auch Kinderarbeit konnte trotz Maßnahmen zur Prävention von Kinderarbeit nicht durch "Öko-Test" ausgeschlossen werden, was leider für alle getesteten Schokoladensorten gilt.

Pestizid- und Mineralölrückstände in Schokolade von Penny

Die einzige andere Schokolade, die von "Öko-Test" die Note ungenügend erhielt, stammt vom Discounter Penny. In der "Best Moments Edelbitter-Schokolade, 74 % Kakao" von Penny fanden die Expertinnen und Experten einen stark erhöhten Anteil der Mineralölbestandteile MOSH/MOSH-Analoge sowie MOAH, bei dem bestimmte Verbindungen krebserregend sein könnten. Darüber wies die Laboruntersuchung auch Pestizidspuren sowie einen Wirkverstärker in der Schokolade nach. Diese Funde bescherten der Schokolade insgesamt fünf Notenabzüge.

Penny reagierte auf die Ergebnisse und legte "Öko-Test" ein Gutachten vor, laut dem weder Pestizidrückstände Mineralölrückstände noch MOSH sowie MOAH in der Kettenlänge C17 und C35 enthalten sind.

Was die unternehmerische Sorgfaltspflicht angeht, so schnitt Penny besser ab. Das Unternehmen konnte die Lieferkette belegen und ein Verbot des Einsatzes von hochgefährlichen Pestiziden nachweisen. Ebenso wie bei Lindt gibt es bei Penny Maßnahmen zur Prävention von Kinderarbeit, aber auch hier konnte von "Öko-Test" keine Kinderarbeit ausgeschlossen werden.

Schokoladen von Rossmann und Lidl unter den Testsiegern

Zur den fünf mit "gut" bewerteten und somit empfehlenswerten Bitterschokoladen gehören unter anderem die Produkte von Rossmann und Lidl. In der "Fairglobe Bio Schokolade, 70 % Kakao" von Lidl wurden beim Labortest keine Rückstände von Mineralöl und Pestiziden gefunden. Auch in Sachen Transparenz und unternehmerische Sorgfaltspflicht attestierten die Prüfer und Prüferinnen dem Unternehmen ernsthafte Bemühungen.

Ebenso wies die "Ener Feine Bitter Bio Schokolade mit 70 % Kakao" von Rossmann keine Pestizid- und Mineralölrückstände auf. Die unternehmerische Sorgfaltspflicht sieht "Öko-Test" ebenfalls als belegt an.