Verhext, magisch: Die Mode verfällt 2025 dunkler Mystik
Auf den Laufstegen wehen schwarze Cape-Kleider, Models schreiten in bodenlangen Samtmänteln über den Catwalk, und Augen sind dramatisch mit markanten Lidstrichen betont – die Mode des Jahres 2025 verströmt einen Hauch von Magie und Geheimnis. Dunkle Mystik hat die Designer*innen inspiriert und zieht sich als Modetrend wie ein roter Faden durch viele Kollektionen.Doch der Look ist mehr als nur Schwarz: Es geht um das Spiel mit dramatischen Schnitten, historischen Anklängen und einer Ästhetik, die das Mystische feiert.
Aktuell vereint dieser Trend mehrere Welten: die Ästhetik der Gotik, eine geheimnisvolle, düstere Atmosphäre, inspiriert von Hexen und dem Mittelalter, sowie fantastische Elemente, die an Magie, Märchen und irgendwie auch an Harry Potter erinnern. Auch in der Kunst- und Modeszene gibt es Persönlichkeiten, die diese Ästhetik zu ihrem Markenzeichen gemacht haben. Man denke an Daphne Guinness, Nachfahrin von Arthur Guinness, dem Erfinder des gleichnamigen Biers, oder an die Moderedakteurin Tish Weinstock, die gerade ein passendes Buch veröffentlicht hat: „How to Be a Goth: Notes on Undead Style“.
Wie sieht der Trend dunkler Mystik im Jahr 2025 aus?
Dunkle Nuancen, vor allem Schwarz und tiefes Violett, bestimmen die Farbpalette der romantischen Düsternis. Ergänzt werden sie durch dramatische Schnitte, die Träger*innen eine geheimnisvolle Aura verleihen – als wären sie gerade aus einem Science-Fiction-Film oder einem dunklen Märchen in die Realität befördert worden. Viele Kleider sind bodenlang, dazu kommen wehende Umhänge, die den Look der düsteren Mystik 2025 perfektionieren. Es gibt schwebende Capes aus leichten, transparenten Stoffen und lange Mäntel aus edlem schwarzem Samt. Auch zahlreiche Silhouetten, die von vergangenen Epochen inspiriert sind, prägen den Stil. So zeigt Valentino Kreationen, deren lange Kleider und betonte Hüften an die Jahrhundertwende erinnern. Auch die Entwürfe von Ann Demeulemeester greifen historische Motive auf – genauer gesagt die Ästhetik von Nosferatu (passend dazu gerade in der Neuauflage im Kino) und Dracula. Die Mode des belgischen Labels, das derzeit künstlerisch von Stefano Gallici geleitet wird, hat ohnehin eine Affinität zur Gotik – unabhängig von der Saison. Schwarz-weiße Looks zählen zur DNA des Hauses, auch wenn kürzlich Kobaltblau und Khakigrün als Akzentfarben hinzugekommen sind.
Ein geheimnisvolles Haarstyling und Make-up rundet den Look ab
Das Haar- und Make-up-Styling ist essenziell, um den mystischen Charakter des Trends zu unterstreichen. Ein langes dunkles Kleid wirkt keinesfalls automatisch „gothic“, wenn es mit einem fröhlichen Auftreten und natürlichem Make-up kombiniert wird. Soll es hingegen geheimnisvoll und düster erscheinen, empfehlen die Laufstege: langes, dunkel schimmerndes Haar, am besten mit Mittelscheitel. So wurde es bei Marques’Almeida und Elie Saab gezeigt. Auch streng zurückgenommenes Haar, mittig gescheitelt, passt hervorragend. Blasse, matte Haut ist von Vorteil. Der Fokus liegt jedoch auf den Augen: Diese werden durch markante, überdimensionale Lidstriche betont – mal geradlinig wie bei Alexander McQueen, mal kunstvoll geschwungen wie bei Antonio Marras.
Dunkle Mystik in der Modegeschichte
Der Trend zur dunklen Ästhetik ist keineswegs neu. Bereits im späten 19. Jahrhundert etablierte sich eine Vorliebe für Schwarz als Symbol für Eleganz und Geheimnis. Vor allem die Viktorianische Ära, geprägt durch die Trauermode von Königin Victoria, brachte tiefschwarze Kleidung aus schwerem Stoff in den Alltag der Oberschicht. Schwarz galt nicht nur als Ausdruck von Trauer, sondern auch von Würde und Stärke.
Die 1980s und Gothik-Subkulturen
Später, in den 1980er-Jahren, griffen Subkulturen wie die Gothics diese Ästhetik auf und kombinierten sie mit punkigen Elementen wie Nieten, Leder und schweren Stiefeln. In der High Fashion tauchten die düsteren Einflüsse verstärkt in den Kollektionen von Designern wie Alexander McQueen und Yohji Yamamoto auf, die die dunkle Romantik in eine avantgardistische Richtung lenkten. McQueens dramatische Silhouetten und Yamamotos melancholische Entwürfe prägten eine Ära, die bis heute nachwirkt. Dunkle Mystik gehört zur Mode – und wird immer wieder neu interpretiert. Geheimnisvoll ist sie immer und ein Mü Weltschmerz ist in ihren Stoff verwebt.