Wintergemüse: 5 Tipps für eine reiche Ernte

Wintergemüse
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Wer denkt mit den Minusgraden ist Zapfenstreich im Gemüsegarten, wird überrascht sein, wieviel sich in der kalten Jahreszeit ernten lässt – vorausgesetzt man kennt die richtigen Tricks.

Feldsalat, Pastinaken und diverse Kohlarten gehören zum typischen Wintergemüse. Sie liefern frische Vitamine zu einer Zeit, in der man es auf den ersten Blick gar nicht erwartet. Dabei geben die tiefen Temperaturen Grünkohl sogar erst den richtigen Geschmack. Mit diesen fünf Tipps für eine reiche Ernte ist der Erfolg garantiert.

Tipp 1: Die richtigen Sorten verwenden

Rosenkohl, Lauch und Grünkohl kann der Frost doch nichts anhaben, oder? Es kommt auf die Sorte an! Bei den Spätgemüsen gibt es Herbst- und Wintersorten. Während Herbstporree Temperaturen um den Gefrierpunkt standhält und meist bis Ende Dezember verbraucht sein sollte, kann man Winterporree wie ‘Freezo’ oder ‘Blaugrüner Winter’ bis ins Frühjahr ernten. Feingekrausten Wirsingsorten wie ‘Smaragd’ machen Temperatursprünge eines wechselhaften Winterwetters deutlich stärker zu schaffen als ‘Winterfürst 2’, der Frost bis minus zehn Grad Celsius standhält. Indem Sie verschiedene Sorten derselben Art anbauen, können Sie die Erntezeit verlängern und immer reichlich ernten.

Wintergemüse: Tipps zum Anbau Tipp 2: Für Winterschutz sorgen

Der beste Winterschutz ist eine isolierende Schneedecke. Doch erstens wird die in den meisten Regionen immer seltener und zweitens sollte man kein gefrorenes Wintergemüse ernten. Lauch beispielsweise bricht dann leicht ab und man verliert das schönste Stück. Trick: Man gräbt ein paar Stangen aus, schlägt sie an anderer Stelle ein und deckt sie dick mit Laub oder Stroh ab. So kann man nach Bedarf Lauchstangen vorsichtig herausziehen. Eine Mulchschicht über Wurzel-Wintergemüse wie Pastinake und Schwarzwurzel erleichtert das Ernten, weil der Boden darunter nicht so schnell gefriert. Allgemein können Sie Ihr Wintergemüse bei Kahlfrösten mit Vlies schützen. Das hält den Frost ab und man kann auch im Winter noch ernten. Mit dem Vlies schützen Sie Wintergemüse nicht nur vor Kälte. Das Gewebe schattiert die Pflanzen. So verdunsten sie an sonnigen Wintertagen weniger Wasser und leiden nicht an Frosttrocknis. Feldsalat deckt man zu diesem Zweck gerne mit Tannenzweigen zu. Besonders reiche Ernte verspricht ein Anbau von Wintergemüse wie Feldsalat, Spinat und Asia-Salaten im ungeheizten Gewächshaus oder unter einem Folientunnel.

Gemüsebeete winterfest machen: So geht’s Tipp 3: Effektiv ernten

Wie man erntet, macht den Unterschied: Bei vielen Wintergemüse-Arten können Sie mehr rausholen, wenn Sie die Pflanze nicht als Ganzes ernten, sondern Stück für Stück. Rosenkohl und Grünkohl beispielsweise erntet man von unten nach oben. So haben beim Rosenkohl die oberen, noch kleinen Röschen die Möglichkeit sich gut auszubilden. Wichtig: Große Blätter unbedingt dran lassen. Sie legen sich bei starker Kälte schützend vor die kleinen Röschen. Bei Grünkohl wächst der Mitteltrieb bei milden Temperaturen weiter und steigert den Ertrag. Lassen Sie am Ende die kahlen Strünke stehen. Im Frühling treiben sie aus den Blattachseln aus und liefern Ihnen eine Extraportion vitaminreiches Frühgemüse. Auch Spinat, Mangold und Winterpostelein produzieren Nachschub, wenn das Herz stehen bleibt. Die Rosette der Winterkresse treibt frisch aus, wenn Sie nur einzelne Blätter von außen zupfen. Das Gleiche gilt für Großblättrige Feldsalatsorten wie ‘Holländischer Breitblättriger’.

Wintergemüse
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Tipp 4: Sonnige Beete und guten Boden bieten

Wie bei jeder Gartenkultur entwickelt sich auch Wintergemüse am besten, wenn Standort und Boden stimmen. Schwarzwurzel und Pastinake beispielsweise können nur in einem lockeren, tiefgründigen und humosen Boden lange, wohlgeformte Wurzeln ausbilden. In verdichteten Böden verkümmert das Wurzel-Wintergemüse, Pastinaken werden mehrbeinig. Einfacher Trick: Verbessern Sie die Bedingungen durch gezielte Fruchtfolgen. Für Schwarzwurzeln sind Kartoffeln ideal als Vorkultur, weil sie den Boden lockern.

Tipp 5: Aussaattermine für Wintergemüse nicht vergessen

Wintergemüse hat eine lange Anlaufzeit. Nur wenn man die Samen früh genug aussät, bekommen die Pflanzen genügend Licht und ausreichend Zeit, um groß und lecker zu werden. Die meisten Aussaattermine liegen bereits im Sommer. Winterporree sät man sogar schon ab April aus für die Ernte ab Dezember bis ins Frühjahr. Und auch beim Wirsing muss man früh genug an die Anzucht denken. Hat man den Termin versäumt oder will die Beetflächen vorher noch mit anderem Gemüse nutzen, bietet der Handel Jungpflanzen. Aber auch die müssen rechtzeitig gepflanzt werden.

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