Wasserdicht, wasserabweisend, wasserfest - wo liegen die Unterschiede?

Wasserdichte Jacke, wasserfeste Wimperntusche oder wasserabweisende Uhr – über solche Begriffe stolpern wir immer wieder im Alltag. Doch was genau sind die Unterschiede und was brauche ich wofür? Gerade bei Jacken kann es einen enormen Unterschied machen, ob du dich für wasserdicht oder lediglich wasserfest entscheidest. Ein Überblick.

Junger Mann mit Regenjacke in strömendem Regen
Ob wasserabweisend oder wasserdicht entscheidet bei einer Jacke darüber, ob du trocken bleibst (Symbolbild: Getty Images)

Bei so vielen Begriffen ist es auch wirklich nicht einfach, durchzublicken: wasserdicht, wasserfest, wasserabweisend, regenfest und, und und. Bei allen handelt es sich um Adjektive, die sich darum drehen, dass sie in irgendeiner Form Wasser abwehren – sei es bei der Kleidung oder bei anderen Gegenständen wie einer Fahrradlampe. Doch was steht genau wofür und wie viel Wasser kommt wirklich durch? Und was hat es eigentlich mit der Wassersäule bei Jacken auf sich?

Was ist der Unterschied zwischen wasserdicht und wasserabweisend?

Wasserdicht bedeutet, dass das Material so undurchlässig ist, dass kein Tropfen Wasser hindurch gelangen kann. In wasserdichter Kleidung bleibst du also schön trocken, egal wie lang du draußen bei strömendem Regen unterwegs bist. Bei wirklich wasserdichten Jacken bleibt nur die äußere Schicht nass, während der Innenraum dank der besonderen wasserdichten ePTFE- oder PU-Membrane und Laminate trocken und geschützt bleibt.

An wasserabweisendem Material perlt Wasser oder Schmutz einfach von der Oberfläche ab und kommt nicht ins Innere durch. Bei anhaltendem oder starkem Regen kann allerdings nicht garantiert werden, dass das Material Feuchtigkeit im Laufe der Zeit doch noch durchlässt. Im Gegensatz dazu bietet ein wasserdichtes Material eine völlig undurchlässige Barriere gegen Wasser.

Wasserabweisende Materialien bieten bei Nässe jedoch einen besseren Schutz als wasserfeste. Das bedeutet, dass das Wasser nicht so einfach in das Material eindringen kann. Fachlich ausgedrückt werden solche Materialien als "hydrophob" bezeichnet.

Was ist der Unterschied zwischen wasserfest, wasserresistent oder regenfest?

Alle drei Begriffe bedeuten im Grunde genommen das Gleiche, nämlich, dass Wasser zwar abgehalten wird, aber nicht komplett ausgeschlossen werden kann. Wenn ein Kleidungsstück wasserfest ist, bedeutet das meistens, dass das Material einen gewissen Schutz vor leichtem Regen bietet. Wasserfeste Materialen sind in der Regel so dicht gewebt, dass es für Wasser schwer ist, hindurchzudringen. Eine wasserfeste Jacke hat dennoch ihre Grenzen, wenn es um die Menge an Regen geht, die sie verkraften kann, und Nässe kommt irgendwann doch durch. Wasserfeste Kleidung bietet deshalb den geringsten Schutz vor Feuchtigkeit.

Wenn deine Kleidung eine zusätzliche Beschichtung oder Imprägnierung aufweist, wird das Material wasserabweisend. Materialien wie Polyester und Nylon können aufgrund ihrer Struktur Wasser besser abwehren als Baumwolle.

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Zusammenfassend lässt sich also sagen: Wasserfeste oder regenfeste Jacken schützen dich kurze Zeit vor leichtem Regen. Wasserabweisende Jacken sind für Regenschauer geeignet. Und wasserdichte Jacken trägst du am besten, wenn du lange im Regen unterwegs bist und trocken bleiben möchtest.

Eine wasserfeste Mascara ist ein unverzichtbarer Begleiter am Strand, beim Sport oder bei der Hochzeit der besten Freundin, bei der wir das ein oder andere Tränchen vergießen. Sie verhindert auch, dass wir nach dem Schwimmen aussehen wie Pandas. Doch eines solltest du bei wasserfester Mascara unbedingt beachten. Wenn du regelmäßig wasserfeste Wimperntusche verwendest, solltest du sie immer sorgfältig abschminken, egal wie erschöpft du am Ende des Tages bist. Andernfalls könnten die Wimpern nachts beim Kontakt mit dem Kopfkissen abbrechen. Das liegt daran, dass wasserfeste Mascara die Wimpern austrocknen lässt.

Frau in gelbem Badeanzug lächelt und schwimmt im Pool
Wer beim Schwimmen nicht auf seine heiß geliebte Mascara verzichten möchte, sollte darauf achten, dass sie wasserfest ist (Symbolbild: Getty Images)

Vorsicht ist auch beim Abschminken geboten, denn das mühsame Entfernen der Mascara kann dazu führen, dass einige Wimpern verloren gehen. Während du normale Wimperntusche ganz leicht und schnell los wirst, gestaltet sich das bei der wasserfesten Variante schon etwas kniffliger. Die Tusche hält so hartnäckig, dass herkömmlicher Make-up-Entferner einfach nicht ausreicht.

