Wand streichen mit Rand: So sieht es aus wie vom Profi

Streichen Sie große Flächen am besten zu zweit und arbeiten Sie möglichst zügig. Denn beim Streichen hilft die Nass-in-nass-Technik dabei, ein streifenfreies Ergebnis zu erzielen.
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Farbige Wände werten ganze Räume auf, aber für die volle Wirkung ist ein weißer Streifen am Rand nützlich. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Tricks Ihnen die Gestaltung gelingt.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Möchten Sie eine Wand mit Rand streichen, ist die Vorbereitung besonders wichtig.

  • Zeichnen Sie mit Bleistift und Wasserwaage die Linien des Rands vor.

  • Verwenden Sie zum Abkleben nur hochwertiges Abklebeband.

Was ist der optische Nutzen des Randes?

Wandfarbe kann die Wirkung eines Raumes stark beeinflussen. Streichen Sie etwa die Stirnseite eines großen Raumes in einer dunklen Farbe, verkürzen Sie das Zimmer optisch. Entsprechend lassen helle Wandfarben Räume größer wirken. Aber auch weiße Ränder haben einen optischen Nutzen – insbesondere in Kombination mit dunkleren Farben.

Ist der Raum niedrig und möchten Sie die Wände in einem dunklen Farbton streichen, sollten Sie einen breiten Rand zur Decke in Weiß oder einer hellen Farbe streichen. Dadurch strecken Sie den Raum in die Höhe. Soll der Raum hingegen optisch weiter wirken, gestalten Sie einen breiten Rand zum Boden. Der Nutzen eines weißen oder hellen Rands an der Wand liegt also in der Auflockerung der Farbe und der optischen Streckung des Raumes.

Vorbereitung und benötigte Materialien

Möchten Sie eine Wand mit Rand streichen, ist eine sorgfältige Vorbereitung notwendig. An Material benötigen Sie dafür nicht allzu viel. Legen Sie sich Abdeckfolie, Bleistift, Farbrolle, Malerkrepp, Malerklebeband, Pinsel, Wasserwaage, Zollstock und natürlich die Wandfarbe zurecht. Haben Sie alles zur Hand, beginnen Sie damit, Kanten, Steckdosen, Schalter und Fußleisten mit dem Kreppband abzukleben. Mit der Abdeckfolie legen Sie den Boden aus, um diesen vor Farbspritzern zu schützen. Können Sie nicht alle Möbel aus dem Raum entfernen, decken Sie auch diese ab.

Ist das erledigt, müssen Sie nun die Wand vorbereiten. Am besten ist es, wenn Sie den Verlauf des Rands vorzeichnen. Hierfür können Sie die Linien mithilfe einer Wasserwaage und eines Bleistiftes anzeichnen. Damit der Abstand zwischen Decke und Rand sowie Boden und Rand gleichmäßig ist, messen Sie mit einem Zollstock an mehreren Stellen die Höhe und markieren diese mit dem Bleistift.

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Ist die Wand bereits mit einer dunklen Farbe gestrichen, nehmen Sie zum Anzeichnen einen helleren Buntstift.

Entlang der Linie bringen Sie das Klebeband an. Verwenden Sie dafür ein qualitativ hochwertiges Malerklebeband, da dieses in der Regel besser haftet. Somit läuft keine Farbe unter das Klebeband und macht das Ergebnis kaputt. Drücken Sie das Malerband fest an die Wand. Der Rand sollte fünf oder zehn Zentimeter breit sein. Je breiter der Rand ist, desto leichter lässt er sich streichen – falls der Rand einer zuvor weißen Wand nicht einfach weiß bleiben soll. Hat die Wand Unebenheiten oder Vertiefungen, müssen Sie an diesen Stellen das Abklebeband fest andrücken.

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Unter Umständen müssen Sie vor dem Streichen einen Tiefengrund auftragen. Dies bietet sich etwa an, wenn Sie auf einem sandenden Kalkputz streichen möchten.

