Schwalbenschwanz
Der Schwalbenschwanz gehört zu den Ritterfaltern, von denen es weltweit rund 550 Arten gibt. Ein auffälliges Merkmal ist die lange, schwanzförmige Spitze an den hinteren Flügeln.
Aussehen
Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) erreicht eine Flügelspannweite von 50 bis 70 Millimetern und ist somit einer der größten heimischen Schmetterlinge. Die Flügel weisen eine hellgelbe Grundfarbe auf und die Hinterflügel sind verlängert, wodurch sie an die Schwanzfedern von Schwalben erinnern. Auf den vorderen Flügeln verläuft eine schwarze Musterung, die hinteren Flügel zeigen ein Band blauer Punkte, die ineinander übergehen. Am inneren Rand der Hinterflügel befindet sich unten ein rot-oranger Fleck. Ähnlich ist dem Schwalbenschwanz der Segelfalter (Iphiclides podalirius), auch dieser trägt ein schwarz-gelbes Muster und hat in etwa die gleiche Größe.
Anders als bei vielen anderen Schmetterlingen, weist bei diesem Falter auch die Unterseite der Flügel eine schöne Zeichnung auf. Sie besteht aus einem blauen Punkteband, einem roten Punkt am Ende der hinteren Flügel sowie einer schwarzen Zeichnung auf blassgelbem Grund.
Verbreitung
Papilio machaon kommt in allen deutschen Bundesländern und bis zu einer Höhe von 2.000 Metern vor. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich zudem über große Teile der Nordhalbkugel von Europa bis Asien und Japan.
Lebensraum
Der Tagfalter ist anpassungsfähig und lebt in unterschiedlichen Lebensräumen. Er bevorzugt allerdings offene, sonnige Areale wie magere Grünlandflächen und Trockenrasen. Auch wilde, renaturierte Brachflächen oder Halden ziehen ihn an. Häufig ist der Schwalbenschwanz in Gärten zu finden, in denen größere Doldengewächse wie Wilde Möhre (Daucus carota), Dill (Anethum graveolens) und Fenchel (Foeniculum vulgare) wachsen. Doldenblütler sind auch für Schmetterlingsraupen wichtige Futterpflanzen.
Der ausgewachsene Falter sammelt aber auch den Nektar anderer Pflanzen, darunter zum Beispiel Gundermann (Glechoma hederacea), Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii), Rotklee (Trifolium pratense) oder Disteln. Papilio machaon wandert abhängig von den klimatischen Verhältnissen mitunter in fremde Lebensräume ein, bleibt dort aber nur zeitweise.
So locken Sie den Schwalbenschwanz in den Garten Lebensweise
Sind die Temperaturen hoch genug, beginnen die Weibchen dieser Art bereits im Mai mit der Eiablage. Die Eier legen sie einzeln ab – pro Raupenfutterpflanze ein Ei – und aus ihnen schlüpfen nach wenigen Tagen die Raupen. Diese sind zunächst ganz schwarz und haben einen hellen Fleck auf dem Rücken. Während der kommenden vier Wochen häutet sich die Raupe, die bis zu 45 Millimeter lang werden kann, viermal und wird von Mal zu Mal bunter. Es erscheinen rot-orange Punkte und kurz vor der Verpuppung kommen grüne Querbänder hinzu.
Zur Verpuppung ziehen sich die farbenfrohen Raupen an einen dunklen Ort zurück, zum Beispiel einen trockenen Stängel, an dem sie sich etwa 10 bis 20 Zentimeter über dem Boden einspinnt. Die Puppe wird als Gürtelpuppe bezeichnet und ist grün oder braun. Nach zwei bis drei Wochen kommt der adulte Falter hervor.
Papilio machaon fliegt in der ersten Generation von April bis Juni und in der zweiten Generation von Juli bis August. Wenn der Sommer warm ist, entwickelt sich in manchen Jahren sogar eine dritte Generation. Der Schwalbenschwanz überwintert als Puppe im Freiland vorzugsweise im dichten Gras etwa zehn Zentimeter über dem Erdboden.
Wo legt der Schwalbenschwanz seine Eier ab?
Paarungszeit und Flugzeit fallen bei dieser Schmetterlingsart zusammen. Ab April paaren sich die Falter und im Anschluss legen die Weibchen bis zu 150 Eier ab, wobei jedes Ei an eine eigene Pflanze gelegt wird. Der Falter sucht dafür meist Doldenblütler wie die Wilde Möhre (Daucus carota) auf, die den Raupen später als Futter dienen.
Wie selten ist der Schwalbenschwanz?
Der Schwalbenschwanz gilt in Deutschland nicht als gefährdet. Ist der Tagfalter dennoch selten zu sehen, mag das daran liegen, dass "wilde" Landschaften durch die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft schwinden. Auch eine gewisse Ordnungs- und Sauberkeitsliebe von Gartenbesitzern verbannt naturnahe Ecken und viele Pflanzen und somit auch die Schmetterlingsraupen aus dem Garten.
Sonstiges
Die auffälligen Raupen dieser Art verströmen bei Gefahr einen unangenehmen Geruch, der Fressfeinde das Weite suchen lässt. Manchmal legen Weibchen von Papilio machaon zwei Eier auf derselben Pflanze ab. Schlüpfen die Raupen zeitversetzt, kann es vorkommen, dass die ältere die frisch geschlüpfte Raupe auffrisst. Gleichaltrige Raupen können in friedlicher Koexistenz auf einer Futterpflanze leben.