Zitronenfalter

Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
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Der Zitronenfalter ist ein auffallender Tagfalter aus der Familie der Weißlinge (Pieridae), mit leuchtend gelben oder grünlich-weißen Flügeln. Erfahren Sie hier Wissenswertes über den schönen Schmetterling.

Aussehen und Merkmale

Der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) ist mit einer Flügelspannweite von 50 bis 55 Millimetern ein relativ kleiner Falter. Die Männchen weisen eine kräftige gelbe Farbe auf, die Flügel der weiblichen Tiere sind hellgelb bis grünlich weiß. Bei beiden bilden die Flügelpaare einen kennzeichnenden Zipfel, der die Unterscheidung zum ähnlich aussehenden Großen Kohlweißling ermöglicht. Zentral auf jedem Vorder- und Hinterflügel befindet sich ein kleiner orangefarbener Punkt. Die Flügeladern treten deutlich hervor.

Die Raupe ist, abgesehen von mattweißen Seitenstreifen, grün mit kleinen schwarzen Pünktchen. Dadurch ist sie bestens getarnt, wenn sie in den Fresspausen auf der Mittelrippe eines Blattes ruht. Auch die Puppe ist hervorragend getarnt, die mit einem Gürtelfaden fast waagerecht an einem Zweig ihrer Futterpflanze befestigt, einem Blatt zum Verwechseln ähnlich sieht.

Verbreitung des Zitronenfalters

Der Zitronenfalter kommt beinahe in ganz Europa vor und ist außerdem im Nordwesten Afrikas, in der Türkei und von Zentralasien bis in die Mongolei verbreitet.

Lebensraum

Gonepteryx rhamni meidet eintöniges Offenland und ist häufig in Wäldern oder an Gehölzen mit Gebüsch, Sträuchern und Hecken zu finden. Ab und zu lassen sich die Falter dieser Art auf Streifzügen durch Gärten beobachten, wenn sie nach Nektar oder geeigneten Pflanzen für die Ablage ihrer Eier suchen.

10 Schmetterlingsraupen und was daraus wird Lebensweise

Der Zitronenfalter zählt zu den langlebigsten der heimischen Schmetterlinge. Bei warmer Witterung ist er bereits ab Februar und nur selten noch im Oktober oder November unterwegs. Im zeitigen Frühjahr lassen sich meist vor allem die leuchtend gelben männlichen Falter beobachten, wenn sie bei der Patrouille an Wald- und Wegesrändern nach Weibchen Ausschau halten. Im Mai schlüpfen die Raupen aus den im April gelegten Eiern und häuten sich bis in den Juni hinein wöchentlich. Bis Ende Juni wächst die Raupe zur Endgröße heran und wandert dann auf ihrer Nahrungspflanze in höher gelegene Zweige, um sich zu verpuppen. Im Juli schlüpfen die erwachsenen Falter aus der Puppe. Während die Tiere des Vorjahres im Sommer allmählich sterben, fliegen die jungen Zitronenfalter meist noch bis Ende September von Blüte zu Blüte. Während die Raupen dieses Falters häufig am Faulbaum zu finden sind, bevorzugen die adulen Schmetterlinge meist violett blühende Pflanzen, wie zum Beispiel Kratzdisteln, Blutweiderich oder Sommerflieder.

Vermehrung des Zitronenfalters

Der Zitronenfalter bringt nur eine Generation hervor. Die Paarungszeit der Falter liegt im März und April, wobei der eigentliche Akt einige Stunden dauern kann. Das befruchtete Weibchen sucht sich alsbald einen geeigneten Platz zur Eiablage, in der Regel wählt es dafür aufbrechende Knospen von Faulbaum oder Kreuzdorn. Ein Tier legt im Schnitt rund 100 Eier, die es einzeln oder in kleinen Gruppen platziert.

Zitronenfalter bei der Paarung
Getty Images/Jarmila Horalkova

Ist der Zitronenfalter selten?

Zitronenfalter gehören zu den Schmetterlingen, die bei uns häufig vorkommen. Gonepteryx rhamni ist somit nicht gefährdet. Wer den Bestand von Zitronenfaltern dennoch fördern oder die Tiere gezielt in den Garten locken möchte, kann für die erwachsenen Tiere Beete und Wiesenbereiche mit nektarreichen Blühstauden anlegen und Faulbaum sowie Kreuzdorn für die Raupen pflanzen.

Überwinterung

Als einzige heimische Art verbringen Zitronenfalter die Winterruhe als erwachsener Schmetterling frei in der Vegetation, häufig zwischen den Blättern von immergrünen Pflanzen. Währenddessen kann er völlig ungeschützt sein und sogar mehrfach unter der Schneedecke verschwinden, um danach unbeschadet wieder aufzutauchen. Durch die Erhöhung der Zellsaftkonzentration wirkt die Körperflüssigkeit des Zitronenfalters wie ein Frostschutzmittel und verhindert das Einfrieren. Temperaturen bis minus 20 Grad Celsius übersteht ein Zitronenfalter so unbeschadet.