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Studie zeigt: Auf "Vogue"-Covern ist immer derselbe Gesichtstyp zu sehen

Eine Studie hat ergeben, dass das durchschnittliche Gesicht von regionalen Vogue-Titelmodellen in den vergangenen 25 Jahren immer sehr ähnlich war. [Foto: MyVoucherCodes]
Eine Studie hat ergeben, dass das durchschnittliche Gesicht von regionalen Vogue-Titelmodellen in den vergangenen 25 Jahren immer sehr ähnlich war. [Foto: MyVoucherCodes]

“Vogue” hat kürzlich für Schlagzeilen gesorgt, indem die Zeitschrift Stars wie Beyoncé und Rihanna ins Rampenlicht rückte und die September-Ausgabe zu einem fast historischen Ereignis machte. Viele Menschen fragen sich, ob das ein Wendepunkt für die Modebibel sein könnte. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie wäre ein Wendepunkt auf jeden Fall angebracht – denn die durchschnittlichen Gesichter von “Vogue”-Models aus sieben verschiedenen Ländern sehen sich unheimlich ähnlich.

Die Faces of Fashion-Studie analysierte die September-Ausgaben der letzten 25 Jahre aus verschiedenen Ländern. Die von MyVoucherCodes durchgeführte Studie verwendete die Delaunay-Triangulierungsmethode, um die Gesichtszüge der Titelmodelle aus sieben Modehauptstädten der Welt einzugrenzen.

„In der Mode geht es um mehr als nur hübsche Kleider – sie hat die Macht, verschiedene Kulturen widerzuspiegeln und damit möglicherweise gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen,“ heißt es auf der Homepage von MyVoucherCodes.

Analysiert wurden die Titelblätter aus Großbritannien, den USA, Japan, Brasilien, Frankreich, Russland und Italien. Zieht man die Unterschiedlichkeit der teilnehmenden Länder in Betracht, sind die Studienergebnisse erschreckend ähnlich. Das Durchschnittsgesicht eines “Vogue”-Models sieht immer sehr ähnlich aus: Mandelaugen, helle Hauttöne und sich ähnelnde Gesichtszüge.

Obwohl die Ergebnisse nicht unbedingt überraschend sind, steht die Modeindustrie aufgrund der mangelnden Vielfältigkeit in ihren Ausgaben schon lange unter Beschuss. Die Studie bringt kein Problem ans Licht, das vorher unbemerkt geblieben wäre: Nämlich, dass regelmäßig schöne, schlanke, weiße Frauen bevorzugt werden. Allerdings vermögen derartige Studien zu messen, ob Fortschritte erzielt wurden. Zudem betonen sie, wie wichtig die Art der Darstellung in den Massenmedien ist.

Es wäre kurzsichtig, zu sagen, dass die “Vogue” sich nicht ändert: Inspirierende Frauen wie Oprah, Lupita Nyong’o und Gugu Mbatha-Raw zierten einige der Titelblätter im vergangenen Jahr. Im Mai schrieb die Modebibel Geschichte, indem sie die erste Frau in einem Hijab auf dem Titelblatt darstellte.

Wenn man sich das heutige Angebot in Kiosken ansieht, dann erkennt man selbst zum Jahr davor deutliche Unterschiede. Zum Beispiel scheinen inspirierende schwarze Frauen in immer mehr Zeitschriften auf – die viel gehypte September-Ausgabe der “Vogue” hat dazu maßgeblich beigetragen.

In Wirklichkeit macht die “Vogue” große Sprünge in die richtige Richtung. Beyoncé hat es in ihrer Titelgeschichte für die September-Ausgabe gut erklärt, als sie sagte, warum die Darstellung schwarzer Frauen in den Medien so wichtig ist:

„Wenn Menschen in Machtpositionen weiterhin nur Leute anstellen, die so aussehen und klingen wie sie selbst und die in einer ähnlichen Nachbarschaft aufgewachsen sind, dann werden sie nie verstehen, was es bedeutet, andere Erfahrungen gemacht zu haben. Sie werden die immergleichen Models anstellen, die immergleiche Kunst kuratieren und die immergleichen Schauspieler besetzen. Dadurch verlieren wir alle etwas,“ schrieb sie dazu.

„Meine Mutter hat mir beigebracht, dass es nicht nur wichtig ist, gesehen zu werden, sondern auch selbst zu sehen. Als Mutter von zwei Mädchen ist es mir wichtig, dass meine Töchter sich auch wiedererkennen – in Büchern, Filmen und auf Laufstegen. Es ist mir wichtig, dass sie sich als CEOs und Chefinnen sehen und dass sie ihr eigenes Drehbuch für ihr eigenes Leben verfassen können – dass sie ihre Meinung frei sagen können, ohne dass es eine Grenze gibt. Sie müssen nicht ein bestimmter Typ sein oder in eine Kategorie passen.“

Die Faces of Fashion-Studie ist eine Mahnung, dass es in dieser Hinsicht noch viel zu tun gibt – aber wenn die September-Ausgaben ein Indiz sind, dann geht die Entwicklung in die richtige Richtung.

Krista Thurrott