Was du hier brauchst, ist ein Make-up-Entferner auf Ölbasis. Durch die Fettkomponente löst sich die Mascara auf, da die wasserfesten Inhaltsstoffe quasi aufgebrochen werden. Trage etwas von der öligen Flüssigkeit auf ein Wattepad auf und lege es dann für etwa 30 Sekunden auf die Augen. So kann das Öl seine Wirkung entfalten. Danach kannst du die wasserfeste Wimperntusche behutsam und sanft entfernen.

Wenn eine Uhr wasserresistent ist, bedeutet das nicht, dass sie gleichzeitig wasserdicht ist. Sie ist vermutlich also resistent gegen Spritzwasser, jedoch nicht dicht, wenn sie beim Baden untergetaucht wird, da das Gehäuse und die Dichtungen dieser Belastung nicht gewachsen sind. Um eine solche Uhr vollständig wasserdicht zu machen, müsste man sie in ein komplett wasserundurchlässiges Gehäuse einbetten, beispielsweise in einen wasserdichten Drybag oder einen verschraubbaren wasserdichten Behälter.

Anders sieht das bei Kleidung aus. Durch Imprägnierung kann nämlich eine erhöhte Wasserbeständigkeit erreicht werden. Durch Substanzen wie Paraffin- und Wachsemulsionen, Silikone, die einen Film bilden, sowie Fluorcarbone lässt sich ein dauerhafter Schutz bieten, der das Eindringen von Wasser verhindert. Das ist besonders im Outdoor-Bereich wichtig, um Materialien von Zeltwänden, Jacken, Rucksäcken usw. vor Feuchtigkeit zu schützen.

Wasserdichtes Material erfordert auch immer Atmungsaktivität

Aber was bringt dir eine wasserdichte Jacke, wenn du darin schwitzt wie in einer Plastiktüte? Oder wasserdichte Gummistiefel, die zwar kein Wasser durchlassen, aber mit der Zeit so aufheizen, dass du in deinem eigenen Schweiß badest? Atmungsaktivität ist hier das A und O.

Hier kommt hydrophiles Material ins Spiel – das ist Material, das Feuchtigkeit anzieht. Manchmal werden solche Materialien entwickelt, indem sie mit einem strapazierfähigen wasserfesten Material, bekannt als DWR (durable water repellent), behandelt werden, um aus einem von Natur aus wasserabweisenden Material etwas zu machen, das Feuchtigkeit aufnehmen kann. Die Verwendung eines hydrophilen Materials in Kombination mit einer wasserabweisenden äußeren Schicht sorgt für eine hochwertige, wasserdichte Jacke, die dich von außen trocken hält und gleichzeitig innen für Komfort sorgt.

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Bei wasserdichter Bekleidung ist auch Gore-Tex zu empfehlen. Streng genommen handelt es sich hierbei um keinen Stoff, sondern um eine Membran. Dieses atmungsaktive Membranmaterial hält dich von innen trocken und schützt von außen vor Regen und Schnee. Die Membran ermöglicht eine notwendige Luftzirkulation zwischen dem Innen- und Außenbereich. Sie hält größere Wassertropfen draußen ab, erlaubt kleinerem Wasserdampf, der beim Schwitzen entsteht, aber gleichzeitig nach außen zu entweichen.

Wofür braucht man die Wassersäule?

Wie schnell lässt ein Material Wasser durch? Das lässt sich tatsächlich bestimmen – und zwar mit der Wassersäule. Die Wassersäule ist der Gradmesser dafür, wie wasserdicht Regenjacken, Skibekleidung oder Zelte sind. Sie misst sozusagen den Druck. In Bezug auf wasserdichte Kleidung und Zelte dient sie als Maßstab für die Wasserundurchlässigkeit des Materials. Normalerweise wird ein Wert in Millimetern angegeben, zum Beispiel 10.000 Millimeter Wassersäule (10.000 mmWS oder auch 10.000 mmH2O). Je größer dieser Wert, desto undurchlässiger ist das Material.

In Deutschland wird Kleidung der Kategorie 3 (hoher Anspruch) ab einer Wassersäule von 1.300 Millimetern als wasserdicht angesehen und darf entsprechend gekennzeichnet werden. Für die niedrigere Kategorie 2 reichen sogar 800 mmWS aus. Dies ist gemäß der Europäischen Norm EN 343:2003 festgelegt. Als Richtwert im Outdoorbereich hat sich bei zuverlässigen Regenjacken zum Laufen, Radfahren und Wandern ein Wert von 10.000 Millimetern durchgesetzt. Wenn du hohe Ansprüche hast und an schweren Touren teilnimmst, bieten Hardshelljacken mit einer Wassersäule von 20.000 Millimetern die erforderliche Sicherheit.

Die richtige Pflege für wasserdichte Kleidung

Wenn deine wasserdichte Kleidung eine Reinigung benötigt, kannst du sie mit einem Spezialwaschmittel oder einem milden Flüssigwaschmittel – jedoch ohne Waschzusätze – in der Waschmaschine bei 30 Grad waschen. Behandle stark verunreinigte Bereiche auf Regenjacken mit einer weichen Bürste und Gallseife vor.

Die genauen Pflegemaßnahmen, die zulässig oder empfohlen sind, hängen vom Material und der Struktur der verwendeten Klima-Membran ab. Bei porösen Membranen ist es ratsam, sie regelmäßig zu reinigen, um die Atmungsaktivität aufrechtzuerhalten. Porenlose Membrane müssen nur dann gewaschen werden, wenn der Oberstoff wirklich verschmutzt ist.

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