Wie man seine Angst vor Intimität überwindet - und besseren Sex hat
Es ist normal, dass es im Leben Phasen gibt, in denen man weniger regelmäßig Sex hat. Für manche haben Wochen, Monate oder sogar Jahre ohne Sex keine großen Auswirkungen auf die Aussicht, wieder Sex zu haben - doch andere leiden nach einer Weile unter Angst vor Intimität.
Etwa 63% der Singles sind nervös bei dem Gedanken an Intimität, nachdem sie eine Zeit lang keinen Sex hatten. Dies ergab eine Umfrage der Dating-App Badoo. Nach einer Zeit der Abstinenz ist es verständlich, dass der Gedanke an Nähe und Intimität Nervosität auslösen kann. Zum Glück gibt es ein paar einfache, aber wirksame Methoden, um die Angst vor Intimität zu lindern und die Lust am Sex wiederzuentdecken.
Sei ehrlich
Es ist keine Schande, wenn man sich ein wenig aus der Übung fühlt, wenn man eine Weile nicht mehr intim war, vor allem mit einem neuen Partner oder jemandem, mit dem man wieder zusammen ist.
"Wenn du das Feuer neu entfachst und sicherstellen willst, dass du voll und ganz auf deine Kosten kommst, solltest du ehrlich sagen, wie du dich fühlst und was du willst", rät Stephanie Taylor, Gesundheitsexpertin und Gründerin von Kegel8. "Wenn du die Karten offen auf den Tisch legst, gibt es keine Unannehmlichkeiten. Wenn ihr euch beide gehört und respektiert fühlt, entsteht Vertrauen und das macht die ganze Erfahrung zehnmal besser." Laut Taylor ist dies der perfekte Zeitpunkt, um die sexuellen Fantasien des anderen zu erkunden und eine tiefere körperliche Verbindung zu finden.
Mach's dir selbst
Beim Sex geht es nicht nur darum, den anderen zu befriedigen, sondern auch um sich selbst. "Wenn man eine schwere Durststrecke hinter sich hat, kann es helfen, sich auf das Wesentliche zu besinnen und wiederzuentdecken, was einen anmacht", erklärt Taylor.
"Masturbation kann dir helfen, dich wieder mit all den Dingen vertraut zu machen, die du persönlich magst, um dein sexuelles Selbstvertrauen zurückzugewinnen, bevor du dich einem Sexualpartner widmest." Mit Selbstbefriedigung zu experimentieren kann auch deine Ausdauer im Schlafzimmer verbessern, sagt Taylor, so dass sowohl du als auch dein Partner mehr Zeit haben, den Sex zu genießen.
Führe ein paar Spielstunden ein
Vorbereitung kann der Schlüssel zur Beruhigung deiner Nerven sein. "Das ist vielleicht nicht für jeden etwas, aber für diejenigen, die unter Ängsten und Beklemmungen im Zusammenhang mit Intimität leiden, kann die Vorbereitung ein Geschenk des Himmels sein", so Taylor.
Wenn du vor hast, Sex zu haben, dich aber nicht traust, empfiehlt sie, in Produkte zu investieren, mit denen du dich am wohlsten fühlst. "Das können Sexspielzeuge, Unterwäsche oder ein Spiel sein, um das Eis zu brechen", erklärt sie. "Wenn du dich in deinem Körper wohl fühlst und ein spielerisches Element einbringen kannst, ist es für beide Partner wahrscheinlich angenehmer."
Leg eine Verschnaufpause ein
Es kann schwierig sein, die Nervosität während des Geschlechtsverkehrs in den Griff zu bekommen, und Angststörungen können es extrem schwierig machen, in Stimmung zu kommen. "Wenn du spürst, dass dein Stresspegel steigt oder eine Panikattacke beginnt, entschuldige dich und entferne dich so schnell wie möglich aus der Situation", rät Taylor. "Sich etwas Freiraum zu verschaffen, sich zu bewegen und eine Pause einzulegen, ist ein guter Anfang."
"Bewusstes Atmen" kann ebenfalls helfen, eine Attacke zu verhindern, wenn du spürst, dass du verkrampfst. "Atme tief aus dem Bauch heraus und atme mit der Hand auf dem Bauch fünfmal ein und dann wieder aus", empfiehlt Taylor. "Versuche, den Atem gleichmäßig zu halten, beobachte das Heben und Senken deines Bauches und konzentriere dich darauf, ruhig zu bleiben."
Du kannst auch die 5,4,3,2,1-Methode ausprobieren, bei der du mit deinen Sinnen fünf Dinge in deiner Umgebung aufzählst, um dich abzulenken. "Wenn du dich in einer unangenehmen Situation befindest, ist es absolut keine Schande, deine Meinung über einen Sexualpartner zu ändern – dein emotionales Wohlbefinden steht an erster Stelle", fügt Taylor hinzu.
Finde heraus, ob es mehr als nur die Nerven sind
Manchmal ist unser Unbehagen mehr als nur ein bisschen Angst. Sexuelle Funktionsstörungen sind weiter verbreitet, als du vielleicht denkst. "Für Millionen von Frauen sind Schmerzen oder Unbehagen beim Sex eine Realität. Tatsächlich schätzen Forscher, dass mindestens eine von 13 britischen Frauen davon betroffen ist", sagt Taylor.
Es gibt eine lange Liste von Dingen, die dazu führen können, dass der Sex für beide Partner schmerzhaft oder unangenehm ist, darunter Vaginismus, Beckenorganprolaps, Scheidenatrophie (Trockenheit), Beckenentzündung (PID) und Geschlechtskrankheiten. "Leide nicht im Stillen, wenn sich etwas nicht richtig anfühlt – vertraue deinem Körper", betont Taylor. "Dein Hausarzt oder Gynäkologe kann dies mit dir besprechen und dich entsprechend behandeln."
Text: Marie Claire Dorking
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