Was tun bei Wetterfühligkeit und was passiert da?

Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gereiztheit: Wetterfühlige Menschen werden oft als Hypochonder verspottet. Dabei ist die Wetterfühligkeit ein wissenschaftlich anerkanntes Phänomen. Woher die Wetterfühligkeit kommt und was man dagegen tun kann.

Wetterfühlige Menschen klagen oft über Kopfschmerzen. (Symbolbild: Getty Images)
Wetterfühlige Menschen klagen oft über Kopfschmerzen. (Symbolbild: Getty Images)
  • Wetterfühlige werden oft nicht ernst genommen

  • Wetterfühligkeit verursacht eine breite Palette von Symptomen: Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Gereiztheit sind die häufigsten

  • Wetterfühligkeit entsteht wahrscheinlich durch mangelnde Anpassungsfähigkeit des vegetativen Nervensystems. Hinzu kommen zahlreiche individuelle Faktoren. Genau nachweisen lässt sie sich nicht.

  • Die beste Vorbeugung bei Wetterfühligkeit ist viel Bewegung an der frischen Luft, um den Körper wieder an verschiedene Umweltreize zu gewöhnen

Man kennt sie, diese Tage: Gestern war draußen noch strahlender Sonnenschein, heute stürmt und regnet es in Strömen. Nicht jeder verträgt diese plötzlichen Wetterumschwünge gut. Manche Menschen reagieren auf wechselhaftes Wetter mit körperlichen Beschwerden – sie bekommen Kopfschmerzen oder fühlen sich müde, gereizt und abgeschlagen.

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Laut einer Umfrage des Deutschen Wetterdienstes von 2015 ist Wetterfühligkeit ein weit verbreitetes Phänomen – rund die Hälfte aller Deutschen bezeichnet sich als wetterfühlig. Das Problem dabei: Nachweisen lässt sich Wetterfühligkeit nicht. Daher werden Betroffene oft nicht ernst genommen.

Woher kommt Wetterfühligkeit?

Wetterfühligkeit ist ein Phänomen unserer modernen Zivilisation. Dadurch, dass wir uns die meiste Zeit drinnen aufhalten, kann unser Körper nicht mehr richtig auf Wetterreize reagieren. Die Folge sind Anpassungsschwierigkeiten des vegetativen Nervensystems. Doch Wetterfühligkeit lässt sich nicht allein damit begründen. Es ist vielmehr das große Ganze: Neben der Umgebung reagieren wir zum Beispiel auch auf Luftverschmutzung und Lärm. Hinzu kommen dann noch individuelle Faktoren wie Stress , Schlafqualität und Hormone. Und genau dieses Zusammenspiel an verschiedenen Faktoren macht es so schwer, Wetterfühligkeit etwa beim Arzt nachzuweisen.

Wetterfühlig oder wetterempfindlich?

Im Gegensatz zu wetterfühligen Menschen reagieren wetterempfindliche Menschen aufgrund chronischer Krankheiten auf die unterschiedlichen Wetterlagen. Rheumapatienten verspüren etwa Kälte viel intensiver. Auch Herz-Kreislauf-Störungen oder Migräne können Wetterempfindlichkeit verursachen.

Was kann man bei Wetterfühligkeit tun?

Experten empfehlen vor allem eins: Raus an die frische Luft – und zwar möglichst bei jedem Wetter. Wer sich dabei leicht kühl anzieht – ohne dabei zu frieren – trainiert Körper und Immunsystem wieder mehr auf Umweltreize. Saunagänge und Wechselduschen können diesen Effekt noch weiter unterstützen.

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Auch ein strukturierter Schlaf-Wach-Rhythmus mit in etwa den gleichen Schlaf- und Aufwachzeiten sowie eine gesunde Ernährung können helfen, Wetterfühligkeit vorzubeugen oder sie abzumildern. Speziell für wetterfühlige und wetterempfindliche Menschen bietet der Deutsche Wetterdienst ein sogenanntes Biowetter an, dass die Wetterlage anhand von verschiedenen Gefahrenindizes bewertet.

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