The Social Pulse: Virales TikTok-Video zeigt italienisches No-Go

Kanntet ihr diese Regeln für den Italien-Urlaub?

Beim Urlaub in Italien gibt es einiges zu beachten, will man nicht sofort als Tourist entlarvt werden. Ein virales TikTok-Video macht jetzt auf ein besonders schlimmes Italien-No-Go aufmerksam.

Ein Cappuccino auf einer Dachterrasse in Duomo Santa Maria Del Fiore, Florenz. (Symbolbild: Getty)
Cappuccino und Italien gehören einfach zusammen - allerdings gibt es dabei eine wichtige Regel! (Symbolbild: Getty)

Das virale Video zeigt eine stoische Italienerin, die auf einer der wunderschönen römischen Piazzas ein Schild in die Höhe hält. Auf dem Pappplakat steht ihre Forderung, die sich wohl vor allem an die zahlreichen Tourist*innen in den umliegenden Cafés richtet. Auf englisch hat sie in dicken schwarzen Buchstaben den Satz geschrieben: "Please no Cappuccino after 12 pm" - "Bitte keinen Cappuccino nach zwölf". Was in vielen deutschen Ohren merkwürdig klingen mag, gehört in Italien zum selbstverständlichen guten Ton.

So reagieren die User*innen auf den "Cappuccino-Protest"

In der Caption heißt es: "Nur Italiener würden das verstehen". Dazu zeigt ein Emoji die stereotypische italienische Handgeste. Dieser Video-Unterschrift geben die Reaktionen der umstehenden Kellner, die dem "Cappuccino-Protest" schmunzelnd zusehen, Recht. Mit fast 16 Millionen Views ist das Video das Erfolgreichste des TikTok-Kanals @romeitalytravel.

"Kein Bier vor vier Bewegung" sofort!User-Kommentar

Das Video hat mittlerweile mehr als 1,5 Million Likes und über 10.000 Kommentare gesammelt. Während sich zahlreiche deutsche User*innen erbost (oder ertappt?) fühlten, riefen einige direkt zur Gegenbewegung auf. Unter dem TikTok-Video schrieb eine Userin: "Geht es noch? Wer will mir denn vorschreiben, wann ich Cappuccino trinken soll?" Ein anderer berichtete von eigenen Erfahrungen: "Ich war im italienischen Restaurant und wollte vorm Essen Cappuccino & die waren voll perplex." User @BongoCat hingegen verfuhr eher nach der Methode: "Wie ihr uns, so wir euch" und forderte die sofortige Einführung einer "Kein Bier vor vier"-Bewegung.

Was steckt hinter der zwölf-Uhr-Regel?

Warum man in Italien so streng bei der Cappuccino-Uhrzeit ist, ist etwas umstritten. Zum Einen ist es vermutlich einfach eine kulturelle Angewohnheit, den leckeren Kaffee mit Milchschaum eher zum Frühstück mit einem süßen "Dolce" aus der Bäckerei zu verzehren. Es könnte aber auch ein gesundheitlicher Grund dahinter stecken. Denn das milchhaltige Getränk ist so etwas, wie eine "kleine Mahlzeit" und die ist nicht so ganz einfach zu verdauen. Das gilt besonders in wärmeren Gefilden.

Eine Tasse Cappuccino vor einem Teller mit zwei süßen Croissants. (Symbolbild: Getty)
Klassisches italienisches Frühstück: Ein Cappuccino und dazu süße Teilchen. (Symbolbild: Getty)

Der Cappuccino stammt übrigens gar nicht aus Italien. In Österreich nannte man den Kaffee mit "Sahnehaube" Kapuziner. Cappuccino heißt auf italienisch wörtlich "Kapüzchen". Und bekannt gemacht haben ihn auch nicht passionierte Toskana-Urlauber*innen, sondern Coffeshops aus den USA. Dort wurde der Cappuccino in den Neunziger Jahren zum Kultgetränk. Da kann man ihn auch heute noch getrost nach zwölf bestellen, ohne schräg angeschaut zu werden. Es sei denn, die Kellner*innen sind aus Italien.

Diese Italien No-Gos sollte man noch beachten

Besonders beim Essen versteht man in Italien wirklich keinen Spaß. Deshalb gilt es für Tourist*innen, einige kulinarische Regeln zu beachten. Spaghetti isst man nicht mit Löffel und Gabel und schon gar nicht - heilige Madonna - mit einem Messer! Sie werden elegant einhändig mit der Gabel aufgerollt. Am besten übt man schon mal zuhause. Und auf Pasta mit Meeresfrüchten gehört keinesfalls Parmesan. Wer zu seinen Nudeln Ketchup bestellt, muss damit rechnen, bestimmt des Lokals, womöglich gar gleich des Landes verwiesen zu werden.

Auch beim Pizzaessen gibt es Besteck-Regeln. Es sollte nämlich keins benutzt werden. Die Pizza wird, ob in Rom oder Neapel, in handliche Stücke geschnitten und dann mit der Hand gegessen. Wer es wagt, Pizza mit Ananas zu belegen, muss ebenfalls mit Protesten rechnen.

Und in Wein gehören weder Eiswürfel, noch Sprudelwasser. Gezahlt wird als Gruppe gemeinsam. Das getrennte Zahlen, das in Italien "alla romana" genannt wird, ist eher üblich und auch dann werfen einfach alle ihren Anteil in die Runde und ersparen dem Personal so das mühsame Auseinanderklamüsern der Rechnung.

Top Five Italien No-Gos:

  • Kein Cappuccino nach zwölf

  • Spaghetti nicht mit Löffel oder Messer essen

  • Pizza mit der Hand essen

  • Kein Parmesan auf Pasta mit Meeresfrüchten

  • Niemals Ananas auf der Pizza bestellen

Wer diese Regeln verinnerlicht, darf sich auf einen entspannten Italien-Urlaub freuen und muss nicht mit Restaurant-Repressalien rechnen.

Im Video: Kaffee: Besonders gesund mit Milch