The Social Pulse: Hundebesitzer erschafft virtuelle Welt für verstorbenen Hund

Worüber im Netz diskutiert wird und warum

Um die Trauer über den Verlust seines Hundes besser verarbeiten zu können, kreierte Daniel Esparza eine virtuelle Welt, in der er seinen besten Freund Sam besuchen kann.

Hunde sind treue Begleiter und wertvolle Familienmitglieder, weshalb ihr Tod oft eine große Lücke hinterlässt. (Symbolbild: Getty Images)
Hunde sind treue Begleiter und wertvolle Familienmitglieder, weshalb ihr Tod oft eine große Lücke hinterlässt. (Symbolbild: Getty Images)

Wer selbst keinen Hund oder Bezug zu Tieren hat, kann das Vorgehen von Daniel Esparza vielleicht nur schwer nachvollziehen. Doch zwischen Mensch und Hund besteht eine sehr enge Bindung – und wenn das geliebte Tier stirbt, trauern Besitzer*innen intensiv um ihren langjährigen Begleiter.

So auch im Fall von Daniel und Sam, die über 13 Jahre lang ein eingeschworenes Team waren: Gemeinsam die Freizeit zu verbringen, auf dem Sofa kuscheln, neue Orte erkunden und zusammen durch dick und dünn zu gehen – das machte das Leben der beiden aus. "Sie war ein Labrador, sehr süß und intelligent", beschrieb Daniel sein geliebtes Haustier.

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Vor acht Monaten verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Hündin Sam drastisch: "Sie hatte aufgrund ihres Alters ein Problem mit ihrem Gehirn", so Daniel, der wusste, dass Sam wohl nur noch kurz zu leben hätte.

Also wollte er mit seiner Hündin noch einmal einen Kurztrip machen, doch dazu kam es leider nicht mehr. "Wir sollten eigentlich noch einen letzten Urlaubsausflug an den Strand machen, aber ihr Gesundheitszustand ließ es nicht zu. Eines Tages ist sie eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht."

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Dass seine geliebte Begleiterin nun nicht mehr leiden musste, war der einzige Trost für Daniel. Nach dem Tod von Sam fiel er dennoch in ein schwarzes Loch aus Trauer – aus dem er sich auf ungewöhnliche Weise wieder herauskämpfte.

Mithilfe von 3D-Technologie und Virtual Reality gelang es Daniel, seiner Hündin doch noch den versprochenen Besuch am Strand zu ermöglichen: Daniel, der selbst im Bereich Virtual Reality arbeitet, hatte Sam mithilfe der 3D-Technologie gescannt, während sie friedlich schlief – das letzte Bild seiner besten Freundin.

Anschließend kreierte er in stundenlanger Arbeit einen traumhaften, digitalen Strand, an dem Sam zwischen den schönsten Blumen friedlich schläft. So hat Daniel einen Zufluchtsort, wo er Sam besuchen kann und was ihm Trost spendet. "Es fühlt sich an wie ein Fenster in die Vergangenheit. Es macht mich glücklich zu wissen, dass ich mich an sie erinnern kann, wenn ich älter werde, wenn auch mein Gedächtnis vielleicht nicht mehr das beste ist."

Auch umgekehrt gibt es Fälle, in denen Hunde oft jahrelang den Tod ihres Menschen betrauern – der bekannteste Fall ist wohl der des Akira-Rüden Hachiko, der fast zehn Jahre lang auf sein Herrchen gewartet hatte: Der Hund holte seinen Besitzer – ein Professor, der jeden Morgen mit dem Zug zur Universität Tokio fuhr – jeden Abend am Bahnhof wieder ab. Eines Abend kam sein Herrchen nicht mehr zurück, doch Hachiko wurde weitere zehn Jahre immer wieder gesehen, wie er abends am Bahnhof saß und wartete.

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