Symptom-Checker-Test: Zwei Apps überzeugen, eine fällt durch
Wer Krankheitssymptome mithilfe von Dr. Google prüft, kann schnell verunsichert werden. Symptom-Checker-Apps bieten eine Alternative dazu. Doch wie verlässlich sind solche Anwendungen? Die Stiftung Warentest hat dazu zehn Symptom-Checker-Apps genauer getestet.
Nicht bei jedem Wehwehchen rennt man gleich zum Hausarzt. Bei ungewohnten Krankheitssymptomen reicht auch oft erstmal ein Check bei Dr. Google. Doch statt Sicherheit herrscht danach oft Unsicherheit, weil die Suchmaschine zu den angegebenen Symptomen jede Menge Krankheiten ausspuckt.
Eine Alternative dazu bieten sogenannte Symptom-Checker-Apps. Nachdem man die Symptome eingegeben hat, präsentiert der Algorithmus eine Krankheit und empfiehlt in vielen Fällen auch gleich die entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten. Doch wie zuverlässig sind diese Apps? Das wollte auch die Stiftung Warentest wissen und hat deshalb zehn Symptom-Checker-Apps genauer unter die Lupe genommen. Zwei Apps können die Symptome tatsächlich gut einordnen, eine andere App versagt total und übersah sogar eine eindeutige Suizidgefahr.
Fünf häufige Krankheitsbilder wurde getestet
Für den Test haben die Expertinnen und Experten der Stiftung Warentest zehn Symptom-Checker-Apps wie etwa NetDoktor, Apo.com oder das Patienten-Navi, das über den kassenärztlichen Patientenservice 116 117 online erreichbar ist, auf den Prüfstand gestellt.
Die Apps wurden auf fünf häufige Krankheitsbilder hin getestet. Dazu gehörten Bandscheibenvorfall, Angina Pectoris, Depression, Blasenentzündung und das Restless-Legs-Syndrom. Neben dem Alter und dem Geschlecht wurden die typischen Symptome dieser Krankheiten in die Apps eingegeben. Begleitet wurde der Test von Fachärztinnen und Fachärzten sowie einer Psychotherapeutin.
Symptom-Checker-Apps können verlässliche Alternative sein
Bei der Einschätzung der Symptome zeigten sich im Test große Unterschiede zwischen den einzelnen Apps. Überzeugen konnten die Symptom-Checker Ada und Symptomate, die nach Ansicht der Prüferinnen und Prüfer verlässliche Ergebnisse liefern. Beide Testsieger erhielten die Note "gut" (1,9). Andere Apps konnten dagegen weniger überzeugen, da sie eine große Liste möglicher Krankheiten liefern. Überhaupt nicht empfehlenswert ist das Schlusslicht des Tests. Die Eingabe depressiver Symptome, die auch Suizidgedanken beinhalteten, hat die App nicht verstanden, weshalb sie von Stiftung Warentest die Note "mangelhaft" erhielt.
Das Patienten-Navi landet im Test zwar nur im Mittelfeld, punktet aber damit, dass es Kassenpatientinnen und Kassenpatienten schneller einen Arzttermin verschaffen kann. Wenn das Patienten-Navi eine Behandlung innerhalb von 24 Stunden empfiehlt, leitet die App Nutzerinnen und Nutzer zur Buchung eines bevorzugten Termins bei einer entsprechenden Ärztin oder einem entsprechenden Arzt weiter.
Insgesamt kamen die Prüferinnen und Prüfer zu dem Schluss, dass manche Sypmtom-Checker-Apps zur Orientierung besser geeignet sind als Suchmaschinen - auch wenn die Apps den Arztbesuch natürlich nicht ersetzen.