Sexshop wirbt mit Bildern von kanadischer Kleinstadt – wegen ihres Namens

Die Bürger der Kleinstadt Dildo im kanadischen Bundesstaat Neufundland haben die Nase voll: Sie fordern, dass der Sexshop “Our Pleasure“ umgehend damit aufhört, Bilder der Ortschaft für Werbezwecke auf Facebook zu verwenden.

Die Stadt Dildo in Kanada will nicht mit Sextoys in Verbindung gebracht werden (Bild: Getty Images)
Die Stadt Dildo in Kanada will nicht mit Sextoys in Verbindung gebracht werden (Bild: Getty Images)

“Die Dildos fahren nach Dildo“ so lautet der Titel eines Videos, das der Sexshop “Our Pleasure“ auf seiner Facebook-Seite gepostet hat. Es zeigt eine Vertreterin des Unternehmens bei einem Besuch in der kanadischen Kleinstadt – ausgestattet mit jeder Menge verpackten und unverpackten Dildos.

Nun haben die Einwohner der Stadt eine Petition gestartet, um den guten Ruf ihrer Gemeinde vor dem Verfall zu bewahren. Denn auch wenn der Name der Stadt ganz offensichtlich mit Sex und Sexualität in Verbindung gebracht wird, finden es die Bürger von Dildo nicht angebracht, diese Assoziation noch zu verstärken.

“Dafür steht unsere Stadt nicht“, sagt Andrew Pretty, der als Kommunalpolitiker für Dildo eintritt. “Wenn sie den Namen unserer Stadt einfach nur erwähnt hätten, wäre das etwas anderes, aber mit dieser Aktion ist das Geschäft zu weit gegangen.“

Dass Menschen mit Sextoys vor ihrem Ortsschild posieren, gefällt der Gemeinde Dildo nicht (Bild: Screenshot Facebook/Our Pleasure)
Dass Menschen mit Sextoys vor ihrem Ortsschild posieren, gefällt der Gemeinde Dildo nicht (Bild: Screenshot Facebook/Our Pleasure)

Kleinstadt Dildo will Sextoys nicht bewerben

Denn in ihrem Video posiert die Vertreterin von “Our Pleasure” nicht nur neben dem Ortsschild, sondern drapiert das Sexspielzeug auch vor einer Herberge sowie auf einem Picknicktisch in der Nähe eines Spielplatzes. “Ich finde es einfach nicht richtig, dass Kinder am helllichten Tag beobachten, wie jemand mit Sexspielzeug durch den Ort läuft“, erklärt Pretty.

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Generell seien Sextoys im Ort zwar kein Tabu – ein Einwohner der Stadt würde diese ebenfalls verkaufen, sagt Pretty – doch man wolle sie nicht groß bewerben.

Werbung bekam die kanadische Kleinstadt dennoch: “Jimmy Kimmel Live!” berichtete vor Kurzem ebenfalls über den Ort mit dem ungewöhnlichen Namen. Der Moderator sponserte sogar ein Schild, das ganz im Hollywood-Stil über den Bergen Dildos leuchtet.

Was eigentlich als Witz startete, entwickelte sich für Jimmy Kimmel zur äußerst ernsten Sache. Der Talkmaster wurde von den Neufundländern sogar zum Ehren-Bürgermeister von Dildo gewählt. Damit hat die kanadische Kleinstadt zum ersten Mal überhaupt einen Bürgermeister.

Cathy Daniels dagegen, die Inhaberin von “Our Pleasure“, sieht die Aktion in Dildo als große Chance für ihre Branche und für die sexuelle Aufklärung. “Es ist immer noch nicht normal, über Sextoys zu sprechen. Indem wir die Stadt Dildo als Aufhänger genommen haben, konnten wir ein Tabuthema in den öffentlichen Raum bringen, wo es diskutiert wird“, sagte sie der Zeitung “Telegram“.

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Mit dem Video habe man jedoch niemanden verärgern wollen, beteuert Daniels. Im Gegenteil, sie seien beim Dreh sogar extra diskret vorgegangen und hätten sich vergewissert, dass zu dem Zeitpunkt niemand in der Nähe war.