Transgender-Ken-Torte versetzt Facebook-User in Rage

Marlene Goetzeler war so stolz auf die Torte ihrer Bäckerei, die jemand bestellt hatte, dass sie vor ein paar Wochen ein Foto davon auf Facebook teilte. Die Miteigentümerin der „Freeport“ Bäckerei in Kalifornien hoffte auf Kommentare, aber sie hatte nicht mit den Reaktionen gerechnet, die die Torte auslösen würde – obwohl dafür eine Ken-Puppe in ein aufwändiges Kleid gesteckt wurde. „Nennen Sie mich naiv“, sagte Goetzeler den New York Daily News. „Ich war schockiert, dass jemand sich angegriffen fühlen würde.“

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Nicht jeder mochte diese Torte in Form von Ken als Transgender. (Photo: Facebook/FreeportBakery)

Dieses „jemand“ bezieht sich sogar auf viele Leute – so viele, dass sie tatsächlich beginnen musste, die boshafteren Kommentare im so genannten „LGBT Streit“ zu löschen, und sogar die Facebook-Seite ihrer Bäckerei verlor Fans. „Ich erhielt ein paar negative Kommentare, und ein paar Tage später bemerkte ich, dass es einen großen Anstieg der „Gefällt mir nicht mehr“-Angaben gab, da war ich ziemlich überrascht“, sagte Goetzeler in einem Fernsehinterview mit einem kalifornischen Fox Nachrichtenkanal. Der Post, der die Ken-Puppe in einem pinken Kleid aus Frosting, einer Schärpe, einem Diadem und Schmuck zeigt, bekam mehr als 1.000 Reaktionen.

„Wir machen ständig Puppen-Torten“, erzählte Goetzeler dem TV-Sender. Sie sinniert: „Ich glaube, ich fand es einfach nur eine ziemlich coole Torte, und schauen Sie nur, was sie Tolles mit der Buttercreme gemacht haben. Was ist falsch an einer Ken-Torte?“ Sie erklärt, dass die Torte eine Auftragsarbeit für einen zahlenden Kunden war, der nicht Transgender war und damit auch kein politisches Statement abgeben wollte.

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Eine Woche, nachdem die Kontroverse begonnen hatte, entschied Goetzeler, sich öffentlich zu verteidigen. Sie postete dasselbe Foto erneut auf der Facebook-Seite ihrer Bäckerei, aber dieses Mal mit den Zeilen: „Facebook-Freunde, nachdem ich dieses Bild gepostet hatte, haben zahlreiche Leute unsere Facebook-Seite verlassen. Ich entfernte beleidigende Kommentare, zum Glück waren es nicht zu viele. Unser Kunde war begeistert von der Torte. Teilen Sie es für uns!“ Dieses Mal reagierten die Fans mit einem Schwall der Unterstützung für die umstrittene Torte. Der Post erhielt fast 2.000 Reaktionen und über 300 unterstützende Kommentare, und im Gegensatz zum originalen Post zeigt dieses Mal keine den „lachenden“ Emoji.

„Bravo! Ich bin aus Montreal und habe eure Seite gelikt, um meine Unterstützung für diese fantastische und künstlerische Kreation auszudrücken”, schrieb eine Person. „Ken sieht sehr gut aus, und es ist nichts falsch daran, zu allen nett zu sein, auch zu denen, die anders sind. Gut gemacht!“, sagte ein anderer. „Ich verneige mich vor euch, dass ihr umgesetzt habt, was der Kunde gerne haben wollte. Sollte ich einmal in der Nähe sein und so etwas brauchen, dann ist eure Bäckerei ganz oben auf meiner Liste“, schwärmte ein weiterer. Ein Elternteil schrieb: „So zieht meine Sechsjährige ihren Ken auch an. Uns ist das egal, ihr ist es auch egal. Vielleicht will Ken ebenfalls schick aussehen, sagt sie.“

„Ich finde das fantastisch“, sagte Chad Graham, ein Gast auf der Geburtstagsparty, für die die Torte bestimmt war, dem Fernsehsender. Graham und ein paar andere treffen sich einmal die Woche zum Würfelspiel. „Ich fand das alles etwas albern. Es ist nur eine Torte“, sagte Graham dem Reporter als Reaktion auf den Skandal. Eine Frau, die nichts mit dem Vorfall zu tun hat und nach ihrem ersten Eindruck zur Torte befragt wurde, sagte: „Ich finde ihn sehr kreativ, wundervoll und mutig.“

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Goetzeler ihrerseits hat inzwischen alles im Griff. „Anfangs dachte ich ‚Was ist das Problem?‘“, erzählte sie dem Fernsehreporter. „Aber jetzt erkenne ich, wie wichtig es ist, Stellung zu beziehen, wenn man an etwas glaubt.“

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Kristine Solomon