Zehn Fakten rund um den Kürbis

Kürbisse
MSL/Michaela Seide

Herbstzeit ist Kürbiszeit: Ob in köstlichen Gerichten, als Deko oder in Form unheimlicher Fratzen – von Ende August bis November sieht man die Früchte überall. Höchste Zeit, mehr über die Welt der Kürbisse zu erfahren.

Groß und prall, klein und rund oder skurril gebogen: Kürbis ist nicht gleich Kürbis! Rund 800 verschiedene Arten gibt es, ganze 130 Gattungen werden unterschieden. Etwa 200 Sorten bringen essbare Kürbisse hervor. Weitere Fakten rund um das beliebte Gemüse lesen Sie hier.

1. Weltenbummler

Kürbisse gibt es schon eine halbe Ewigkeit: Funde von Samen domestizierter Kürbisse weisen darauf hin, dass sie sich bereits vor rund 12.000 Jahren großer Beliebtheit erfreuten. Damals waren sie nur in ihrer Heimat Amerika zu finden. Doch schon bald traten die robusten Früchte ihren Siegeszug nach Europa und in die weite Welt an. Gegessen wurden damals hauptsächlich die ölhaltigen Kerne der Kürbisse, da diese als einziger Teil der Pflanze keine Bitterstoffe beinhalteten. Für die heutigen Fruchtsorten gilt das nicht mehr, sie können ohne Bedenken verspeist werden. Mit Ausnahme von Zierkürbissen: Die sind auch weiterhin giftig und gehören deshalb auf keinen Fall auf den Speiseplan.

2. Multitalente

Es gibt zahlreiche Kürbis-Arten sowie -Gattungen und die Früchte kommen in verschiedenen Größen und Formen daher. Der Großteil der Sorten, die wir heute kennen, stammt von drei Wildkürbissen ab: dem Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima), dem Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata) und dem Garten-Kürbis (Cucurbita pepo). Beliebt für ihren vollmundigen Geschmack sind vor allem Muskatkürbisse, zum Beispiel ‘Butternut’ und ‘Muscat de Provence’. Äußerst aromatisch ist auch der Hokkaido-Kürbis. Was viele nicht wissen: Die Zucchini stammt vom Garten-Kürbis ab. Ihr Name stammt aus dem Italienischen und bedeutet "kleiner Kürbis".

3. Giganten

Die Riesen haben den Ehrgeiz zahlreicher Züchter geweckt. Wer ist der größte, der schwerste, der schönste Kürbis? In den vergangenen Jahren wurde ein neuer Weltrekord aufgestellt: Ganze 951 kg brachte ein Koloss auf die Waage.

Zwei Kinder mit einem Kürbis
Getty Images/Jose Luis Pelaez Inc

4. Beeren

Kaum zu glauben, doch Kürbisse sind kein Gemüse, sondern zählen zu den Beerenfrüchten. Schließlich liegen ihre Kerne frei im Fruchtfleisch. Aufgrund ihrer harten Außenschicht werden sie jedoch als Panzerbeeren bezeichnet – was schon ein klein wenig stimmiger klingt. Diese Außenschicht kann im vollreifen Zustand mal mehr, mal weniger verholzt sein.

5. Jack'o Lantern

Gruselige Kürbisgesichter gehören an Halloween einfach dazu. Doch woher kommt der Brauch? Er entstand vor langer Zeit im katholischen Irland: Der Legende nach legte sich Jack, ein geiziger und trunksüchtiger Schmied, am Abend vor Allerheiligen mit dem Teufel an. Deswegen durfte er, als ihm nach seinem Tod der Zutritt zum Himmel verweigert wurde, auch nicht in die Hölle. Also blieb Jack nichts anderes übrig, als fortan zwischen Himmel und Hölle umherzuirren. Aus Mitleid schenkte der Teufel der verdammten Seele eine glühende Kohle. Jack legte das Geschenk in eine ausgehöhlte Rübe, die er als Proviant mitgenommen hatte. Seither sieht man an Halloween Jack'o Lantern mit der Laterne durch die Dunkelheit wandeln.

6. Bräuche

Dass man mit Kürbissen noch viel mehr machen kann, als sie zu essen oder zu verzieren, das beweisen diese skurrilen Bräuche: Bei der Kürbis-Regatta treten Kanuten in ausgehöhlten Riesenkürbissen gegeneinander an und beim Kürbisweitwurf werden die Früchte mithilfe mechanischer Konstruktionen durch die Luft geschleudert.

7. Dickhäuter

Kürbisse sind recht genügsam. An einem dunklen und kühlen Ort mir hoher Luftfeuchtigkeit lassen sie sich mehrere Wochen lang lagern (etwa zwei bis sieben Monate). Einige Sorten des Moschus-Kürbis kann man auch länger, circa bis zu einem Jahr, lagern. Ausgehöhlte Kürbisse schimmeln jedoch bald. Um das zu verhindern, können Sie die Beere nach dem Aushöhlen mit Essig ausspülen und sie von außen mit Haarspray ansprühen. Oder Sie ritzen einfach nur die äußere Schale ein – auch das zaubert fantastische Effekte.

8. Kraftpakete

In den Früchten steckt ganz schön viel: Kalium, Magnesium, Selen, Phytosterole, Linolsäure und die Vitamine A, E und K. Dank dieser Kombination stärken Kürbisse die Abwehrkräfte, senken den Cholesterinspiegel, beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, halten die Haut geschmeidig und wirken entwässernd. Wegen seiner wertvollen Inhaltsstoffe zählt der Kürbis zu den Heilpflanzen. Was für ein Wunder der Natur!

9. Glücksbringer

Besonders wertvoll sind die Kerne der Frucht. Neben vielen ungesättigten Fetten enthalten sie die Aminosäure Tryptophan, welche die Bildung des Glückshormons Serotonin unterstützt. Da ist gute Laune garantiert!

10. Gaumenschmaus

Leckere Kürbissuppe exotische Salate oder herzhafte Aufläufe: Kürbisse sind einfach lecker! Dabei sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt, denn das Gemüse schmeckt sowohl in salzigen als auch in süßen Variationen hervorragend. Sie können den Kürbis grillen und mit einer leckeren Beilage, zum Beispiel einem Joghurt-Dip anrichten, oder lagern Sie Kürbis richtig ein und machen ihn dadurch länger haltbar. Besonders gut zum Kürbis passt eine Kombination mit Kokosmilch oder Orangen. Es gibt aber auch viele weitere köstliche Rezept-Varianten. Tipp für Veganer: Um die Vitamine und wertvollen Inhaltsstoffe in der Frucht voll auszukosten, kann man Kürbis roh essen. Hätten Sie's gewusst?

Leckere Kürbis-Rezepte

Kürbisse sind so unglaublich vielseitig in der Zubereitung. Lassen Sie sich von unseren Kürbis-Rezepten inspirieren – guten Appetit!