Studie räumt mit "10.000 Schritte am Tag"-Mythos auf
Lange hielt sich der Mythos, 10.000 Schritte am Tag zu Fuß zu gehen sei förderlich für die Gesundheit. Doch die Universität Massachusetts kommt jetzt zu einem anderen Schluss: Wie viele Schritte tatsächlich etwas bringen, erfährst du in diesem Artikel!
Spätestens seit dem Trend der Schrittzähler hat wahrscheinlich jeder schon einmal davon gehört: Die viel beschworene Regel von 10.000 Schritten pro Tag soll zu verbesserter Fitness beitragen und ein längeres Leben bescheren. Unter anderem Altersdiabetes, erhöhtem Blutdruck und Arterienverkalkung kann durch regelmäßiges Gehen vorgebeugt werden. Denn mangelnde Bewegung führt zu vielen dieser Zivilisationskrankheiten. Zu einfach ist es heute, auch kurze Wege mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen. Und wer geht schon gerne viele Treppen, wenn man einfach den Fahrstuhl nutzen kann.
Daher ist gut beraten, wer ganz bewusst öfter mal zu Fuß geht und im Blick behält, wie viele Fußstrecken am Tag zurückgelegt wurden. Doch wie viele Schritte müssen es sein, damit das regelmäßige Gehen auch wirklich etwas zur Gesundheit beiträgt? Hartnäckig hat sich bisher die Legende von 10.000 Schritten in den Köpfen gehalten. Schon der erste mechanische Schrittzähler aus der Schweiz aus dem Jahre 1780 zählte bis zur "magischen Zahl" von 10.000! Wer allerdings versucht, dieses Pensum einzuhalten, kämpft schnell mal mit einem schlechten Gewissen, wenn es dann doch weniger pro Tag werden.
Schon viel weniger Schritte bringen den gleichen Effekt
Nun wurde die alte Binsenweiheit auf die Probe gestellt: Ein neues Experiment der Universität von Massachusetts hat 2.100 Erwachsene im Alter zwischen 38 und 50 Jahren begleitet – und das über mehr als zehn Jahre hinweg! Die Langzeitbeobachtung wurde nun ausgewertet und kam zu einem überraschenden Ergebnis.
Denn die Daten aus Massachusetts zeigen: Schon viel weniger Schritte bringen den gleichen Effekt! Und zwar ganz egal, wie schnell oder langsam du sie zurücklegst. Das Ergebnis der Studie stellt eine neue Messlatte auf: Bereits ab 7.000 Schritten täglich hatten die Probanden ein 50-70% niedrigeres Sterberisiko als die Vergleichsgruppe, die weniger zurücklegte. 7.000 Schritte pro Tag reichen also den Forschungsergebnissen nach aus, um durch Gehen etwas für die Gesundheit zu tun.
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Und bedeuten noch mehr Schritte trotzdem automatisch ein längeres Leben? "Mehr als 10.000 Schritte pro Tag hatten keine weitere Auswirkungen auf die Sterblichkeit", stellt Amanda E. Paluch von der Universität Massachusetts fest.
Das sind good news aus den USA: 7.000 Schritte pro Tag zurückzulegen dürfte vielen leichter fallen als 10.000. Dazu braucht es manchmal gar keine großen Umstellungen. Schon kleine Tricks im Alltag können helfen: Platziere deinen Drucker so, dass du öfter einmal vom Schreibtisch aufstehen musst! Gehe beim Telefonieren ein paar Schritte! Und verabrede dich öfter mal für einen Spaziergang mit Thermoskanne anstatt im Café. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention empfiehlt, zusätzlich zum regelmäßigen Gehen pro Woche ca. 150 Minuten körperlich aktiv zu sein, für eine Gewichtsabnahme mindestens 300 Minuten.
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