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Tonic Water und Co: Ist Chinin in Getränken wirklich unbedenklich?

Der Sommer ist (zumindest gefühlt) da und kalte Drinks sorgen für die nötige Abkühlung! Auch Getränke wie Tonic Water oder Bitter Lemon sind mit ihrem sehr eigenen, bitteren Geschmack beliebt. Was viele nicht wissen: Die Getränke enthalten Chinin, welches - vor allem für bestimmte Gruppen - nicht ganz unbedenklich ist.

Tonic Water und Bitter Lemon sind pur - aber auch in (alkoholfreien) Cocktails sehr beliebt. (Bild: Getty Images)
Tonic Water und Bitter Lemon sind pur - aber auch in (alkoholfreien) Cocktails sehr beliebt. (Bild: Getty Images)

Was genau ist eigentlich Chinin?

Beim Blick auf die Zusammensetzung des heiß geliebten Tonic Waters, wird eine Zutat ganz am Schluss aufgezählt: Chinin. Es handelt sich dabei um ein weißes, kristallines Pulver, das sich in Wasser auflösen lässt. Chinin wird aus der Rinde des Chinarindenbaumes gewonnen. Seit 1820 wird Chinin in seiner reinen Form gegen Malaria und Fieberanfälle eingesetzt. Und Malaria ist auch der Namensgeber für Chinin – auch wenn das auf den ersten Blick weit hergeholt scheint. Denn der Name "Chinin" soll sich von der Gräfin Chinchón ableiten, die durch die Verabreichung von Chinarinde von ihrer Malariaerkrankung geheilt werden konnte.

Wo kommt Chinin in der Medizin zum Einsatz?

Und bleiben wir direkt im medizinischen Bereich, denn hier findet Chinin abgesehen von Malaria noch weitere Anwendungsbereiche. Es dient als Muskelrelaxans und kann therapeutisch bei Muskelkrämpfen eingesetzt werden.

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Nicht anwenden sollte man Chinin allerdings unter anderem, wenn eine Schwangerschaft, Tinnitus, eine Schädigung des Sehnervs oder eine Herzrhythmusstörung vorliegt.

Einsatz von Chinin in Lebensmitteln

Auch in Lebensmitteln und Getränken ist Chinin vertreten. So findet sich das Erzeugnis des Chinarindenbaumes als Aromakomponente in Bitterspirituosen, alkoholfreien Getränken oder fruchtsafthaltigen Limonaden. Die Gruppe der Erfrischungsgetränke weist den größten Anteil an Chinin auf – insbesondere Tonic Water und Bitter Lemon.

Insbesondere Schwangeren rät das BfR von chininhaltigen Getränken ab. (Bild: Getty Images)
Insbesondere Schwangeren rät das BfR von chininhaltigen Getränken ab. (Bild: Getty Images)

Wie viel Chinin ist in Tonic Water enthalten?

Nach Untersuchungen des Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) liegen die Erfrischungsgetränke aus der Kategorie Tonic Water im Durchschnitt bei 71 Milligramm Chinin pro Liter. Deutlich weniger Chinin enthält Bitter Lemon: Hier liegt der Durchschnitt bei 34 Milligramm pro Liter.

Ist Chinin gesundheitlich bedenklich?

Ob und inwiefern Chinin bedenklich ist, dazu hat das Bundesinstitut zur Risikobewertung (BfR) Stellung genommen:

"In größeren Mengen konsumiert, kann Chinin für bestimmte Verbrauchergruppen gesundheitlich problematisch sein. Risiken werden insbesondere für Chininaufnahmen während der Schwangerschaft gesehen. Auch Menschen, denen Ärzte aufgrund ihres Krankheitsbildes von der Einnahme von Chinin, Chinarinde und ihren Zubereitungen abraten, sollten auf den Verzehr chininhaltiger Erfrischungsgetränke verzichten. Patienten mit Herzrhythmusstörungen und solche, die Medikamente nehmen, die mit Chinin Wechselwirkungen zeigen, sollten chininhaltige Limonaden nur in Rücksprache mit ihrem Arzt zu sich nehmen. Zu solchen Medikamenten gehören insbesondere Arzneimittel, die die Blutgerinnung hemmen."

Gibt es eine Alternative zu chininhaltigen Getränken?

Ja. Für alle, die aus gesundheitlichen oder geschmacklichen Gründen auf Tonic Water mit Chinin verzichten wollen, gibt es Alternativen ohne Chinin auf dem Markt. Der Hersteller Aqua Monaco bietet zum Beispiel ein Organic Tonic Water an, bei dem die Bitterkeit statt durch Chinin durch Fieberklee und Enzian erzeugt wird.

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