Streit im Netz um Spargel-Zubereitung in der Heißluftfritteuse

Darf man Spargel wirklich so zubereiten?

Mann nimmt Spargel aus dem Kochtopf
Spargel bereiten die meisten im Kochtopf mit Wasser zu (Symbolbild: Getty Images)

Salz, Zucker und Butter in einen großen Topf mit reichlich Wasser geben, sodass die Spargelstangen komplett bedeckt sind. Wasser zum Kochen bringen, Spargel hineinlegen und kurz aufkochen lassen. Dann die Stangen je nach Dicke zwölf bis 15 Minuten bei schwacher Hitze ziehen lassen. Das ist vermutlich die gängigste Methode, mit der Spargel zubereitet wird – zumindest, wenn es um den weißen geht. Grüner Spargel braucht etwas weniger Kochzeit. Eine Alternative ist die Zubereitung in der Pfanne oder im Backofen.

Für Diskussionen hat nun eine Methode gesorgt, die wahrscheinlich nur die wenigsten für die Zubereitung von Spargel wählen würden. In der öffentlichen Facebook-Gruppe "Heißluftfritteuse & Airfryer Rezepte Austausch Erfahrungen Tips Infos" wurde ein Bild eines klassischen Spargelgerichts gepostet. Der Nutzer, der das Foto veröffentlicht hat, kommentierte dazu: "Zum ersten Mal Spargel in der Hlf gemacht, hat wunderbar geklappt.“ Hlf steht als Abkürzung für Heißluftfritteuse.

Als Rezept gibt der User an: "Auf 2 Lagen Alufolie ein paar Flocken Butter verteilen, den Spargel darauf legen, etwas Salz, Zucker und Muskat darüber und noch einmal etwas Butter darüber, zu einem Päckchen falten und bei 180 Grad 30 Minuten."

Dass sich der User ausgerechnet bei Spargel für die Heißluftfritteuse entschied, scheint vielen Facebook-Nutzern übel aufzustoßen. So kommentierte einer: "Es gibt aber auch Sachen, die nicht unbedingt in die HLF gehören, zb Spargel." "Das sehe ich genau so. Mit Spargel experimentiert man nicht", findet ein anderer.

Sogar eine vermeintliche Köchin meldete sich zu Wort und schrieb: "Was ist mit den Spargelköpfen passiert? Die sind zum Teil alle kaputt oder verkokelt. Eine Heißluft Fritteuse arbeitet mit Umluft. Wie soll das gut klappen, wenn man zwei Lagen Alufolie unten rein legt? Ich habe hier langsam den Eindruck, als ob die, die eine Heißluft Fritteuse haben, ihren Herd ausgemustert haben. Man hat auch noch einen Herd und Töpfe? Spargel kocht man in gesalzenem Butterwasser gar." Die User unterzeichnete mit "Karin Köchin und keine ewig Gestrige."

Sie erklärt auch, warum sie den Spargel nicht auf diese Art und Weise zubereiten würde: "In der Heißluft Fritteuse soll man keine Lebensmittel mit Folie oder Backpapier zubereiten. Das steht in jeder Gebrauchsanweisung drin - eben wegen der Umluft." Die Facebook-Nutzerin ergänzt: "Davon einmal abgesehen kann ich als Köchin nur betonen, dass Spargel bei der Zubereitung immer Feuchtigkeit braucht, damit er nicht hart, faserig und womöglich leicht bitter bleibt." Es empfehle sich immer, den Spargel wenigstens in heißem Wasser zu blanchieren, um die Bitterstoffe auszuschwemmen, die jeder Spargel in sich hat. Danach könne man ihn braten, dünsten, oder wie auch immer zubereiten. Nur ein bisschen vor dem Garen in der Heißluftfritteuse mit Butter zu bepinseln sei da nicht genug.

Die Köchin gibt auch noch den Tipp, wie man es richtig macht: "Nur ein guter Rat; ich will sie nicht bevormunden. Den Spargel in gesalzenem Wasser mit viel Butter drin gar kochen. Das Wasser sollte sprudelnd aufkochen und der Spargel sollte nur 'so gerade' mit Wasser bedeckt sein. Immer eine Stange Spargel extra zum Probieren mit reinlegen. Das bewährt sich alle Male. So wird der Spargel ganz bestimmt nicht 'verwässert' schmecken." In ihrem Restaurant habe sie es über zwölf Jahre so gemacht und die Gäste seien immer sehr zufrieden gewesen.

Wie man seinen Spargel nun gerne zubereiten möchte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Wenn du Spargel liebst, gibt es ein paar Tricks, um ihn länger frisch zu halten. Weißen Spargel einfach ungeschält in ein feuchtes Tuch wickeln und ab ins Gemüsefach damit – so bleibt er zwei bis drei Tage frisch. Grüner Spargel fühlt sich am wohlsten, wenn er aufrecht in etwas Wasser steht. Wer mag, kann Spargel aber auch einfrieren. Dafür waschen, schälen und portionsweise in Gefrierbeutel oder -dosen packen und nach spätestens sechs bis acht Monaten aufbrauchen. Gute Nachrichten gibt es auch für alle, die gerne Reste essen: Spargel gehört zu den nitratarmen Gemüsesorten und kann problemlos nach dem Kochen wieder aufgewärmt werden.

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