Von weitläufigen Fjorden bis hin zu majestätischen Bergen: Europas atemberaubenste Zugstrecken
Zugreisen sind seit langem die umweltfreundliche Alternative zu umweltschädlichen Flügen. Doch Bahnfahren ist bei weitem nicht langweilig, sondern auf seine ganz eigenen Weise besondern - effizient und erschwinglich, und der Weg ist ebenso Teil des Erlebnisses wie das Ziel.
Sollte in den kommenden Jahren ein einheitliches europäisches Buchungssystem für Bahntickets eingeführt werden, wird sich die Wiederbelebung der Bahn wohl durchsetzen.
Viele aussergewöhnliche Zugreisen können Sie bei dem Unternehmen Byway buchen, das 2025 das 200-jährige Jubiläum des modernen Eisenbahnverkehrs feiert.
Werfen Sie einen Blick aus dem Zugfenster auf einige der spektakulärsten Aussichten und Fahrten in ganz Europa.
Das perfekte Instagram-Foto: Le Petit Train Jaune in Frankreich
Auf der 63 km langen Strecke zwischen Villefranche-de-Conflent und Latour-de-Carol in der Region Katalonien bietet der französische Le Petit Train Jaune - der kleine gelbe Zug - einen Hauch von Wes Anderson.
Entlang der landschaftlich reizvollen Strecke aus dem Jahr 1900 fährt der leuchtend gelbe Zug bis nach Bolquère, dem höchsten Bahnhof des Landes. Die Fahrt bietet Aussichtspunkte sowohl von einem Viadukt aus, als auch von einer Brücke, die über einen 80 m hohen Abgrund führt.
Ein magisches Erlebnis: die West Highland Line in Schottland
Er ist auch bekannt als "Harry-Potter-Zug", da die Strecke des Hogwarts-Express dem riesigen Glenfinnan-Viadukt in Inverness-Shire nachempfunden ist. Das viktorianische Betonbauwerk wurde für 18.000 Pfund gebaut und zieht nun jedes Jahr Tausende von Muggelbesuchern an.
Die West Highland Line verbindet Glasgow mit Mallaig in den schottischen Highlands, dem Tor zur Isle of Skye. Mit ihren Ausblicken auf Seen, Berge und Wildtiere wie Rotwild landet die Strecke häufig auf den Listen der schönsten Reisen.
Die steilsten Anstiege: die norwegischen Bergensbanen
Die Bergensbahn ist die höchstgelegene Eisenbahnlinie Skandinaviens und verbindet die beiden größten Städte Norwegens, Oslo und Bergen. Die sechs- bis siebenstündige Fahrt führt Sie auf die abgelegene Hardangervidda-Hochebene, die auf über 1.200 Metern Höhe Aussicht bietet.
Die zwischen 1875 und 1909 erbaute Strecke umfasst mehr als 180 Tunnel, die in das undurchdringlich wirkende Gneisgestein des Landes gegraben wurden. Aber es geht nicht nur um Tunnel - Besucher lieben die Bergen-Linie wegen der spektakulären Aussicht auf Fjorde und Wasserfälle und wegen der abgelegenen Bahnhöfe, die nur mit dem Zug erreichbar sind.
Sie ermöglicht auch den Zugang zur Flåmbahn, einer der steilsten Bahnstrecken der Welt.
"Straße ins Nirgendwo": die portugiesischen Douro-Linie
Die Douro-Linie schlängelt sich über 160 km entlang des Flusses Douro von Porto im Westen nach Pocinho im Osten und ist ein beliebtes Ausflugsziel für alle, die sich gerne treiben lassen.
Hier geht es definitiv um den Weg, nicht um das Ziel (lassen Sie sich von der ersten Stunde unscheinbarer Städte nicht entmutigen - sobald Sie den Fluss erreichen, geht es aufwärts).
Die Route schlängelt sich durch das Herz eines Weinanbaugebiets und bietet viele Gelegenheiten, an Weinbergen und traditionellen "Quintas" (Weingütern) anzuhalten. Mit einer Fahrzeit von drei Stunden und zwanzig Minuten für die einfache Strecke ist sie die perfekte Route für einen Tagesausflug.
