10 Fakten über Pommes

Pommes – gibt es eigentlich irgendjemanden auf der Welt, der sie nicht liebt? Pur, mit Ketchup, Mayo, Sweet-Chili, Sauce Andalouse, Pommes-Schranke, Parmesan, Trüffel oder, oder, oder ... Die Arten, auf die man die knusprigen, goldbraunen Kartoffelsticks genießen kann, sind unendlich. Doch wetten, dass selbst eingefleischte Pommes-Fans nicht alles über ihr Leibgericht wissen. Oder hättest du gedacht, dass es gut ist, bei Hitze Pommes zu essen? 10 Fakten, die du vermutlich noch nicht kanntest.

Pommes in einer Schüssel mit Mayo
Pommes sind wohl eines der beliebtesten Gerichte weltweit (Symbolbild: Getty Images)

Pommes sind heiß und fettig, und mit 300 Kalorien pro Portion leider auch nicht gerade das gesündeste Gericht der Welt, trotzdem können wir ihnen nicht widerstehen. Und in Maßen gegessen ist doch alles irgendwie erlaubt, oder? Zum Glück gibt es ja Heißluftfritteusen, die uns gleich ein weniger schlechtes Gewissen machen, wenn wir in unsere Fritte beißen. Doch kanntest du die folgenden 10 Fakten über Pommes eigentlich schon?

Pommes frites – das bedeutet der Name: Pommes, French fries, Fritten, Chips, Friets, Patatas fritas, pomfrit – es gibt weltweit tausende Bezeichnungen für den beliebten Kartoffelstick. Doch im Original heißen Pommes "Pommes frites". Weißt du aber, wofür das eigentlich steht? Der Name ist französisch. "Pommes de terre“ bedeutet Kartoffeln und "frites“ kommt vom Verb "frire" für "frittieren". Gemeint ist also nichts anderes als "frittierte Erdäpfel". Irgendwie auch logisch, oder?

Pommes – wer hat sie eigentlich erfunden? Franzosen, Belgier, Amerikaner – sie alle wollen als Erfinder der Pommes gelten. Seit jeher gibt es einen Zwist um die Herkunft der Kartoffelsticks. Die Legende besagt, dass die Franzosen die Pommes erfunden haben. Die sollen sie nämlich schon während der Revolution 1789 frittiert haben - und zwar unter den Brücken von Paris! Damals trugen sie noch den Namen der ältesten Brücke in der französischen Hauptstadt: "Pommes Pont-Neuf".

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Tatsächlich waren es aber die Belgier, die mit Hilfe eines Familiendokuments von 1781 den Sieg für die Erfindung der Pommes für sich beanspruchen konnten. Das Dokument belegt nämlich, dass die armen Bewohner rund um die Maas bereits im 17. Jahrhundert schmale Kartoffelstreifen frittierten. Normalerweise fingen sie kleine Fische und frittierten sie in heißem Öl. Aber "wenn der Frost die Wasserläufe erfasst und das Angeln gefährlich wird", heißt es in dem Dokument, "schneiden sie Kartoffeln wie kleine Fische aus und lassen sie wie diese braun werden." In den USA wurden Pommes frites übrigens erst nach dem Ersten Weltkrieg bekannt.

So werden Pommes richtig knusprig: Keine Panik, wenn deine selbstgemachten Pommes bisher immer labberig waren. Im Originalrezept aus Belgien werden Pommes in Rindernierenfett frittiert. Öl tut es im Normalfall natürlich auch. Doch es gibt zwei Dinge, die dazu führen, dass Pommes außen richtig knusprig und innen schön weich werden. Erstens werden sie nicht einmal, sondern gleich zwei Mal frittiert. Zunächst bei einer Temperatur von rund 140 bis 180 Grad, bis sie blassgelb sind. Danach holt man sie aus dem Fett und lässt sie abkühlen. Nach dem Abkühlen werden sie ein zweites Mal bei etwa 190 bis 200 Grad frittiert, bis sie eine goldene Farbe angenommen haben und oben schwimmen.

