Schöner Schein: Diese Models einer japanischen Agentur gibt es eigentlich gar nicht
Laut ”Japan Today“ haben Werbetreibende in Japan ein besonderes Problem: Sobald sie erfolgreich mit Models oder Werbepartnern zusammenarbeiten, wird deren Privatleben nach Verfehlungen wie außerehelichen Affären oder Drogenkonsum durchforstet und schnell skandalisiert. Um das zu vermeiden, hat sich eine Agentur nun ein spezielles Angebot ausgedacht.
INAI-Models könnten in Japan ein neuer Trend werden. Die Bezeichnung ist die Abkürzung für ”Image Navi AI Model“ und bedeutet nichts anderes, als dass es sich dabei um von einer Künstlichen Intelligenz generierte Models handelt, deren Erscheinungsbilder je nach Kampagne verändert und an die Kundenwünsche angepasst werden können.
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So funktioniert der Prozess
Am Anfang des Prozesses steht nach wie vor ein realer Mensch, der von der Agentur angeheuert und fotografiert wird. Anschließend wird diese Person mithilfe der KI aber so verändert und verfremdet, dass sie nicht mehr zu erkennen ist. Kunden, die ein solches künstlich erstelltes Fotomodell für ihre Kampagne nutzen wollen, zahlen für ein Bild, das sie sich auf der Website von ImageNavi´s Stock Photo aussuchen können, zwischen 20.000 und 33.000 Yen (rund 160 bis 270 Euro).
AIが「架空のモデル画像」を生成 広告・ポスターで利用可能 スキャンダルでの降板リスクをゼロにhttps://t.co/9RpriqRvpX pic.twitter.com/C83HcDXyhd
— ITmedia NEWS (@itmedia_news) June 8, 2020
Das Angebot soll noch wachsen
Künftig soll es auch möglich sein, selbst Fotografien von Models einzureichen und diese dann bearbeiten zu lassen. Ausgeschlossen bleiben aber prominente Personen oder solche, die bereits in einen Skandal verwickelt waren. Zudem will die Agentur in Zukunft nicht mehr nur künstliche weibliche Models um die 20 Jahre anbieten, sondern auch Männer und verschiedene Altersgruppen.
Perfekt oder seelenlos?
Während die einen schon die ersten Modelle feiern, die in ihrer Darstellung im weiteren Prozess noch verfeinert werden dürften, kommen sie bei anderen weniger gut an. Sie wirkten kalt und seelenlos, behaupten Kritiker, und seien bestenfalls für billige Werbebanner zu gebrauchen.
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