Zeitumstellung: Sinn und Unsinn der Winterzeit

(Foto: Cover Images)
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Bald ist es wieder soweit: Am 29. Oktober werden nachts die Uhren von drei auf zwei Uhr zurückgestellt – wir bekommen also eine zusätzliche Stunde geschenkt. Was erst mal traumhaft klingt, wirbelt uns und unseren Körper allerdings ganz schön durcheinander.
Wie können wir uns auf die Umstellung einstellen – und warum gibt es die eigentlich?

Wieso ticken unsere Uhren anders?

Eigentlich entspricht die deutsche Winterzeit – also die Zeit ab dem 29. Oktober – der Mitteleuropäischen Zeit. Bereits 1916 versuchte man, daneben eine Sommerzeit einzuführen. Tatsächlich stellte man ab da die Uhren drei Jahre lang von Ende März bis Anfang September eine Stunde vor. In der Weimarer Republik wurde das allerdings wieder abgeschafft.
Seit 1980 gibt es dagegen die bis heute gültige Sommerzeit, da man durch diese Regelung das Tageslicht besser nutzen wollte, um Energie zu sparen. Die Theorie: Abends bleibt es so länger hell, wir verbrauchen deshalb weniger Strom für Licht. Allerdings wird dadurch in den kalten Monaten März, April und Oktober morgens mehr geheizt – die Rechnung mit dem niedrigeren Energieverbrauch geht also nicht auf.

Mini-Jetlag dank Zeitumstellung

Auch deshalb wird der Sinn der Zeitumstellung seit Jahren heftig diskutiert. Doch nicht nur aufgrund des offenbar nicht vorhandenen Vorteils für unsere Wirtschaft – auch unser Körper leidet unter den anders tickenden Uhren.
“Durch de Zeitumstellung erfährt der menschliche Organismus eine Art Mini-Jetlag”, erklärte Hans-Günter Weeß von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DSGM). Mehrere Tage oder Wochen könne es sogar dauern, bis wir uns an den veränderten Hell-Dunkel-Rhythmus gewöhnt haben – das mache vor allem alten Menschen und Kindern zu schaffen.
Laut der Schlafforscher führte die veränderte Uhrzeit sogar zu rund acht Prozent mehr Verkehrsunfällen, auch Krankenhauseinweisungen mit Verdacht auf Herzinfarkt steigen in den Tagen danach an.

Wie kann ich mich darauf vorbereiten?

Wer selbst in den vergangenen Jahren bemerkte, dass er mit der Zeitumstellung Probleme hatte, kann sich aktiv darauf vorbereiten: Es reicht zum Beispiel schon, wenn Sie an den Tagen vor der Umstellung jeden Tag etwa 15 Minuten später als sonst zu Bett gehen. Helles Kunstlicht am Abend kann ebenso helfen. Verzichten Sie am Wochenende der Zeitumstellung dagegen lieber auf Kinobesuche oder Abendessen bei dämmrigen Kerzenlicht.
Ansonsten hilft wohl nur das Warten auf 2018: Am 25. März wird die Uhr wieder von zwei auf drei Uhr vorgestellt. Dann sind unsere Nächte zwar wieder kürzer, dafür bleibt es länger hell.

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Im Video: Gründe, die gegen die Zeitumstellung sprechen