The Social Pulse: Erfolg von Model Aitana Lopez verblüfft - denn sie existiert eigentlich gar nicht
Über 110.000 Follower auf Instagram sind verrückt nach Aitana Lopez. Kein Wunder: Sie ist sexy, wunderschön und der Traum vieler Männer – und Frauen. Tatsächlich überrascht es aber, dass ihr so viele Leute folgen und sie damit auch noch Geld verdient. Denn eigentlich gibt es das Model gar nicht.
Sie sehen aus wie Menschen aus Fleisch und Blut, bestehen aber lediglich aus Pixeln: Virtuelle Influencer erobern Instagram und Tiktok, posten Fotos aus ihrem Alltag und existieren in Wirklichkeit gar nicht. Denn sie wurden von einer KI erschaffen und tun genau das, was ihr Creator gerne von ihnen möchte. So auch Aitana Lopez, ein virtuelles Model, das mehr als 112.000 Follower hat – Tendenz steigend. Ihr monatliche Gehalt? Knapp 4.000 Euro! Eine beachtliche Summe für jemanden, den es eigentlich gar nicht gibt.
"Wow, du bist so wunderschön!", "Was für eine tolle Frisur!" oder "Du bist so real, dass ich mich in dich verliebe" – so lauten einige der vielen Kommentare, die sich auf Instagram täglich unter den vielen Fotos von Aitana Lopez finden. Und obwohl die meisten User vermutlich wissen, dass es sich bei dem Model um eine Kreation der Kommunikationsagentur The Clueless handelt, machen sie ihr Komplimente und sind hin und weg von der Frau mit den pinkfarbenen Haaren und dem Wahnsinns-Dekolleté – so künstlich dieses auch sein mag.
KI-Models kosten nicht so viel wie echte Menschen
Viele Marketing-Agenturen setzen heutzutage auf virtuelle Influencer, weil sie diese genau auf ihre Marke zuschneiden können. In einem Interview mit dem katalanischen Radiosender RAC1 erklärte die Agentur, die für Aitana Lopez verantwortlich ist, dass sie sich für KI-generierte Models entschieden hat, weil sie günstiger sind als reale Personen. Reisekosten, Verpflegung und Unterkunft brauchen KI-Models nämlich nicht.
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Doch es gibt noch mehr Gründe, die für eine KI sprechen: Sie widerspricht nicht, lässt sich auf die Bedürfnisse der Kunden exakt anpassen und macht genau das, was ihr Creator von ihr möchte. "Mir gefällt dieser Bodysuit? Und euch?", fragt Aitana Lopez dann beispielsweise ihre Follower. Und die müssen bei diesem Anblick natürlich kein zweites Mal zu Interaktion gebeten werden.
"Richtig heiß", kommentiert beispielsweise ein User. "Du könntest ihn ausziehen", findet ein Nutzer. "So sexy", meint ein weiterer. Und jeden Tag werden es mehr und mehr Kommentare, die sich unter den Posts von Aitana Lopez finden lassen.
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Das KI-Model hat Hobbys und Interessen
Nicht selten zeigt sich Lopez auch in Unterwäsche oder mit wenig Stoff auf der Haut, um ihre atemberaubende, vom Computer generierte Figur zu zeigen. Das Erschreckende: Das KI-Model hat eine ganz eigene Persönlichkeit und ist von anderen echten Influencern kaum zu unterscheiden. Sie interessiert sich für Fashion, Videospiele, Fitness und Cosplay, postet Fotos aus dem Restaurant oder vom Strand – so wie es ein Mensch eben auch tun würde.
Der grundlegende Unterschied zu anderen Influencern besteht jedoch darin, dass ihr Profil einen dezenten Hinweis auf ihre wahre, nicht-menschliche Herkunft trägt: den Hashtag #aimodel nämlich. Dieser soll die User darüber informieren, dass es sich bei der Influencerin um eine KI handelt. Doch das interessiert die Nutzer offenbar nicht, sie kommentieren fleißig weiter.
Und auch Aitana Lopez interagiert gerne mit ihren Followern. Auf Comments wie "Mit oder ohne Lächeln. Du bist wunderschön. Das perfekte Model. Eine schöne Darstellung einer Frau. Gut gemacht!", antwortet sie häufig mit einem "Thanks, Baby!" und Herzchen. Dass dieser gar nicht von einer wunderschönen Frau, sondern eventuell von einem Mann in seinen Sechzigern verfasst wurde, scheint dem Nutzer in diesem Moment völlig egal zu sein.
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