Vintage trifft auf Moderne: Ikea bringt Niels Gammelgaards ikonisches „Guide“ Regal zurück
Wir leben in Zeiten der Vintage-Obsession: Nicht nur die Mode der Vergangenheit erlebt gerade ihr Comeback, die 80er-Ikone Kate Bush erobert die Charts zurück, Kodak kommt mit der Produktion seiner Farbfilme kaum hinterher und auch Retro-Möbel feiern ihr Comeback. Ob diese Entwicklung nun der Nostalgie oder dem wachsenden Nachhaltigkeitsgedanken geschuldet ist – fest steht: Vintage ist en vogue!
Vintage is back! Warum wir uns wieder in Designklassiker verlieben
Spätestens seit dem Wiederaufleben des Midcentury-Modern-Stils, der für seine klaren Linien und seine funktionale Ästhetik bekannt wurde, ist die Rückkehr der Vintage-Möbel unübersehbar. Was einst als altmodische Relikte galt – wir erinnern uns an hölzerne Schrankwände oder chromierte Regale – hat sich in den vergangenen Jahren zu begehrten Designstücken entwickelt, die bei Innenarchitektur-Liebenden einen festen Platz gefunden haben.
Ikea-Möbel als Designklassiker
Eine Firma, die im Zusammenhang mit dem Vintage-Möbel-Trend nicht unerwähnt bleiben darf, ist Ikea. So widersprüchlich es auch klingen mag – haben Interior-Liebhabende doch lange Zeit versucht, ihre „Billy“ Regale und „Malm“ Kommoden mit anderen Fassaden zu verstecken –, Ikea-Möbel entwickeln sich zunehmend zu echten Designklassikern. Unter einer Voraussetzung: sie sind Vintage. Die Möbelklassiker vergangener Jahrzehnte, vor allem jene, die in Zusammenarbeit mit renommierten Designer*innen entstanden sind, erzielen auf dem Secondhand-Markt mittlerweile beachtliche Preise. Beispiele dafür sind das verchromte „Kromvik“ Bettgestell von Knut Hagberg oder auch der ikonische Lounge Chair „Kröken“ von Christer Blomquist, die heute das Hundertfache ihres ursprünglichen Preises erzielen.
Niels Gammelgaard ist der Designer hinter den Ikea-Möbelikonen
Durchstöbert man die Designklassiker auf der Ikea-Website, stößt man immer wieder auf einen Namen: Niels Gammelgaard. Der dänische Designer prägte das Ikea-Design entscheidend. 1944 geboren, absolvierte er 1970 sein Studium an der Royal Danish Academy of Fine Arts und gründete noch während seiner Studienzeit das „Designstudio Copenhagen“. In den 1970er Jahren begegnete er Ikea-Gründer Ingvar Kamprad und entwarf zwischen 1975 und 2005 zahlreiche Möbel für das schwedische Möbelhaus – Stücke, die heute beinahe ausnahmslos als Designklassiker gelten.
Mit seinem klaren Ansatz und seinen minimalistischen, funktionalen Entwürfen gewann Gammelgaard nicht nur etliche Designpreise, sondern traf zugleich den Nerv der Zeit. Seine Philosophie: „Ich möchte das gewöhnliche Leben ein Stück angenehmer und cleverer machen. Jedes Detail muss einem guten Zweck dienen.“ Nicht zuletzt aufgrund dieses Ansatzes gelten Gammelgaards Designs als zeitlose Klassiker.
„Guide“ is back! Neue Edition, alte Werte
Nun feiert eines der beliebtesten Möbelstücke von Niels Gammelgaard sein Comeback: das „Guide“ Regal. Ursprünglich 1985 eingeführt, ist es ab dem 1. Februar in einer Neuinterpretation wieder erhältlich. Unter dem neuen Namen „Byakorre“ und mit einem modernen Twist kehrt das Regal ins Ikea-Sortiment zurück und sorgt nicht nur bei Designliebhaber*innen für Begeisterung. Während „Guide“-Originale inzwischen bis zu 1600 Euro erzielen (bei einem ursprünglichen Preis von 65 Euro!), ist die Neuauflage für 149 Euro zu haben.
„Byakorre“: Flexibel, individuell und zeitlos
Am Design verändert sich dabei wenig. Das klassische Metallgestell des Regals bleibt erhalten, während die Regalböden mehr Flexibilität und Variabilität bieten. Auf der einen Seite in schlichtem Weiß, auf der anderen in elegantem Anthrazit, kann die Farbe nach Belieben gewählt werden. Auch die Seiten der Regalböden sind in verschiedenen Farbvarianten erhältlich: Blau, Gelb, Rot, Grün oder Weiß. So bleibt das „Byakorre“ trotz seines minimalistischen Ansatzes individuell gestaltbar – ganz im Sinne der Philosophie seines Designers: „Ich liebe die Idee, dass man mit Design die Stimmung in seinem Zuhause beeinflussen kann!“