Zaubernuss: Die schönsten Sorten

Hamamelis x intermedia 'Brandis'
Getty Images/Jacky Parker Photography

Die Zaubernuss bringt bunte Blütenfarben in triste und graue Wintertage. Wir sagen Ihnen, welche Sorten ihr Umfeld besonders erstrahlen lassen.

Eines gleich zu Anfang: Zaubernuss heißt die Gattung Hamamelis nicht wegen ihrer zauberhaften Winterblüten, sondern wegen der Verwendung der Zweige als Wünschelrute. Allen Zaubernüssen ist gemein, dass sie vier Wochen oder sogar noch länger im Winter oder Frühjahr blühen. Nur die Virginische Zaubernuss (Hamamelis virginiana) tanzt aus der Reihe: Sie blüht bereits zwischen Oktober und November.

Neben der Blühzeit kann man bei den Zaubernuss-Vertretern auch zwischen verschiedenen Blütenfarben auswählen. Die Palette reicht von einem blassen Creme- oder Gelbton über Goldgelb und Orange bis hin zu einem dunklen, intensiven Purpurrot. Manche Blüten sind sogar zweifarbig. Nicht vergessen sollte man, auch mal die Nase an die Blüten zu halten: Sie duften je nach Sorten süß oder würzig. Außerhalb der Blüte kann der Strauch auch mit dem Herbstaspekt des Laubs punkten. Es gibt also viele Gründe, eine Zaubernuss in den Garten oder im Topf auf den Balkon zu holen.

Feucht und ohne Staunässe möchte die Zaubernuss stehen, lieber sauer als zu kalkhaltig. Mit Frost kommt die Pflanze, einmal angewachsen, gut zurecht. Ein warmer Winter wirkt sich sogar eher negativ auf die Blühfreude aus. Sommerhitze erträgt die Zaubernuss, möchte aber stetig gut durchfeuchtet stehen.

Zaubernuss Sorten auf dem Prüfstand

Auch die Bundesgehölzsichtung hat sich der Zaubernüsse angenommen und verschiedene Sorten bewertet. Insgesamt zeichnen sich alle Hamamelis-Vertreter durch hohe Qualität aus. Als "Premium-Gehölz" gilt die Sorte Hamamelis x intermedia ‘Angelly’, die zwischen Kalenderwoche 3 und 13 stark in einem markanten Gelbton blüht. Der Strauch wächst straff aufrecht, die Blüten duften nicht, es kommt zu keinem Fruchtansatz. Ein warmer Goldton zeichnet die Sorte ‘Barmstedt Gold’ aus, die zur selben Zeit ihre Blüten öffnet. In der Hauptblütezeit ist das Gehölz ein echter Eyecatcher.

Ab Jahresende öffnet die Sorte ‘Jelena’ ihre spektakulären Blüten: Orangerot sind sie, die Spitzen changieren ins Gelbe. Duft und Fruchtansatz sind auch bei dieser Sorte gering ausgeprägt. Eine Alternative mit ähnlichen Eigenschaften ist die Sorte ‘Orange Beauty’. Beide orangefarbenen Hamamelis-Vertreter entwickeln sich in die Breite und sind stark wüchsig.

Zaubernuss: Jelena
Pixabay/congerdesign

Wer auf starke Rottöne steht, dem seien ‘Washington Park’ oder ‘Ruby Glow’ ans Herz gelegt. Beide Pflanzen blühen zwischen Kalenderwoche 2 und 11. Den "Award of Garden Merit" hat die Royal Horticultural Society an die rot blühende Sorte ‘Rubin’ verliehen. 

Wer seine Nase am Genuss teilhaben lassen will, pflanzt die Sorte ‘Bernstein’, die Orangegelb blüht. Die Sorte ‘Duftzauber’ macht deutlich, womit sie sich aus den anderen Zaubernüssen hervorhebt.

Hamamelis x Intermedia 'Diane'
Shutterstock/Tony Baggett

Alles in allem gilt: Man macht sich am besten ein Bild von den zahlreichen sehenswerten Hamamelis-Sorten und wählt dann die aus, die von Blütezeit, -Farbe, Duft, Laub und Wuchsform am besten an den vorgesehenen Platz passt. Für jede Vorliebe ist auf jeden Fall die passende Pflanze dabei! Als Wünschelrute kann man die Zweige der Zaubernuss natürlich auch verwenden. Bitte nur nicht zu oft und zu viel abschneiden: Zaubernüsse entwickeln sich am besten ohne Schnitt, mehr als leichte Korrekturen sollte man nicht vornehmen.

Welche Gehölze man ebenfalls besser nicht schneiden sollte, verrät Ihnen MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteur Dieke van Dieken in diesem Video.

Viele Hobbygärtner greifen allzu schnell zur Schere: Es gibt nämlich durchaus einige Bäume und Sträucher, die ohne Schnitt auskommen – und solche, bei denen regelmäßiges Schneiden sogar kontraproduktiv ist. Gartenprofi Dieke van Dieken stellt Ihnen in diesem Video 5 schöne Gehölze vor, die Sie einfach wachsen lassen sollten // CreativeUnit/Fabian Heckle