Wetter-Vorhersage selbst gemacht: So erkennt man, wie das Wetter wird

Gibt es Regen oder Sonne? Diese Anzeichen verraten es

Wie wird das Wetter? Mit etwas Grundwissen kann man selbst eine Wetter-Vorhersage treffen (Symbolbild: Getty Images)
Wie wird das Wetter? Mit etwas Grundwissen kann man selbst eine Wetter-Vorhersage treffen (Symbolbild: Getty Images)

Wie wird das Wetter? Die Antwort auf die Wettervorhersage suchen die meisten in zahlreichen Apps, die aktuelle Daten direkt aufs Smartphone oder die Smartwatch schicken. Doch einem Test von Computer Bild zufolge sind nur wenige dieser Apps wirklich zuverlässig. Zudem gibt es einige Situationen, in denen es hilfreich sein kann, selbst eine Vorhersage über das Wetter treffen zu können.

Wer gerne wandern oder bergsteigen geht, sollte sich nicht allein auf die Technik verlassen, falls der Akku oder das Netz versagt, die App einem nicht immer zuverlässige Informationen liefert - oder man einfach ein wenig mit seinem Wetter-Wissen angeben will. Doch woran erkennt man, wie das Wetter wird und ob Regen oder Gewitter im Anmarsch sind? Hier ein paar Basics der Wetterkunde.

Wetter vorhersagen anhand der Wolken

Je nach Form und Höhenlage kann man anhand der Wolken eine Vorhersage über das Wetter treffen. Meteorologen unterscheiden laut der Website Meteoblue zwischen mehreren Wolkentypen, doch für das bloße Auge sind drei verschiedenen Formen und deren Dichte entscheidend, die Wolken bilden:

  • Federwolken (sogenannte Cirren)

  • Haufenwolken (fachsprachlich Cumuli)

  • Schichtwolken (auch Stratus genannt)

Das sagen die jeweiligen Wolken über das bevorstehende Wetter aus:

Cirren kündigen Regen an

Cirruswolken können Regen ankündigen, wenn sie sich nicht auflösen (Bild: Getty Images)
Cirruswolken können Regen ankündigen, wenn sie sich nicht auflösen (Bild: Getty Images)

Diese Federnwolken sind dünn und faserig und bestehen aus Eiskristallen in großer Höhe. Wenn sie im Lauf der Zeit weniger werden, deutet das auf schönes Wetter hin. Verdichten sie sich, kündigt das innerhalb der nächsten 48 Stunden Niederschlag an.

Wenn sich daraus den gesamten Himmel bedeckende Schleierwolken (Cirrostratus) bilden, darf man innerhalb von 36 Stunden mit Regen rechnen.

Cirrocumuli bedeuten Gewitter

Bilden die Cirren keine Federn-, sondern Schäfchenwolken, kündigt das Gewitter an (Bild: Getty Images)
Bilden die Cirren keine Federn-, sondern Schäfchenwolken, kündigt das Gewitter an (Bild: Getty Images)

Bei den sogenannten Cirrocumuli häufen sich diese Eiskristalle dichter und bilden damit fedrige "Schäfchenwolken". Dies deutet darauf hin, dass langfristig nicht nur mit Regen, sondern mit Gewitter zu rechnen ist.

Altocumuli

Eine dichtere Schäfchenwolkendecke zeigt vorerst beständiges Wetter an (Bild: Getty Images)
Eine dichtere Schäfchenwolkendecke zeigt vorerst beständiges Wetter an (Bild: Getty Images)

Diese Wolken liegen tiefer und bestehen nicht aus Eis, sondern aus Wassertröpfchen. Wenn sie sich zu dichteren Schäfchenwolken anordnen, deutet das auf vorerst beständiges Wetter hin.

Altostratus Wolken

Die Sonne ist hinter einem grauen Schleier? Dann wird es innerhalb weniger Stunden Niederschlag geben (Bild: Getty Images)
Die Sonne ist hinter einem grauen Schleier? Dann wird es innerhalb weniger Stunden Niederschlag geben (Bild: Getty Images)

Das ist der berühmte graue Himmel, bei dem alles von einer durchgehenden, konturlosen Wolkenschicht bedeckt ist. Bei diesen Wolken gibt es innerhalb der nächsten Stunden Niederschlag - je nach Jahreszeit Regen oder Schnee.

Stratuswolken

Eine durchgehende, aber tiefliegende Wolkenschicht deutet auf beständiges Wetter hin (Bild: Getty Images)
Eine durchgehende, aber tiefliegende Wolkenschicht deutet auf beständiges Wetter hin (Bild: Getty Images)

Anders verhält es sich, wenn die dichte, konturlose Schicht nur den unteren Himmel bedeckt und damit als Hochnebel erscheint. Dies deutet auf eine ruhige Wetterlage hin.

