Warnung vor Pestiziden bei Tulpensträußen - was man wissen sollte
Wo die meisten Spritzmittel erlaubt sind
Tulpensträuße gibt es derzeit überall. Doch was viele Verbraucher nicht ahnen: Mit den bunten Frühlingsboten holt man sich oft auch eine ordentliche Portion Pflanzengift nach Hause. Die Verbraucherzentrale Hamburg erklärt, welche Sorten besonders belastet sind und wo man Tulpen bekommt, die nicht mit Pestiziden behandelt wurden.
Tulpen machen gute Laune. Sie bringen nicht nur schöne Farbtupfer auf den Tisch, sondern sind auch ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Frühling in den Startlöchern steht. Seit einigen Wochen sind in Supermärkten und Discountern jede Menge der bunten Sträuße im Angebot.
Doch was man den hübschen Frühlingsblumen nicht ansieht: In den meisten steckt eine Menge Pflanzengift.
Die Herkunft der Tulpen ist oft unklar
Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt auf ihrer Facebookseite: "Achtung, Pestizide im Frühlingsstrauch!". Vor allem die farbenfrohen Sträuße aus dem Supermarkt seien oft sehr stark mit Pestiziden belastet, so die Verbraucherschützer. Das sei vor allem bei Tulpen aus den Niederlanden der Fall, die in großen Mengen hierzulande im Einzelhandel landen.
"Vor der eigentlichen Saison werden die Blumen energieaufwendig in Gewächshäusern angebaut. Die meisten werden intensiv mit Pestiziden behandelt. Da der Bedarf nicht alleine mit Tulpen aus den Niederlanden gedeckt werden kann, stammen einige Blumen sogar aus dem Globalen Süden – wo noch mehr Spritzmittel erlaubt sind", so die Verbraucherzentrale.
Von wo die bunten Tulpensträuße im Supermarkt tatsächlich stammen, sei aber für die Käufer nicht nachvollziehbar.
Wo man Tulpen bekommt, die nicht mit Pestiziden belastet sind
Wer sich die hübschen Frühlingsboten ohne Pestizide in Haus holen möchte, dem raten die Verbraucherschützer zum Tulpenkauf in regionalen Gärtnereien – auch um den Handel vor Ort zu unterstützen. Zudem sollte man beim Kauf auf das Bio- oder Slowflower-Siegel achten.
Auf Nummer sicher geht man natürlich auch mit Blumen aus dem Garten oder vom Balkon. Für den eigenen Anbau raten die Verbraucherschützer, zu bienenfreundlichen Sorten zu greifen: "Macht dabei am besten einen Bogen um hochgezüchtete Gartentulpen. Diese bilden weder Pollen noch Nektar und bieten Insekten somit keine Nahrung."
Das steckt hinter dem Slowflower-Siegel
Das Slowflower-Siegel steht für nachhaltig produzierte Blumen die folgende Kriterien erfüllen müssen:
Wirtschaften im Kreislauf
keine Pestizide
Boden-Gesundheit
organischer Dünger
Insektenschutz
kein Einmal-Plastik
keine Steckmasse
nachhaltige Verpackung
Hinter dem Siegel steht die Slowflower-Bewegung, ein in 2020 gegründeter Verein, dem mittlerweile zahlreiche Blumenproduzenten und Floristen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein angehören. Wer auf der Suche nach Blumen mit Slowflower-Siegel ist, findet hier auf der Internetseite der Slowflower-Bewegung eine Karte, mit der sich gezielt Angebote finden lassen.