Sind Bienenwachstücher eine sinnvolle Alternative zu Frischhaltefolie & Co.?

Übrig gebliebenes Essen, den Kuchen fürs Picknick oder das Pausenbrot für die Kinder muss man nicht in Frischhaltefolie oder, für Umwelt wie Gesundheit noch bedenklicher, Alufolie packen. Seit einiger Zeit gibt es dafür Bienenwachstücher als nachhaltige Alternative, doch laut ”Stiftung Warentest“ sind die Tücher nicht zu empfehlen.

Sie wurden lange als gute Alternative zu Folie und Co. angepriesen – Bienenwachstücher. (Bild: Getty Images)
Sie wurden lange als gute Alternative zu Folie und Co. angepriesen – Bienenwachstücher. (Bild: Getty Images)

Bienenwachstücher gibt es in verschiedenen Größen für verschiedene Belange und wer sie kauft, will sich und der Umwelt damit etwas Gutes tun. Die Tücher bestehen aus Baumwolle, die mit Bienenwachs und teilweise zusätzlich mit Jojobaöl imprägniert wird. Man kann damit Schüsseln mit Lebensmitteln bedecken oder zum Beispiel Pausenbrote darin einwickeln und hat hinterher keinen Abfall produziert, weil die Tücher wiederverwendet werden können.

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Schadstoffe können auf Lebensmittel übergehen

Die “Stiftung Warentest“ allerdings hat vor Bienenwachstüchern gewarnt, die mit Jojobaöl imprägniert wurden. Sie bezog sich dabei auf das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das schon 2007 vor dem Verzehr von Jojobawachs und -samen gewarnt hatte. Hintergrund waren Tierversuche, in denen sich der Inhaltsstoff Simmondsin der Jojoba-Pflanze negativ auf die Blutbildung der Tiere ausgewirkt hatte. Als die ”Stiftung Warentest“ dort nochmals nachfragte, teilte das BdR mit, Jojobaöl könne bei Berührung in die Speisen übergehen und hätte ”in Lebensmitteln nichts zu suchen“. Auch im als Zusatzstoff zugelassenen Bienenwachs könnten sich Schadstoffe befinden, die vor allem von fetthaltigen Speisen aufgenommen würden.

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In den Tüchern sammeln sich Keime an

Außerdem stufte die ”Stiftung Warentest“ auch die Reinigung der Tücher als problematisch ein. Nach Herstellerangaben sollten diese mit kaltem oder höchstens lauwarmem Wasser und bei Bedarf mit wenig Spülmittel gereinigt und anschließend getrocknet werden. Auf diese Art ließen sich aber nicht alle Keime entfernen, die dann über das Tuch weiter verbreitet würden, befand ”Stiftung Warentest“.

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