Ich war schon in 15 europäischen Ländern, aber eins hat mich besonders fasziniert – und es gibt kaum Touristen
Ich bin um die Welt und in 15 europäische Länder gereist, aber ich habe noch keinen so besonderen Ort wie Estland kennengelernt.
Das europäische Land hat sich viel von seinem althergebrachten Charme bewahrt, mit einer Architektur und Geschichte, die mit den beliebten europäischen Reisezielen wie Italien und Spanien konkurrieren kann.
Dennoch wirkt es wie ein verstecktes Juwel, weil es nicht so viele Touristen anzieht. Berichten zufolge hat das Land im Jahr 2023 etwa vier Millionen Touristen empfangen, verglichen mit geschätzten 60 Millionen in Italien und 85 Millionen in Spanien.
Estlands relativ niedrige Touristenzahlen überraschen mich, denn das Land hat alles, was viele beliebte europäische Reiseziele zu bieten haben: eine reiche Geschichte, köstliches Essen, eine einzigartige Mischung aus alter und neuer Welt und viele kulturell bedeutsame Sehenswürdigkeiten.
Als ich meinen Freunden von meinem Besuch in Estland erzählte, sagten viele, sie hätten noch nie etwas von diesem Land gehört. Doch als ich durch die kopfsteingepflasterten Straßen der Hauptstadt schlenderte, wurde mir klar, dass Estland tatsächlich das bestgehütete Geheimnis Europas ist.
Die Altstadt von Tallinn wirkt wie aus einem Märchen
Die Altstadt von Tallinn ist Estlands Hauptstadt und kulturelles Epizentrum. Außerdem gehört sie zum Unesco-Weltkulturerbe.
Die malerische und farbenfrohe Stadt verfügt über historische Stadtmauern, die dazu beigetragen haben, viele der unglaublichen Strukturen der Stadt zu erhalten.
Ein Teil der gotischen Architektur Tallinns stammt aus dem Mittelalter - und die farbenfrohen Designs schaffen eine bezaubernde Kulisse.
Ein ideales Reiseziel für Kunstliebhaber und Geschichtsinteressierte
Estland beherbergt auch viele Kunstmuseen und Galerien. Allein in Tallinn gibt es Dutzende davon - packt also ein paar gute Wanderschuhe ein und schlendert durch die Stadt, um einen Tag im Museum zu verbringen.
Mein Favorit war das Niguliste-Museum, das in seiner Sammlung ein großes Fragment des faszinierenden Danse Macabre (übersetzte: „Totentanz“) ausstellt. Das Gemälde aus dem späten 15. Jahrhundert gilt als Tallinns berühmtestes Kunstwerk.
Das Niguliste-Museum verfügt auch über eine Aussichtsplattform, von der aus man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt hat, der mit dem von Giottos Glockenturm in Florenz, Italien, vergleichbar ist.
Im Gegensatz zum Glockenturm in Florenz gibt es im Niguliste-Museum einen Aufzug, der euch direkt auf die Aussichtsplattform bringt, wenn ihr euren Füßen eine Pause gönnen möchtet.
Weitere sehenswerte Museen sind das Estnische Nationalmuseum und das Kunstmuseum Kadriorg.
Für zeitgenössische Kunst solltet ihr das PoCo Pop and Contemporary Art Museum besuchen. Sehr zu empfehlen ist auch das Estnische Museum für Angewandte Kunst und Design, in dem Tausende von Produktdesigns, Keramiken und andere Kunstwerke aus Estland und anderen Ländern ausgestellt sind.
Estland ist auch ein Paradies für Feinschmecker
Estland sollte ein Top-Reiseziel für Feinschmecker sein, vor allem, weil so viele Köche gerade jetzt mit lokalen Spezialitäten experimentieren und sie neu erfinden.
Reisende, die auf der Suche nach einem kulinarischen Abenteuer sind, sollten einen Tisch im Olde Hansa reservieren, einem beliebten Restaurant, das ein Festmahl mit Kerzen, kostümierten Kellnern und großzügigen Portionen köstlicher, nach jahrhundertealten Rezepten zubereiteter Speisen bietet.
Wer es gemütlicher mag, sollte im Rataskaevu 16 speisen, das auf eine reiche Geschichte zurückblicken kann, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Ein Höhepunkt meiner Reise war der erstklassige Service, wahrscheinlich der beste, den ich in Europa erlebt habe.
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