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Xylit, Stevia, Erythrit & Co - Zuckeralternativen im Überblick

Wer Süßes mag, muss nicht zu Zucker greifen. Der Lebensmittelhandel hat Alternativen zu bieten. Die sind gesünder, natürlicher und oft auch kalorienärmer – versprechen zumindest die Hersteller.

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(Bild: Getty Images)

Weißer Industriezucker hat keinen guten Ruf. Hoher Konsum führt zu Übergewicht und kann jede Menge Krankheiten wie etwa Diabetes und Karies verursachen. Auch die Darmflora kann durch Zucker geschädigt, der Alterungsprozess beschleunigt und das Immunsystem geschwächt werden.

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Wer gesünder leben will, verzichtet besser auf Industriezucker. Süßes muss jedoch deshalb nicht vom Speiseplan gestrichen werden. Der Markt bietet zahlreiche Alternativen, die sich zum Süßen eignen.

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat gängige Zuckeralternativen einmal genau unter die Lupe genommen und erklärt, was sich hinter den Produkten verbirgt.

Stevia, Xylit, Erythrit

Gleich vorweg, gute Nachrichten für Diabetiker: Stevia (Steviolglycoside) und Erythrit haben keinen Einfluss auf den Blutzucker. Auch der Zuckeraustauschstoff Xylit wird insulinunabhängig verstoffwechselt und wirkt sich nur sehr schwach auf den Blutzucker aus.

Weniger oder fast keine Kalorien

Stevia und Erythrit punkten zudem, weil sie so gut wie keine Kalorien enthalten. Xylit hat mit etwa 240 Kalorien pro 100 Gramm rund 40 Prozent weniger Kalorien als herkömmlicher Haushaltszucker.

Natürlichen Ursprungs sind diese Zuckeralternativen jedoch nicht. „Trotz der Herstellung im Labor werden Zuckerersatzstoffe als naturnah und gesund beworben. Es sind aber Zusatzstoffe mit einer E-Nummer“ erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg.

(Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg)
(Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg)

So sei Stevia zwar eine natürliche Pflanze, der Zuckerersatzstoff werde aber in einem mehrstufigen chemischen Extraktionsverfahren gewonnen und habe mit Natürlichkeit nicht mehr viel zu tun. Die so produzierten Extrakte sind 200 bis 400 Mal süßer als Haushaltszucker und als Süßstoff E 960 nur in gesetzlich festgelegten Höchstmengen zugelassen.

„Der Stoff darf Lebensmitteln nur in geringen Mengen beigefügt werden. Aufgrund der relativ langsam einsetzenden Süße und eines bitteren Lakritz-Beigeschmacks kann der Süßstoff den Zucker in Lebensmitteln nur zu einem Bruchteil ersetzen. Zum Backen eignet sich Stevia beispielsweise nicht“, so die Verbraucherzentrale.

Zum Kochen und Backen geeignet

Xylit (E 967), auch als Birkenzucker bekannt, und Erythrit (E 968) sind geschmacklich kaum von Zucker zu unterscheiden und eignen sich deshalb perfekt zum Kochen und Backen. Trotzdem sollte man beide sparsam verwenden, da größere Mengen zu Blähungen und Durchfall führen können.

Wichtig für Tierbesitzer: Stevia kann bei Tieren schwere Verdauungsprobleme auslösen. Xylit ist unter anderem sehr giftig für Hunde und kann im schlimmsten Fall zum Tode führen.

In diesen „Zuckeralternativen“ steckt viel Zucker

Kokosblütenzucker sowie Agavendicksaft, Ahorn-, Dattel- und Reissirup werden in Supermärkten ebenfalls als Zuckeralternativen angeboten. Der Vorteil: Sie sind weitgehend natürlichen Ursprungs. Allerdings bestehen sie mindestens zur Hälfte aus Zucker. „Der Zuckeranteil variiert von Sirup zu Sirup. Frei von Zucker sind sie auf jeden Fall nicht. Die beworbenen Mineralstoffe und Vitamine sind oft weniger üppig, als uns die Hersteller glauben machen wollen“, erklärt die Verbraucherzentrale.

Ein weiterer Nachteil dieser Varianten sei ganz klar ihre Herkunft, denn die Produkte kommen von Übersee, etwa aus Mexiko, Kanada oder Pakistan. Die langen Transportwege schädigen das Klima und sind somit ein klarer Minuspunkt.

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Eins haben alle Zuckeralternativen gemeinsam, sie sind immer teurer als Industriezucker und meist auch nicht natürlicher. Deshalb raten die Verbraucherschützer: „Wer darauf achtet, weniger zu süßen, und dort auf Zucker und Zuckeralternativen verzichtet, wo es möglich ist, tut nicht nur seinem Körper etwas Gutes, sondern auch seinem Geldbeutel.“

Weitere Informationen zum Thema „Zuckeralternativen“ finden Sie hier auf den Internetseiten der Verbraucherzentrale Hamburg und auf der Facebook-Seite der Verbraucherschützer.

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