In vielen Produkten enthalten: Beliebter Inhaltsstoff wurde als wahrscheinlich krebserregend eingestuft
Wohl so ziemlich jeder Mensch ist seit frühester Kindheit mit einem Pulver in Berührung gekommen, das nun von der Internationalen Krebsforschungsagentur als wahrscheinlich krebserregend eingestuft wurde.
Talkum ist Bestandteil vieler Kosmetika wie Make-up-Puder, Körperpuder oder Babypuder. Es wird auch als Antiklumpmittel eingesetzt, kommt in Tiernahrung vor oder wird als Überzugsstoff bei Lebensmitteln verwendet. Bei der Herstellung von Gummi, Kunststoffen, Farben und Beschichtungen kommt Talkum ebenso zum Einsatz wie bei der Arzneimittelproduktion, beispielsweise bei Tabletten. Unter der Kennzeichnung "E 553b" ist es als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen.
Wie das Deutsche Apothekenportal (DAP) berichtet, hat die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Talkum nun als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.
Talkum ist ein natürlich vorkommendes Mineral, das bereits seit dem Altertum verwendet wird. Es gibt Fundorte auf der ganzen Welt, so auch in Deutschland. Aber auch in Brasilien, Indien, Australien, China, dem Sudan oder den USA gibt es Vorkommen, die abgebaut werden. Die Mineralvorkommen sind jedoch oftmals mit dem gesundheitsgefährdenden Asbest verunreinigt.
Talkum oftmals mit Asbest verunreinigt
Wie Reuters in einer Recherche herausfand, gab es schon in den 1960er Jahren Hinweise auf mit Asbest verunreinigtes Babypuder beim Hersteller Johnson & Johnson. In den 1970ern gab es erneute Nachweise, das Unternehmen erklärte aber weiterhin, dass Talkumpuder nicht gefährlich sei.
Doch auch ohne die Asbestbelastung ist Talkum ein riskanter Stoff. Zum einen wird seit 2011 davor gewarnt, dass Babys, die das Puder zum Beispiel beim Wickeln versehentlich einatmen, schwere Lungenschäden bekommen können. Zum anderen gab es Hinweise, dass Talkum in Körperpudern zu Krebs führen kann. Dies wurde in Tierversuchen nachgewiesen. Zudem legen Studien nahe, dass Frauen, die das Puder im Genitalbereich verwendet haben, ein höheres Risiko haben, an Eierstockkrebs zu erkranken.
Eine abschließende Beurteilung europäischer Behörden steht für Ende 2025 an. Wer Talkum meiden möchte, kann alternativ auf Produkte mit Maisstärke ausweichen. Sowohl Körperpuder als auch Babypuder mit dem als unbedenklich geltenden Stoff sind am Markt erhältlich.
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