So wirkt sich Alkohol auf unseren Schlaf aus

Wer sich abends gerne noch ein oder zwei Gläser Wein gönnt, könnte sich damit um den Schlaf bringen. Denn Alkohol hat Einfluss auf unsere Nachtruhe - auch wenn wir ihn in den meisten Fällen nicht bemerken.

Great concept of alcohol abuse. Young woman, blond hair, fainted in bed after drinking too much alcohol. Glass of wine in hand, bottle of wine.
Schläft es sich nach einem Glas Wein nicht besser? Die Wissenschaft sagt eindeutig: nein (Symbolbild: Getty Images)

Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass Alkohol uns dabei helfen kann, besser zu schlafen. Schließlich macht uns das Glas Wein oder der Gin & Tonic am Abend besonders schläfrig, weswegen nicht wenige Leute Alkohol sogar als gezieltes Mittel verwenden, um schneller einnicken zu können.

Doch das ist ein Irrglaube. Eine Umfrage des Matrazenvertreibers “Matress Advisor” ergab, dass 55 Prozent aller Befragten der Ansicht waren, alkoholisiert gut zu schlafen. 25 Prozent der Teilnehmer gab allerdings auch an, nach dem Genuss von Alkohol öfter aufzuwachen und unruhig zu sein, 23 Prozent hatten nächtliche Hitzewallungen, 18 Prozent schlechte Träume und 19 Prozent empfanden Übelkeit.

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Dass trotz dieser hohen Prozentzahl an Menschen mit negativen Symptomen mehr als die Hälfte der Menschen den Eindruck hatte, eine wohlige Nachtruhe gehabt zu haben, liegt laut der Epidemiologie-Professorin Susan Bondy von der Universität von Toronto daran, dass Alkohol uns müde macht, unseren Schlaf aber dennoch erheblich stört.

Alkohol beeinflusst Qualität und Quantität

Alkohol gehöre zu den “vertracktesten psychoaktiven Substanzen”, die wir unserem Körper zuführen, wie Bondy “Global News” erklärt. Da er mit so vielen verschiedenen Neuotransmitter-Rezeptoren interagiert, ist schwer vorherzusehen, wie er auf eine Person wirkt. Auf einen Menschen wirkt Alkohol anregend, auf den anderen einschläfernd.

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Doch auch diejenigen, die durch Wein, Whiskey und Bier schneller entschlummern, würden sich die Schlafphasen verändern. “Man verbringt mehr Zeit im Leichtschlaf und wacht zwischendurch auf”, sagt Bondy. “Am Ende der Nacht hatte man keinen richtigen Tiefschlaf, während dessen die Gehirnfunktion, das Erinnerungsvermögen und noch viel mehr regeneriert wird.”

Umgehen lassen sich die Effekte nicht

Anders als bei einem Kater, dem man mit ausreichender Wasserzufuhr ein wenig vorbeugen kann, gibt es kein Gegenmittel für die schlechte Nachtruhe. “Wasser verdünnt den Alkoholgehalt, aber er reduziert nicht die Zahl der Moleküle, die im Körper agieren”, erklärt Bondy.

Ihr Ratschlag: Alkohol sollte nie getrunken werden, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen oder eine Wirkung zu erzielen – wie schnelles Einschlafen.

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