So kann man mit Schokoladen-Konsum Gutes tun
Schokolade ist eine der liebsten “Sünden” der Deutschen. Pro Kopf werden rund 9 Kilogramm jährlich genascht. Beim Griff zu schokoladigen Köstlichkeiten muss es aber nicht nur um den Genuss gehen – man kann dabei auch Gutes tun.
Beim Vergleich verschiedener Schokoladen durch die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest von Branchenriesen wie Ritter Sport, Milka und Lindt sowie weiteren Anbietern kam es 2018 zu einem interessanten Ergebnis. Denn nicht die teuersten Produkte überzeugten die Tester am meisten, sondern ein Außenseiter: “Die gute Schokolade“ von Plant for the Planet – und diese ist auch noch günstiger als die Kandidaten, die sie auf die hinteren Plätze verwies.
In die Bewertung flossen unter anderem der Geschmack, enthaltene Schadstoffe, Milch- und Kakaoanteil als auch die korrekte Kennzeichnung ein. Doch was macht diese Schokolade so besonders?
Die “Gute Schokolade”: Bäume pflanzen durch Naschen
Wie man auf der Homepage “plant-for-the-planet.org” lesen kann, verzichten der Hersteller Chocolats Halba aus der Schweiz ebenso wie die Händler auf ihren Gewinn aus dem Verkauf der “Guten Schokolade.” 20 Cent jeder verkauften Tafel gehen direkt an die Kinder- und Jugendinitiative “Plant for the Planet” – für fünf verkaufte Tafeln kann dann ein neuer Baum auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán gepflanzt werden, und zwar schon mehrere Millionen. Neben dem positiven Effekt für das Klima hilft die Schokolade auch an anderer Stelle.
Fairtrade: Ein Verkaufsargument bei Schokolade?
Denn weitere 10 Cent aus dem Verkauf gehen direkt in die Ausbildung von Kindern, die als “Botschafter für Klimagerechtigkeit” auf das Thema Klimaschutz aufmerksam machen. Gegründet wurde die Organisation von Felix Finkbeiner, als er gerade mal neun Jahre alt war. Das Testergebnis war für ihn natürlich ein Grund zur Freude – schließlich bedeutet es mehr Aufmerksamkeit für sein Anliegen: den Klimaschutz. Seine Vision ist, dass “Kinder überall auf der Welt in ihrem Land eine Million Bäume pflanzen – und damit einen CO2-Ausgleich schaffen, während die Erwachsenen nur darüber reden. Denn jeder gepflanzte Baum entzieht der Atmosphäre CO2.”
Schokolade und Fairtrade
Außerdem ist die Schokolade Fairtrade-zertifiziert, was ein weiteres Kaufargument ist. Wie der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie BDSI angibt, naschen die Deutschen pro Kopf jährlich rund 9,5 kg Schokolade – die deutsche Schokoladenindustrie verarbeitet laut “fairtrade-deutschland.de” 400.000 Tonnen Kakaobohnen pro Jahr. Diese Kakaobohnen kommen auch aus Afrika, einem der größten Produzenten. Der Kakaoanbau ist für Millionen von Menschen in Entwicklungsländern die wichtigste Einnahmequelle – doch die meisten der Kleinbauern leben am Existenzminimum und in Armut.
Schokoladen-Produktion: Das muss sich ändern
Hier setzt Fairtrade an: Es soll sicherstellen, dass Kleinbauern bessere Preise für ihre Arbeit und Produkte erhalten, die Arbeitsbedingungen verbessert und Anreize geschaffen werden, auf Bio-Anbau umzustellen und nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben.
Der BDSI kann bereits Erfolge verkünden: Denn der Anteil an nachhaltig erzeugtem Kakao bei in Deutschland verkauften Süßwaren steigt. Lag er 2011 noch bei drei Prozent, konnte man 2017 bereits 45 Prozent verzeichnen. Bis 2025 sollen es 70 Prozent sein.
Auch an anderer Stelle wird an Methoden gearbeitet, um den Genuss von Schokolade nicht nur gesünder, sondern auch nachhaltiger zu machen: Forscher haben kürzlich eine Schokolade entwickelt, die Bio-Abfälle enthält.
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