Postkartenbahnhöfe: von Settle nach Carlisle in England
Diese 117 km lange Strecke im Norden Englands bietet viel für Ihr Geld: Sie führt sowohl durch die Yorkshire Dales als auch durch die North Pennines und reicht fast bis zur schottischen Grenze.
Die abgelegene, ländliche Strecke ist ein Tor zu Englands kleinen Städten und Dörfern, während die Bahnstrecke selbst über mehrere Viadukte führt - unter anderem über das historische Ribblehead.
Wanderer und Spaziergänger können an vielen der winzigen historischen Bahnhöfe entlang der Strecke Halt machen - viele wurden so restauriert, dass sie wie im goldenen Zeitalter des Eisenbahnverkehrs aussehen.
Atemberaubende Alpen: die Semmeringbahn in Österreich
Die österreichische Semmeringbahn wird oft als die erste echte Gebirgsbahn der Welt bezeichnet und war auch die erste Eisenbahn, die in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde. Berühmt für ihre Wunderwerke der Ingenieurskunst aus dem 19. Jahrhundert, führt die Strecke durch tückisches alpines Gelände mit Schleifen, Tunneln und Viadukten.
Mit 16 Viadukten, 15 Tunneln und 100 Brücken auf der nur 42 km langen Strecke zwischen Gloggnitz und Murzzuschlag ist sie die langsame Alternative zur Achterbahn.
Die höchste Höhe: rekordverdächtigen Bernina in der Schweiz
Die Berninabahn in der Schweiz, eine weitere UNESCO-Welterbe-Bahn, steht dem in nichts nach: Die Alpenstrecke ist eine der höchsten Strecken Europas und die steilste der Welt.
Sie werden auf der Fahrt nicht schlafen wollen. Der Bernina Express führt über fast 200 Brücken, durch die älteste Stadt der Schweiz, vorbei an Naturphänomene wie Schluchten, von Menschenhand geschaffene Bauwerke wie Viadukte, eisige Gletscher bis hin zu Palmen in der italienischen Stadt Tirano.
Nur 5 €: die Cinque Terre Linie an der italienischen Riviera
Entlang der als Cinque Terre bekannten Küstenlinie der italienischen Riviera reihen sich fünf hübsche Orte wie Lichterketten aneinander: Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore.
Die Cinque Terre Line, die von La Spezia Centrale zur Stazione Ferroviaria di Levanto fährt, verbindet diese malerischen Orte miteinander. Es ist die perfekte Hop-on-Hop-off-Reise, um Badeorte und kleine Gerichte zu genießen.
Von der Stadt ans Meer: von Belgrad bis nach Montenegro
Die in den 1970er Jahren gebaute Linie beginnt in der serbischen Hauptstadt Belgrad und endet an der Adriaküste in Bar, Montenegro - und durchquert dabei Bosnien-Herzegowina.
Die 11-stündige Fahrt, die von CNN als eine der 10 besten in Europa eingestuft wurde, führt die Fahrgäste durch die Schwarzen Berge Montenegros mit ihren Klöstern, die fast unmöglich auf den Gipfeln balancieren, durch Nationalparks, Seen, brutalistische Architektur und die verwinkelten Straßen der Altstadt von Bar.
Wenn Sie und Ihre Mitreisenden sich nicht für einen Ausblick entscheiden können, dann ist diese Route genau das Richtige für Sie, denn sie bietet für jeden etwas.
Nostalgie pur: die Bohinjer Eisenbahn von Slowenien nach Italien
Die wunderschöne Bohinjer Bahn, ein weiteres Wunderwerk aus dem Jahr 1900, verbindet Jesenice in Slowenien mit Triest in Italien. Auf der Strecke fahren die Passagiere durch einen 6.327 Meter langen Tunnel unter dem Berg Kobla und über die Solkan-Brücke - den längsten steinernen Eisenbahnbogen der Welt.
Die Bohinj-Bahn, die auf der Warteliste für die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht, durchquert die slowenische Landschaft Nova Gorica, den sogenannten "Garten Eden". Vielleicht möchten Sie am Bleder See anhalten, um das berühmte Sahnegebäck der Region zu probieren, oder an Bord bleiben, um die Aussicht auf die Vintgar Gorve zu genießen.
