Strom sparen: So senken Sie den Stromverbrauch im Haushalt
Mit unseren Stromspartipps und ein paar kleinen Maßnahmen lässt sich einiges an Strom sparen. Angesichts ständig steigender Strompreise ein wichtiges Thema, sowohl im Einfamilienhaus als auch in Mietwohnungen. Wie Sie Ihre Kosten wirklich reduzieren und auf lange Sicht Geld und Strom sparen, haben wir im folgenden Online-Ratgeber für Sie zusammengefasst.
Das Wichtigste in Kürze
Haushalte können durch energieeffiziente Geräte und bewusste Nutzung Energie sparen. Besonders bei Kühl- und Gefriergeräten lohnt sich der Blick auf die Effizienzklasse, damit sie nicht zu Stromfressern werden.
Beim Kochen spart der Einsatz von Gasherden und Mikrowellen Energie. Die Nutzung der Restwärme und das Vermeiden von Vorheizen reduziert den Verbrauch weiter.
Spülmaschinen sind oft effizienter als Handspülen, besonders im Energiesparmodus. Ein Warmwasseranschluss kann zusätzlich Energie sparen.
Beladen Sie Waschmaschinen möglichst voll und verwenden Sie Energiesparprogramme. Vermeiden Sie auch den Standby-Modus von Geräten, um die Kosten zu senken.
Die Kosten für den Stromverbrauch im Haus steigen – analog zu den Energiepreisen – kontinuierlich. Möchte man wirklich stromsparend handeln, muss man im ersten Schritt den eigenen Verbrauch kritisch prüfen. Während oft angenommen wird, die Industrie sei der größte Energiefresser, haben auch Privathaushalte einen hohen Verbrauch an Strom – vor allem für Heizung und Warmwasser. CO2-Zuschläge erhöhen die Ausgaben für Heizöl und Gas zusätzlich.
Auch für Erdgas und Fernwärme ist nach einer Absenkung des enormen Preissprungs eher wieder mit höheren Kosten zu rechnen. Auch die Kosten für Strom bewegen sich in Deutschland – im internationalen Vergleich – auf einem sehr hohen Niveau. Der einzige Ausweg für Privatpersonen, um sich den hohen Kosten zu entziehen, ist das Stromsparen durch energiebewusstes Verhalten. Als Investition lohnt sich natürlich auch die PV-Anlage auf dem eigenen Dach oder das Balkonkraftwerk am Balkongeländer der Mietwohnung.
Strom sparen mit energieeffizienten Kühl- und Gefriergeräten
In der Küche lässt sich einiges an Strom sparen, denn die größten Stromfresser im Haushalt sind Kühlschrank und Gefriergeräte. Aufgrund ihres Dauerbetriebs ist der hohe Verbrauch nicht weiter verwunderlich. Um Strom zu sparen, lohnt es sich also gerade bei diesen Geräten, beim Kauf auf das EU-Energielabel zu achten. Darauf sind die in Kilowattstunden (KwH) angegebenen Verbrauchswerte deutlich dargestellt.
Aber auch die richtige Kühlschrank-Temperatur macht einiges aus. Mittlerweile gibt es besonders stromsparende Geräte, die sogar die neue Klassifizierung A erreichen. Die Beachtung der Effizienzklassen beim Gerätekauf zahlt sich also aus und schont durch CO2-Einsparung das Klima und den Geldbeutel.
Tipp
Ist Ihr Kühlschrank älter als zehn Jahre, sollten Sie am besten über einen Neukauf nachdenken. Finanzieren lässt er sich quasi über die eingesparten Stromkosten.
Tipps zum Strom sparen
Überlegen Sie schon vor dem Kauf, wie groß das neue Gerät sein soll – jeder zusätzliche Liter Nutzinhalt erhöht den Stromverbrauch und kostet somit Geld.
Stellen Sie den Kühlschrank nach Möglichkeit an einen kühlen Platz, niemals jedoch neben Wärme abstrahlenden Geräten wie Herd oder Heizung. Meiden Sie auch sonnige Standorte nah am Fenster.
Sorgen Sie für eine gute Belüftung des Kühlschranks: Die Luft sollte frei zirkulieren können. Entstauben Sie daher das Gitter auf der Rückseite regelmäßig und halten Sie einen gewissen Abstand zur Wand ein. Unterbaugeräte haben die Lüftungsschlitze oft auf der Vorderseite. Ist dies nicht der Fall, bietet sich eine Küchenarbeitsplatte mit integrierten Lüftungsschlitzen an.
Die meisten neuen Modelle besitzen eine Abtau-Automatik – in unserem Gefrierschrank-Test finden Sie Beispiele. Wenn nicht, sollten Sie regelmäßig Ihren Kühlschrank abtauen und Ihren Gefrierschrank abtauen, um den Energieverbrauch gering zu halten.
Stellen Sie nur abgekühlte Speisen in den Kühlschrank, sonst bildet sich schnell viel Eis.
