Wie oft sollte man seinen Hund füttern?

Jeder Hund ist anders. Der eine springt alle paar Minuten um einen herum, um ein Leckerli zu ergattern, der andere gibt sich zufrieden, wenn er nur alle paar Stunden etwas zu fressen bekommt. Doch wie oft sollte man einen Hund tatsächlich füttern? Eine Studie liefert überraschende Erkenntnisse.

Einmal, zweimal, dreimal – wie oft sollte der Hund am Tag gefüttert werden? (Symbolbild: Getty Images)
Einmal, zweimal, dreimal – wie oft sollte der Hund am Tag gefüttert werden? (Symbolbild: Getty Images)

Forscher von der University of Arizona haben Daten von über 10.000 Hunden ausgewertet, die im Rahmen einer Hundegesundheitsstudie namens Dog Aging Project gesammelt wurden. Der Schluss, zu dem Studienleiterin Emily Bray und ihr Team kamen, ist verblüffend: Hunde, die nur einmal am Tag gefüttert werden, schnitten bei mehreren Gesundheitsindikatoren besser ab als Hunde, die häufiger zu fressen bekommen.

"Unter Berücksichtigung von Geschlecht, Alter, Rasse und anderen potenziellen Störfaktoren stellten wir fest, dass Hunde, die einmal täglich und nicht öfter gefüttert wurden, niedrigere Durchschnittswerte bei kognitiven Dysfunktionen erreichten und eine geringere Wahrscheinlichkeit hatten, gastrointestinale, orthopädische und Zahn- und Kiefererkrankungen sowie Nieren- und Harnwegserkrankungen oder Leber- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen zu erleiden", so Bray in der Studie, die im Fachjournal GeroScience veröffentlicht wurde.

Ergebnisse der Studie für Forscher überraschend

Auch für die Forscher waren die Ergebnisse überraschend. Gesundheitliche Vorteile durch zeitlich begrenztes Fressen ließen sich bisher nur bei Nagetieren feststellen. "Wir waren eigentlich gar nicht zuversichtlich, dass sich die Häufigkeit der Fütterungen in den Gesundheitsdaten der Hunde widerspiegelt", sagt Biostatistikerin Kathleen Kerr von der University of Washington. "Wir wären schon begeistert gewesen, einen Zusammenhang zwischen Fütterungshäufigkeit und Gesundheit in nur einem Bereich zu beobachten. Dass es aber so viele Werte sind, hat mich sehr überrascht."

Studie: Rasse eines Hundes wirkt sich kaum auf sein Verhalten aus

Das bedeutet nun aber nicht, dass du deine Fütterungsroutine für deinen Hund nun schlagartig ändern solltest. Das betonen auch die Forscher der Studie. Abgesehen von der Tatsache, dass man Fütterungsroutinen generell nicht überstürzt ändern sollte, zeigte die Eine-Portion-pro-Tag-Regel nicht in allen Bereichen Effekte. Beispielsweise wirkte sich das begrenzte Füttern nicht bedeutend auf das Risiko für Herz-, Haut- und neurologische Erkrankungen sowie auf die Wahrscheinlichkeit für Krebserkrankungen aus.

Studie könnte fehlerhaft sein

Darüber hinaus erkennen die Forscher eine Reihe von Einschränkungen an, die bei ihrer Studie zu berücksichtigen sind. Alle Fütterungsdaten stammen von den Hundebesitzern selbst – was bedeutet, dass sich auch Fehler durch falsche Erinnerungen oder Missverständnisse eingeschlichen haben könnten. Außerdem war es aufgrund der Datenlage nicht möglich, Kalorienrestriktionen von Effekten der Fütterungshäufigkeit abzugrenzen.

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Nichtsdestotrotz deutet die Studie darauf hin, dass die Fütterung des Hundes nur einmal pro Tag mit bestimmten gesundheitlichen Vorteilen verbunden ist. Die Forschenden weisen jedoch ausdrücklich darauf hin, dass sie nicht erklären können, warum das so ist und dass es sich nicht um eine Kausalität handelt.

Das Forschungsteam warnt ebenfalls davor, zu erwarten, dass man einen gesünderen Hund bekommt, wenn man ihn ab sofort nur noch einmal am Tag füttert. Gerade junge, kranke oder ältere Hunde müssen häufiger gefüttert werden, so Bray. "Falls die Ergebnisse durch zukünftige Studien unterstützt werden, kann es jedoch ratsam sein, die derzeitige Empfehlung, erwachsene Hunde zweimal täglich zu füttern, zu überdenken“, schlussfolgert das Team.

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