10 Fakten: 10 seltene Gewürze, die du sicher noch nicht kanntest

Klar, Gewürze gehören in jede Küche. Aber abseits von Salz, Pfeffer, Paprika und Curry gibt es noch so viele verschiedene köstliche Pflanzen, Samen und Schoten, die dein Essen besser machen. Wir stellen dir 10 Gewürze vor, die ganz und gar nicht alltäglich sind – und damit bestimmt deine Küche bereichern.

Neben den Klassikern Salz, Pfeffer, Curry und Co gibt es noch unendlich viele weitere Gewürze, die unser Essen verfeinern. (Symbolbild: Getty Images)
Neben den Klassikern Salz, Pfeffer, Curry und Co. gibt es noch unendlich viele weitere Gewürze, die unser Essen verfeinern. (Symbolbild: Getty Images)

Ohne Gewürze würden viele Gerichte einfach nach nichts schmecken. Salz, Pfeffer und Co. begleiten die Menschheitsgeschichte und ihre internationalen Küchen schon seit jeher. Bereits in der Jungsteinzeit wurden die Gerichte mit wilden Pflanzen und Samen gewürzt, etwa dem wilden Kümmel.

Aber Gewürze dienten nicht nur zum besseren Geschmack, sondern hatten auch oft heilende Wirkungen. Beliebt waren da zum Beispiel Anis, Fenchel oder Kardamom. Heute kann jeder die allermeisten Gewürze erschwinglich im Supermarkt kaufen, doch bevor Gewürze Massenware wurden, waren sie seltene Kostbarkeiten, die sogar mit Gold aufgewogen wurden. Im Mittelalter waren bestimmte Sorten wie beispielsweise Zimt, Muskatnuss oder Nelken aufgrund ihrer langen Transportwege sehr teuer und damals ein Privileg, das sich nur die Reichen und Mächtigen leisten konnten. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Gewürze dann allmählich der breiten Masse zugänglich gemacht und auch der Umgang mit ihnen änderte sich. Statt zu überwürzen, um seinen Reichtum zur Schau zu stellen, wurden Gewürze mehr und mehr nur zum Akzentuieren der Speisen genutzt.

Heute haben die meisten einen gewissen Grundstock der beliebtesten Küchengewürze im Haus. Doch die Welt der Gewürze ist riesig, es lohnt sich hier buchstäblich über den eigenen (Gewürz-)Tellerrand zu blicken und vielleicht mal etwas Neues auszuprobieren. Inspiration gefällig? Dann kommen hier 10 Vorschläge für besondere Gewürze, die nicht jeder kennt.

Galgant

Galgant ist eine Pflanze aus Südostasien, ihre Wurzeln werden in der asiatischen Küche oft anstelle von Ingwer verwendet. Im Mittelalter war Galgant ein beliebtes Gewürz, heute kennen abseits der asiatischen Küche die Wurzel vor allem Fans der Hildegard von Bingen. Sie gilt als eine der bekanntesten Persönlichkeiten des Mittelalters und begründete durch ihr Wissen über Heilkräuter eine eigene Ernährungs- und Lebensweise.

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Galgant ist bei von Bingen das "Gewürz des Lebens" und soll bei Herz-, Magen- und Darmbeschwerden helfen. Die Wurzel wird getrocknet im Ganzen oder als Pulver angeboten. Der Geschmack ist süß-scharf mit einer zarten Zimtnote. Neben bekannten asiatischen Gerichten wie etwa Nasi-Goreng oder der thailändischen Suppe Tom Kha Gai, passt Galgant auch super zu Kartoffeln, Fleisch, Fisch und Kürbis.

Tonkabohne

Die schwarzen, schrumpeligen Samen des Tonkabohnen-Baumes kommen ursprünglich aus Zentral- und Südamerika. Die Pflanze wird auch “mexikanische Vanille“ genannt, denn ihr feines Aroma bereichert vor allem Süßspeisen und Backwaren. Im Gegensatz zur echten Vanille, schmeckt die Tonkabohne aber auch nach Bittermandel und dezent karamellig. Im Handel gibt es die Tonkabohnen im Ganzen zum Reiben oder schon gemahlen als Pulver. Achtung: Tonkabohnen sind sehr intensiv im Geschmack und sollten – auch wegen ihres relativ hohen Cumaringehaltes – nur sehr sparsam dosiert werden.

Die schwarze Tonkabohne schmeckt nach Vanille und Bittermandel. (Symbolbild: Getty Images)
Die schwarze Tonkabohne schmeckt nach Vanille und Bittermandel. (Symbolbild: Getty Images)

Bockshornklee

Die krautige Pflanze wird hauptsächlich in Marokko und Indien angebaut, wächst aber wild auch bei uns in Deutschland. Verwendet werden die hornförmigen Hülsenfrüchte des Bockshornklees besonders gerne in der indischen Küche. Aber auch als Heilpflanze in Tees ist der Bockshornklee beliebt, vor allem in Stilltees, da man ihm eine milchbildende Wirkung nachsagt.