Eine Kühltemperatur von sieben Grad Celsius reicht – für die meisten Lebensmittel – vollkommen aus. Sind die Geräte nur zwei Grad Celsius kälter eingestellt, erhöht sich der Stromverbrauch um zehn Prozent. Legen Sie abends ein Thermometer ins Fach und korrigieren Sie am nächsten Morgen die Einstellung. Im Gefrierschrank sollte die Temperatur -18 Grad Celsius betragen.
Strom sparen beim Kochen: Tipps für Herd und Ofen
Fürs Kochen und Backen verwenden wir knapp zehn Prozent des Haushaltstroms. Gasherde sind teurer und werden aufgrund der Gefahren nur noch selten genutzt. Anstelle des klassischen elektrischen Heizfelds setzen Sie jedoch besser auf einen Induktionsherd. So sparen Sie Betriebskosten und erhöhen zugleich die Sicherheit beim Kochen. Das schnellere Aufheizen ist ein weiterer Pluspunkt der Technik.
Tipps zum Strom sparen
Zum Aufwärmen von Essen nutzen Sie besser die Mikrowelle: Sie hat einen geringeren Verbrauch als ein Herd.
Halten Sie Backofentür und Topfdeckel immer geschlossen.
Wählen Sie Topfdeckel immer passend zum Kochtopf aus. Liegt der Deckel nicht richtig auf, verbraucht die Herdplatte die zwei- bis dreifache Menge Strom im Vergleich zum Kochen mit passendem Deckel.
Der zur Herdplatte passende Topf oder die passende Pfanne sparen Strom.
Regel
Das Kochgeschirr sollte maximal einen halben Zentimeter kleiner oder höchstens einen Zentimeter größer als die beheizte Platte sein. Hohe, schmale Töpfe sind besser geeignet als niedrige, breite.
Mit einem Schnellkochtopf lässt sich ein Drittel der Energie einsparen – ideal für Speisen, deren Zubereitung länger als 20 Minuten dauert.
Moderne Backöfen erreichen sehr schnell die gewünschte Temperatur, daher ist Vorheizen oft nicht nötig – allerdings verändert sich die im Rezept angegebene Backdauer geringfügig.
Nutzen Sie die Restwärme und schalten Sie Herdplatte oder Ofen immer schon vor Ende der Garzeit aus. Bei einer Backdauer von mehr als 40 Minuten können Sie den Backofen schon bis zu 15 Minuten vor dem Ende herunter- oder ausschalten.
Gemüse und Kartoffeln in geringer Wassermenge garen. Dadurch lässt sich Strom sparen und es bewahrt Vitamine und Mineralstoffe in den Lebensmitteln.
Mit der Umluftfunktion Ihres Backofens sparen Sie Zeit und Strom: Die Zubereitung verkürzt sich und die Temperatur kann 20 bis 30 Grad Celsius niedriger eingestellt werden. Schwarz lackierte Backformen nehmen die Hitze besonders gut auf.
Strom sparen mit einer Spülmaschine
Eine Spülmaschine braucht doch sicher mehr Wasser als das Spülen per Hand? Völlig falsch! Wenn Sie selbst spülen, rinnt viel mehr Wasser durch den Abfluss, die Arbeit am Becken kostet Sie fast doppelt so viel wie der automatische Spülgang. Entscheiden Sie sich für eine Maschine der Klassen A oder B, verbraucht Ihr Helfer besonders wenig Kilowattstunden (KwH) und schont durch die geringeren CO2-Emissionen zusätzlich das Klima. Maschinen im Standardformat agieren bei voller Beladung wirtschaftlicher als schmale Versionen.
Tipps zum Sparen
Nutzen Sie das etwas länger dauernde Energiesparprogramm Ihrer Spülmaschine, auch Umweltprogramm, ECO-, Intelligent- oder Sparprogramm genannt. Es heizt das Wasser meist auf 50 Grad Celsius auf, anstelle von 65 oder gar 70 Grad Celsius. So lässt sich Strom sparen und das Geschirr wird geschont.
Spülen Sie das Geschirr nicht von Hand vor. Es lohnt sich aber Speisereste abzukratzen, ehe das Geschirr in die Maschine kommt.
Schalten Sie den Geschirrspüler nur ein, wenn er voll beladen ist. Die Programmfunktion „1/2“ oder „Halbe Ladung“ reduziert zwar Strom- und Wasserverbrauch, allerdings nicht um die Hälfte. Das Energiesparprogramm reinigt auch bei einer wenig beladenen Maschinen effizienter als das Programm „1/2“.
Einmal im Monat sollte das Normalprogramm mit 65 Grad Celsius laufen, um Fettablagerungen in der Maschine zu verhindern.
Prüfen Sie, ob Ihr Geschirrspüler direkt an die Warmwasserversorgung angeschlossen werden kann. Das spart wirklich Strom, denn das Wasser muss nicht mehr vom Gerät selbst aufgeheizt werden. Sinnvoll ist der Anschluss, wenn die Warmwasseraufbereitung besonders energieeffizient erfolgt, zum Beispiel mittels Solaranlage oder Fernwärme. Die Zuleitungen sollten außerdem möglichst kurz und gut isoliert sein.