Wand mit Rand streichen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Haben Sie die Vorbereitungen erledigt, können Sie mit den eigentlichen Arbeiten beginnen. Mit unserer Anleitung erzielen Sie ein sauberes Ergebnis.

Tipps für einen sauberen Anstrich

Um Wände zu streichen, muss man kein Malermeister sein – ganz gleich, ob Sie weiß oder farbig streichen. In den meisten Fällen können dies auch ungeübte Heimwerker ohne größere Fehler erledigen. Aber für ein sauberes Ergebnis, ohne Streifen und mit scharfen Kanten sollten Sie einige Tipps beherzigen.

Überlappend streichen

Sie können etwa Streifen verhindern, wenn Sie „nass-in-nass“ streichen. Das bedeutet, dass Sie Bahnen stets überlappen lassen, damit die Farbe ineinander verlaufen kann. Lassen Sie sich bei großen Flächen auch nicht zu viel Zeit, da dies der häufigste Grund für Streifen ist. Trocknen einzelne Bahnen bereits an und streichen Sie daneben weiter, verschlechtert sich das Ergebnis.

Mit einer zweiten Person arbeiten

Arbeiten Sie bei großen Wandflächen am besten mit einer zweiten Person zusammen. Teilen Sie sich die Fläche außerdem in Abschnitte ein und streichen Sie zunächst drei bis vier Bahnen von oben nach unten. Damit Ihr eigener Schatten nicht die Wandfläche befällt, arbeiten Sie stets vom Lichteinfall des Fensters weg. Nach der vierten Bahn verteilen Sie die Farbe kreuzweise mit der Rolle – nehmen Sie dafür keine neue Farbe auf. Danach rollen Sie nochmals von oben nach unten.

Farbe abstreichen

Bilden sich beim Streichen ständig Farbnasen, haben Pinsel oder Rollen zu viel Farbe aufgenommen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie nach dem Eintauchen die Farbe abstreichen. Dafür verwenden Sie eine Malerwanne oder ein Malergitter. Letzteres können Sie auch in den Farbtopf hängen.

Mit den Rändern beginnen

Starten Sie beim Streichen stets mit den Rändern. Für präzise Kanten am Randabschluss lassen Sie beim ersten Farbauftrag einen Abstand zum Rand. Anschließend streichen Sie mit dem Pinsel bis zum Rand. Da der Pinsel auf der ersten Farbschicht gleitet, fällt das Ergebnis an den Kanten exakter aus.

Schnelleres Trocknen erzielen

Nicht nur die Arbeiten während des Streichens sind wichtig, sondern auch die nach dem Anstrich. Entfernen Sie das Klebeband stets vorsichtig und wenn die Farbe noch nicht trocken ist. Damit Farbe schneller trocknet, öffnen Sie Fenster und Türen zum Stoßlüften. Bei kaltem, feuchtem Wetter können Sie darauf verzichten, da die Farbe dann nicht schneller trocknet.

Ein breiter Rand zum Boden lässt den Raum optisch weiter wirken.
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Auf Trocknung achten

Sind Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden, können Sie einen zweiten Anstrich vornehmen. Achten Sie aber darauf, dass die Farbe bereits trocken ist. Ist der Anstrich noch feucht, erkennen Sie schlecht, wie viel Farbe sich auf der Wand befindet. Manche Flecken verschwinden, wenn der Farbauftrag getrocknet ist.

Für den richtigen Übergang sorgen

Möchten Sie zwei Wände in unterschiedlichen Wandfarben streichen, die aneinander anschließen, ist der Übergang zwischen den beiden farbigen Flächen wichtig. Streichen Sie dafür zunächst in der ersten Farbe. Anschließend können Sie den Übergang mit Kreppband abkleben. Tupfen Sie mit einem Pinsel die Innenseite der Fläche in der Wandfarbe zu. Anschließend können Sie die andere Wand im zweiten Farbton streichen.