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Sollte man Palmöl wirklich meiden?

Palmöl schadet vor allem der Umwelt: Mittlerweile erstreckt sich der Anbau weltweit auf eine Fläche von etwa 19 Millionen Hektar. (Bild: Sia Kambou/AFP/Getty Images)
Palmöl schadet vor allem der Umwelt: Mittlerweile erstreckt sich der Anbau weltweit auf eine Fläche von etwa 19 Millionen Hektar. (Bild: Sia Kambou/AFP/Getty Images)

Palmöl sorgt immer wieder für Negativschlagzeilen. Experten glauben, dass Palmöl an der Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beteiligt sein könnte. Und auch der Anbau des Öls soll alles andere als umweltfreundlich sein. Doch was steckt wirklich dahinter?

Wenn es um Speiseöle geht, gilt Palmöl in der Regel als die umstrittenste Wahl – sowohl aus gesundheitlichen als auch aus ökologischen Gründen. Palmöl wird aus der Frucht der afrikanischen Ölpalme gewonnen. Die Bäume, die bisher nur in Afrika zu finden waren, werden heute aufgrund der steigenden Nachfrage auch in Asien, Nordamerika und Südamerika angebaut. Das Öl kommt häufig in Produkten wie Brot, Eis und anderen industriell verarbeiteten Lebensmitteln vor, da es frei von Transfettsäuren ist. Auch in Make-up und Seife ist Palmöl zu finden.

Ist Palmöl schlecht für den Verbraucher?

Palmöl hat einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren, was der Gesundheit von Herz und Gefäßen schaden kann. Eine Studie des “World Journal of Cardiology” ergab jedoch, dass Palmöl, wenn es im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung konsumiert wird, “kein zusätzliches Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellt”.

Ist Palmöl schlecht für die Umwelt?

Um Palmöl zu produzieren, werden die Früchte von den Bäumen gepflückt, die 28 bis 30 Jahre alt werden können. Wenn die Bäume jedoch zu hoch wachsen, wird es schwierig, an die Früchte heranzukommen. Sie werden gefällt und neue Bäume werden gepflanzt. Um mit der unglaublich hohen Nachfrage nach dem billig produzierten Öl Schritt halten zu können, werden hektarweise Regenwald abgeholzt, was zum Verlust an Lebensraum für bedrohte Tierarten führt. In den letzten 16 Jahren hat der Anbau von Palmöl laut Forschungen zum Tod von schätzungsweise 100.000 Orang-Utans geführt. Auch andere Tiere wie Elefanten, Nashörner und Tiger sind gefährdet.

Für die Aufzucht von Ölpalmen werden oft ganze Landstriche durch Brandrodung zerstört. (Bild: WAHYUDI/AFP/Getty Images)
Für die Aufzucht von Ölpalmen werden oft ganze Landstriche durch Brandrodung zerstört. (Bild: WAHYUDI/AFP/Getty Images)

Wie kann man auf Palmöl verzichten?

Leider gestaltet sich die Vermeidung von Palmöl schwierig, da die Verwendung mittlerweile weltweit stark verbreitet ist. Im Gegensatz zu Lebensmitteln unterliegen Kosmetika beispielsweise noch keiner Deklarationspflicht. Viele Hersteller nutzen daher in ihren Produktinformationen nicht das Wort “Palmöl”, sondern Bezeichnungen wie “Sodium Lauryl Sulfoacetate”, “Cetylpalmitat” oder einfach nur “Pflanzenöl”. Die Organisation “Plattform Footprint” hat dafür eine Broschüre herausgegeben, die darüber aufklärt, was beim Einkauf von Kosmetika zu beachten.

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Außerdem können viele chemische Rohstoffe – wie beispielsweise Fettsäuren – sowohl aus der Ölpalme wie auch aus anderen Pflanzen hergestellt werden. Das macht es fast unmöglich, auf den Kauf von Palmölprodukten ganz zu verzichten. Doch einen Überblick bietet die App “CodeCheck”: Ein Scan des Barcodes gibt Auskunft, ob das verwendete Palmöl von Unternehmen stammt, die durch Greenpeace oder dem WWF als verantwortungsvoll eingestuft wurden.