Tipps zum Strom sparen mit Waschmaschine und Trockner
Ein durchschnittlicher Familienhaushalt hat übers Jahr schnell 1.000 Kilogramm Wäsche in der Trommel. Da lohnt es sich, stromsparend zu waschen. Und auch hier gilt: Je neuer Waschmaschine und Trockner sind, umso mehr Strom und damit Geld lässt sich sparen.
Tipps zum Sparen
Füllen Sie Ihre Waschmaschine vollständig – halbvoll beladen verbraucht sie nämlich genauso viel Energie. Mit der Programmfunktion „1/2“ können Sie zwar bei halber Beladung Wasser- und Stromverbrauch reduzieren, jedoch nicht um die Hälfte. Das maximale Füllgewicht finden Sie in der Bedienungsanleitung Ihrer Waschmaschine und auf dem EU-Energielabel.
Achten Sie beim Neukauf darauf, dass Ihre Maschine mit automatischer Beladungserkennung ausgestattet ist. Ein elektronischer Sensor oder eine sogenannte „Fuzzy-Logic“ sorgen dafür, dass bei geringerer Ladung automatisch weniger Wasser und Waschmittel zugeführt wird. Die Maschine verbraucht weniger Strom zum Erwärmen des Wassers.
Prüfen Sie, ob sich die Waschmaschine an die Warmwasserleitung anschließen lässt. Dann entfällt teures Aufheizen des Wassers in der Maschine.
Verzichten Sie auf Vorwäsche und Kochprogramm: Die heutigen Waschmittel sind so hoch entwickelt, dass für normal verschmutzte Wäsche eine Temperatur von 30 bis 40 Grad Celsius, für sehr stark Verschmutztes 60 Grad Celsius, ausreichen. Wenn Sie Ihre Wäsche bei 40 Grad Celsius anstatt bei 60 Grad Celsius waschen, reduziert sich der Energieverbrauch um die Hälfte. Bei 30 Grad Celsius benötigen Sie sogar nur ein Drittel des Stroms.
Tipp
Energiesparprogramme senken in der Regel die Waschtemperatur und den Wasserverbrauch. Zum Ausgleich verlängert sich lediglich die Waschzeit.
Benutzen Sie im Schleudergang die höchst zulässige Drehzahl. So ist die Wäsche weniger nass und die anschließende Trocknungszeit im Wäschetrockner wird verkürzt. Hinweis: Das vertragen allerdings nicht alle Materialien und Textilien.
Prinzipiell besser: Wäsche an der Leine im Freien trocknen lassen. Wenn es nicht anders geht, Trockner benutzen und bedenken: Ablufttrockner, bei denen ein Schlauch die Luft nach draußen transportiert, verbrauchen etwa zehn Prozent weniger Strom als Kondensationstrockner. Deutlich sparsamer, aber auch teurer sind hingegen Wärmepumpentrockner. Zusätzlich gilt: Soweit möglich, den Feuchtegrad programmieren, das optimiert die Trockenzeit. Sensoren prüfen die Restfeuchte in den Textilien und schalten den Wäschetrockner automatisch ab.
Wie kann man bei weiteren Elektrogeräten Strom sparen?
Elektrogeräte befinden sich überall im Haus und kommen häufig zum Einsatz. Damit tragen sie einen nicht unwesentlichen Teil zum Stromverbrauch im Haushalt bei. Experten raten deshalb dazu, nach Möglichkeit auf Kleingeräte, etwa zum Brotschneiden oder zum Teigkneten, zu verzichten. Wer sich das bewusst macht und sein Verhalten ändert, kann den Verbrauch langfristig senken.
Fernseher
Alte Röhrenfernseher sind die größten Stromfresser unter den TV-Geräten, aber wer hat die schon noch? Allerdings haben auch Plasmabildschirme einen höheren Stromverbrauch als Geräte mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Spätestens bei einem Fernseher ab einer Diagonale von 120 Zentimetern (etwa 47 Zoll) lohnt es sich, die beste Energieeffizienzklasse zu wählen, da er sonst oft sogar den Kühlschrank bezüglich des Verbrauchs übertrumpft.
Und fragen Sie sich kritisch: Muss die Bildschirmdiagonale noch größer sein? Jedes Zoll zusätzlich verbraucht mehr Energie.
Standby-Modus vermeiden
Anstatt ein Gerät auszuschalten, wird es häufig nur in den Standby-Modus versetzt. Was viele nicht wissen: Es verbraucht dann weiterhin Strom. Teilweise sogar fast so viel wie im Normalbetrieb. Im Schnitt machen Geräte im Standby-Modus rund elf Prozent der Kosten aus. Allein für PC, Bildschirm und Drucker zahlt man jährlich 30 bis 40 Euro.
Tipp
Um wirklich langfristig Strom zu sparen, sollten Sie immer alle Geräte ausschalten, wenn Sie sie nicht verwenden. Das Umweltbundesamt empfiehlt abschaltbare Verteilerleisten – damit geht es am einfachsten.