Wasser oder isotonische Drinks – was man nach dem Sport wirklich zu sich nehmen sollte

Schwitzen kühlt den Körper. Allerdings verliert er dabei auch Flüssigkeit, die ersetzt werden möchte. (Bild: ddp Images)
Schwitzen kühlt den Körper. Allerdings verliert er dabei auch Flüssigkeit, die ersetzt werden möchte. (Bild: ddp Images)

Die einen schwören auf isotonische Sportgetränke, Puristen auf kaltes, klares Wasser. Beide sind von ihrem Drink überzeugt – aber wer hat Recht?

Es ist Sommer. Die Sonne strahlt auf den Körper und der Schweiß fließt. Bei gemäßigten Temperaturen verliert der Körper bereits etwa einen halben Liter Schweiß pro Tag. Im Sommer dementsprechend mehr. Deshalb ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass man genug trinkt – gerade beim Sport. Die Frage ist nur: Was?

Viele Sportler meinen, isotonische Drinks seien die einzig wahren Getränke, um nach dem Sport den Körper wieder auf Vordermann zu bringen. Schließlich versprechen sie Mineralstoffe, Vitamine und allerlei andere Zusatzstoffe, die der Körper beim Sport verloren hat. Andere sind davon überzeugt, dass Wasser völlig ausreicht. Die Ernährungswissenschaftlerin Brigitte Neumann hat dem Nachrichtenportal „T-Online“ verraten, was wirklich hilft – und die Verfechter von isotonischen Drinks werden gleich doppelt enttäuscht.

„Mineralien werden in erster Linie über das Essen ersetzt und nicht über Getränke.“ Deswegen sei Wasser das Getränk der Wahl für dehydrierte Sportlerkörper: “Wasser ist ein idealer Durstlöscher.” Denn der menschliche Körper speichere ohnehin genug von allen wichtigen Stoffen, wenn er sich generell ausgewogen ernährt. Das heißt, dass es gar nicht nötig ist, nach dem Sport sofort Vitamine und Mineralstoffe in sich hineinzustopfen.

Doch damit nicht genug. Menschen, die unbedingt über ihr Getränk Nährstoffe zu sich nehmen wollen, seien darüber hinaus mit isotonischen Getränken gar nicht so gut beraten: “Wirklich mehr wert ist die gute Apfelschorle, die den Körper mit Kalium versorgt. Auch eine klare Gemüsebrühe ist empfehlenswert. Ebenso das alkoholfreie Hefeweizen, auf das viele Sportler schwören. Es gibt Energie und Mineralien zurück”, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin.

Die Portugiesin Catarina Ribeiro beim Frauenmarathon Anfang August 2017 in London – es ist brennend heiß. (Bild: AP Photo)
Die Portugiesin Catarina Ribeiro beim Frauenmarathon Anfang August 2017 in London – es ist brennend heiß. (Bild: AP Photo)

Und was sollten Sportler nach der Aktivität am besten essen? Hier ist sich Brigitte Neumann sicher: Eiweißhaltige Nahrung ist gut für den Körper. Denn zum Muskelaufbau braucht er Eiweiß. Deshalb solle man Milchprodukte wie Buttermilch, Joghurt, Ayran oder Quark zu sich nehmen. Hierin ließen sich die besten Eiweiße finden. Außerdem könne Magnesium gegen Krämpfe helfen und ihnen vorbeugen. Eine Magnesiumtablette sei denkbar, ebenso aber auch eine Banane, getrocknete Aprikosen oder Studentenfutter.

Und während Neumann von keinem der Getränke explizit abrät, warnt sie vor Alkohol nach dem Sport. Alkohol bremse den Muskelaufbau, weil die Ausschüttung von Wachstumshormonen gebremst werde. Außerdem entziehe Alkohol dem Körper Wasser. Schadstoffe könnten also nicht mehr so gut abtransportiert werden und Nährstoffe kämen nicht dort an, wo sie hin sollen.

Wer nach dem Sport trinken möchte, ist also mit Wasser am besten beraten. Und wer die Muskeln wachsen lassen und Krämpfe vermeiden möchte, kann dazu noch eine Buttermilch trinken und eine Banane essen. Eine Mahlzeit für Champions.