Macis

Die Macis oder auch Muskatblüte ist die Samenhülle der Muskatnuss. Bei der Ernte wird das netzartige Geflecht von der Nuss entfernt, getrocknet und meistens als Pulver verkauft. Macis schmeckt süßlich-herb und hat im Gegensatz zur Muskatnuss ein deutlich milderes Aroma. Verwendet wird Muskatblüte gerne in der Weihnachtsbäckerei, für Süßspeisen, aber auch für Gemüse- und Kartoffelgerichte oder auch Heißgetränke wie Glühwein.

Der Beifuß würzt als
Der Beifuß würzt als "Gänsekraut" vor allem den Sonntagsbraten. (Bild: Getty Images)

Beifuß

Die im Volksmund auch “Gänsekraut“ genannte Pflanze hat ihren Namen nicht ohne Grund. Der Beifuß wird als Gewürz traditionell zum Gänsebraten gegeben, da er durch seine Bitterstoffe die Verdauung für das schwere Essen anregen soll. Zuhause ist der Beifuß, der neben “Gänsekraut“ auch den Beinamen “bitterer Wermut“ trägt, in ganz Europa, Asien und Algerien. Die getrockneten und gerebelten Blüten des Beifußes geben aber auch anderen deftigen Gerichten einen besonderen Twist. Wegen seiner Bitterstoffe sollte er aber nur vorsichtig dosiert werden. Neben seiner positiven Wirkung auf die Verdauung, wird der Beifuß in der Naturheilkunde auch bei Nervenleiden eingesetzt.

Piment

Er sieht dem Pfeffer zum Verwechseln ähnlich, doch der Piment kombiniert seine dezente Schärfe mit einer milden Süße. Die schwarzen Körner sind die unreifen Früchte des Pimentbaumes, der zu den Myrthengewächsen zählt, und hauptsächlich auf den Antillen und Jamaika, aber auch in Brasilien, Guatemala und Mexiko wächst.

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Der auch als Nelkenpfeffer bezeichnete Piment ist ein beliebtes Gewürz der Weihnachtsbäckerei, vor allem in Lebkuchen-Gewürzmischungen. Doch auch in der herzhaften Hausmannskost wird Piment verwendet, zum Beispiel für Sauerbraten.

Langpfeffer

Der Name deutet es schon an: Der Langpfeffer unterscheidet sich vom normalen Pfeffer durch seine lange Stäbchenform. Tatsächlich war der Langpfeffer die erste Pfeffersorte, die in Europa bekannt wurde. Heute nutzt man ihn gerne in der Haute Cuisine, da das Pfefferaroma beim Langpfeffer vielschichtiger ist, nämlich süß und scharf zugleich, mit einem schokoladigen Abgang. Das Besondere am Langpfeffer ist auch, dass er sein Aroma nur langsam abgibt, was ihn ideal für Schmorgerichte macht.

Der Langpfeffer sieht ein bisschen aus wie Eichkätzchen und schmeckt süß-scharf. (Bild: Getty Images)
Der Langpfeffer sieht ein bisschen aus wie Eichkätzchen und schmeckt süß-scharf. (Bild: Getty Images)

Fleur de Sel

Ein Partner zum Langpfeffer in der gehobenen Sterneküche ist eines der kostbarsten Salze der Welt: die “Blume des Salzes“, das Fleur de Sel. Die hauchdünnen Meersalzkristalle entstehen an der Küste Südfrankreichs nur unter ganz bestimmten Bedingungen und werden in mühsamer Handarbeit geschöpft. Fleur de Sel hat einen sehr milden Salzgeschmack, der sich langsam entfaltet. Das Salz knuspert ganz leicht im Mund, da es stets in Kristallen verkauft wird. Das feine Fleur de Sel lässt sich nicht nur für die herzhafte Küche verwenden, sondern verleiht auch Desserts einen besonderen Crunch. In Frankreich sind beispielsweise Karamellbonbons mit Fleur de Sel eine beliebte Süßigkeit um die teure Delikatesse.

Asafoetida

Asafoetida oder Asant ist ein Gewürz der indischen Küche. Es ist ein getrocknetes Gummiharz, das aus den Wurzeln bestimmter Doldenblütler stammt und in Wüstengebieten wächst, vor allem in Pakistan, Afghanistan und dem Iran. Asant schmeckt sehr bitter und hat eine beißende Schärfe, die der von Knoblauch ähnelt. Da Asafoetida so ein starkes Aroma hat, gibt es ihn nur in kleinen Dosen als Pulver zu kaufen. In Indiens aromareicher Küche würzt der Asant Currys, Chutneys, Hülsenfrüchte und auch Fisch.

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Zimtblüten

Zimt kennt jeder – aber Zimtblüten? Hier sind allerdings nicht etwa die Blüten des Zimtbaumes gemeint, sondern vielmehr die knospenden Früchte. Da der Zimtbaum nur wenig Früchte trägt, gelten die Zimtblüten als ein seltenes und kostbares Gewürz. Das Zimt-Aroma ist moschusartig und ohne die typische holzige Note der Zimtrinden. Optisch könnte man die getrockneten Zimtblüten mit den Nelken verwechseln, weshalb man sie auch Zimtnelken nennt. In der Küche können die kostbaren Zimtblüten problemlos den normalen Zimt ersetzen.

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