Cumulus Wolken

Sind Cumulus-Wolken klar voneinander abgegrenzt, bleibt das Wetter schön  - erst, wenn sie sich aneinander häufen, deutet das auf Wetterumschwung hin (Bild: Getty Images)
Sind Cumulus-Wolken klar voneinander abgegrenzt, bleibt das Wetter schön - erst, wenn sie sich aneinander häufen, deutet das auf Wetterumschwung hin (Bild: Getty Images)

Einzeln abgegrenzte Haufenwolken, sogenannte Cumuli, sind die sogenannten Schönwetterwolken. Erst, wenn sich ein zusammenhängender Wolkenhaufen, sogenannter Stratocumulus, bildet, deutet das auf eine instabile Atmosphäre und damit einen möglichen Wetterumschwung hin.

Cumulonimbus

Auftürmende Quellwolken deuten auf Gewitter hin (Bild: Getty Images)
Auftürmende Quellwolken deuten auf Gewitter hin (Bild: Getty Images)

Werden die Haufenwolken dichter, sollte man nach Ambosswolken Ausschau halten - also sich hoch auftürmende Quellwolken. Diese Wolkenart kennen die meisten bereits - als Gewitterwolken. Bei auftürmenden Haufenwolken sollte man also Unterschlupf suchen.

Mond- oder Sonnenhalos: Was bedeuten sie für das Wetter?

Achten sollte man auch auf weiße Dunstringe um Mond oder Sonne, in Anlehnung an das englische Wort für Heiligenschein auch Halos genannt. Sie deuten stets auf einen Wetterumschwung zum Schlechten hin. Dieser muss jedoch nicht sofort geschehen - teilweise kann es wie bei Federwolken bis zu 48 Stunden dauern, bis die Schlechtwetterfront einen erreicht.

Weht zusätzlich zum Mond- oder Sonnenhalo jedoch ein starker Wind, kann der Wetterumschwung allerdings auch schneller eintreffen.

Ein Sonnenhalo kündigt einen Wetterumschwung zum Schlechten an (Bild: Getty Images)
Ein Sonnenhalo kündigt einen Wetterumschwung zum Schlechten an (Bild: Getty Images)

Nebel als Wetterbote: Steigt er auf oder löst er sich auf?

Vor allem Bergwanderer können sich morgens am Nebel im Tal orientieren. Steigt dieser auf, kann einem das nicht nur in höheren Berglagen buchstäblich die Sicht vernebeln - es können sich auch Wolken daraus bilden, die für Niederschlag sorgen können.

Löst sich der Nebel hingegen auf, ist dies in der Regel ein Zeichen für ein Hochdruckgebiet, der den Nebel nicht nach oben steigen lässt - und meist warmes, sonniges Wetter mit sich bringt.

Wie wird das Wetter? Auch Tiere können Aufschluss geben

Tiere wissen instinktiv, wenn sich das Wetter verändert und lassen damit an ihrem Verhalten ablesen, ob sich eine Veränderung anbahnt.

  • Domestizierte Tiere: Tiere wie Kühe oder Schafe steigen gerne in tiefergelegene Regionen oder Weideplätze ab, wenn sich Regen anbahnt. Auch Freigänger-Katzen bleiben dann lieber im Haus.

  • Wildtiere: Wildtiere bewegen sich vor hereinbrechendem Niederschlag kaum aus schützendem Waldgebiet heraus - wer außerhalb der Bäume Rehe oder Hasen erspähen kann, muss sich in der Regel keine Sorgen um Wetterverschlechterung machen.

  • Insekten: Das gilt auch, wenn Bienen emsig umhersummen - das machen sie nur bei anhaltender Sonne. Ziehen sie sich in ihren Bienenstock zurück, könnte das auf Regen hindeuten. Mückenschwärme fliegen hingegen besonders tief, wenn sich Regen oder Gewitter anbahnt - wer also plötzlich besonders viele Stiche abbekommt, sollte die Regenjacke rausholen.

  • Frösche: Der sprichwörtliche Wetterfrosch kommt nicht von ungefähr, denn an Grasfröschen lässt sich tatsächlich das Wetter ein wenig ablesen. Bewegen sie sich nicht von der Stelle, genießen sie das anhaltende, schöne Wetter. Ziehen sie sich ins Wasser zurück, kann das auf Niederschlag hinweisen.

Was sagt Abend- oder Morgenrot über das Wetter?

Schon beim morgendlichen Aufbrechen kann man sich unter Umständen über das Wetter informieren: Schon eine alte Bauernregel besagt: "Morgenrot, schlecht Wetter droht" - und das ist auch meteorologisch belegt.

Denn ein besonders intensives Morgenrot kann es nur dann geben, wenn die Sonne im Osten die Wolkendecke erleuchten kann. Da in Europa das Wetter meist jedoch von West nach Ost zieht, zieht eher die aktuell beleuchtete Wolkendecke aus dem Westen über einen hinweg.

Nicht zu verwechseln ist diese Bauernregel mit "Abendrot, Gutwetterbot" - denn bei einem satten Abendrot leuchtet die untergehende Sonne aus dem Westen und damit aus der Herkunft unserer Wetterfronten. Oft bedeutet dies also schönes Wetter für die folgende Nacht und womöglich auch für den kommenden Tag.