The Social Pulse: Nachrichtensender sorgt für Ärger wegen sexistischem Foto

Frauen, die sich in die Politik und damit in die Öffentlichkeit wagen, sind erwiesenermaßen sehr häufig von Diskriminierung betroffen. So auch im aktuellen Fall einer australischen Politikerin, deren Foto von einem Nachrichtensender auf sexistische Weise manipuliert wurde.

Die australische Politikerin Georgie Purcell. (Bild: Animal Justice Party)
Die Politikerin Georgie Purcell ist Mitglied im Oberhaus des australischen Bundesstaates Victoria und setzt sich mit der "Animal Justice Party" für Tierrechte ein. (Bild: Animal Justice Party)

Eigentlich sollte es beim Auftritt der australischen Politikerin Georgie Purcell, die der Tierschutzpartei Animal Justice Party angehört, um ein geplantes Verbot der Entenjagd gehen, doch im Nachgang geriet ein ganz anderes Thema in den Fokus: ihre Optik.

Es passiert nicht zum ersten Mal, dass eine junge, engagierte Politikerin mit Sexismus konfrontiert wird. Im Fall von Georgie Purcell ist ein Foto der Stein des Anstoßes, das der Nachrichtensender Nine News Melbourne im Rahmen eines Fernsehbeitrages einblendete – und damit für Empörung sorgte.

Purcell selbst kritisierte das veränderte Bild auf X und postete zum Vergleich das Original, das beweist: Der TV-Sender scheint die Brüste der Politikerin per Bildbearbeitung vergrößert zu haben. Zudem wurde das Oberteil verkürzt, sodass Purcell bauchfrei zu sehen ist.

Kann mir nicht vorstellen, dass das einem männlichen Abgeordneten passiert.Georgie Purcell

Über der Gürtellinie – Politikerin prangert Sexismus an

"Man beachte die vergrößerten Brüste und dass das Outfit freizügiger gemacht wurde. Kann mir nicht vorstellen, dass das einem männlichen Abgeordneten passiert", so die 31-Jährige in ihrem Post auf X.

Laut der Lokalpolitikerin ist dieser Vorfall ein weiteres Beispiel dafür, mit welcher "Diskriminierung und Barrieren" Frauen in der Politik konfrontiert sind, wie Purcell im Gespräch mit dem Guardian erklärte. "Leider besteht der Unterschied für Frauen darin, dass sie sich auch mit der ständigen Sexualisierung und Objektivierung auseinandersetzen müssen, die mit der Verbreitung, Verzerrung und KI-Generierung von Bildern einhergeht."

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Fernsehsender schiebt Schuld auf Photoshop

Der Chef des Nachrichtensenders, Hugh Nailon, hat sich inzwischen bei Georgie Purcell entschuldigt, gab die Schuld an dem Vorfall allerdings dem Bildbearbeitungsprogramm Photoshop und sprach von einem "grafischen Fehler". "Die Automatisierung von Photoshop hat ein Bild geschaffen, das nicht mit dem Original übereinstimmt", so Nailon. "Das entsprach nicht unseren hohen redaktionellen Standards und dafür entschuldigen wir uns bei Frau Purcell uneingeschränkt."

Der US-amerikanische Softwarehersteller Adobe, Herausgeber von Photoshop, schaltete sich allerdings auch in die Debatte ein und widersprach dem Nachrichtenchef: "Zwar gibt es bei Photoshop Funktionen, die auf Künstliche Intelligenz zurückgreifen. Jegliche Änderungen an diesem Bild hätten aber einen menschlichen Eingriff und eine Genehmigung erfordert", so ein Unternehmenssprecher.

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