Echte belgische Fritten (Symbolbild: Getty Images)
Echte belgische Fritten (Symbolbild: Getty Images)

Der zweite ultimative Trick, um statt weicher Pommes richtig knusprige Stäbchen zu bekommen: Lege die geschnittenen Kartoffelstäbchen einfach für ein paar Minuten in kaltes Wasser ein. Dadurch wird die überschüssige Stärke abgewaschen und die Fritten werden herrlich knusprig. Danach natürlich erst mal abtrocknen, bevor du sie ins heiße Fett wirfst!

Pommes-Rekord: Daan Vernaillen hält einen echt außergewöhnlichen Weltrekord: Er hat in dem Ort Sint-Katherina-Lombeek bei Brüssel unglaubliche 125 Stunden lang Pommes zubereitet. Dabei hat er sage und schreibe 2000 Pakete in 300 Kilogramm Fett frittiert.

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Die Liebe der Belgier zu ihren Pommes kennt anscheinend keine Grenzen. Sie holen sich einen weiteren fetten Sieg: Dieses Mal im Dauerfrittieren! Chris Verschueren, ein belgischer Imbissbudenbesitzer im flämischen Kastel, stellte einen Weltrekord an der Fritteuse auf: Er frittierte sage und schreibe 1,5 Tonnen Kartoffeln innerhalb von 83 Stunden. "Meine Finger sind verbrannt, meine Füße schmerzen und ich habe eine ernsthafte Sehnenentzündung", wurde der Belgier nach dieser beeindruckenden Leistung zitiert.

Wer isst die meisten Kartoffeln weltweit? Ob als Pommes, Bratkartoffeln oder gekocht – auch hier haben die Belgier die Nase vorn. Etwa 300 Kilo Kartoffeln essen sie jährlich pro Einwohner. Das ist ebenfalls ein beeindruckender Weltrekord! Im Vergleich dazu essen die Menschen in Deutschland 57,9 Kilogramm, in Großbritannien 105 Kilogramm und im Heimatland der Kartoffel, Peru, immerhin 79 Kilogramm.

Von wegen McDonald's und Co.: Anders als in Deutschland wird die Fritte in Belgien richtig zelebriert. Allein 5000 Frittenbuden gibt es dort in etwa. Bei einer Einwohnerzahl von gut elf Millionen Menschen ist das eine ganze Menge. "Frietkot" heißen sie vor Ort, auch wenn das für uns nicht gerade appetitlich klingt. Belgiens berühmteste Pommesbude, das Maison Antoine, steht gleich neben dem EU-Parlament. Trotzdem müssen alle, die sich die Pommes um die Mittagszeit an einer dieser Buden holen, Geduld mitbringen, denn in der Schlange stehen und den Fettgeruch ausgiebig beschnüffeln, ist in der Hauptstadt Brüssel keine Seltenheit.

Während einer Pause beim EU-Gipfeltreffen 2016 in Brüssel: Angela Merkel holt sich eine Portion Fritten in der Maison Antoine (Bild: REUTERS/Robert-Jan Bartunek)
Während einer Pause beim EU-Gipfeltreffen 2016 in Brüssel: Angela Merkel holt sich eine Portion Fritten in der Maison Antoine (Bild: REUTERS/Robert-Jan Bartunek)

Im Maison Antoine sind Johnny Hallyday und Helmut Lotti ebenso wie Catherine Deneuve und Mick Jagger per Aushang als Kunden dokumentiert. Auch König Albert II. soll sich, so besagt die Legende, schon einmal im Maison Antoine vorfahren lassen, um sich eine Tüte der köstlichen Fritten aus der Sorte Agria zu holen, einer Spezialzüchtung der Bintje-Kartoffel. Es ist ebenfalls bestätigt, dass Albert seinen 70. Geburtstag auf Schloss Laeken mit genau diesen Pommes frites gefeiert hat, frisch gebrutzelt von einem mobilen Einsatzkommando des Maison Antoine. Und auch die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde 2016 während eines Gipfeltreffens der EU in Brüssel in der Schlange beim Maison Antoine gesichtet, um sich eine Tüte leckerer Fritten zu gönnen.

Das einzige Frittenmuseum der Welt: In der malerischen belgischen Stadt Brügge gibt es das einzige Frittenmuseum, das 2008 in einem der schmalen, historischen Häuser in der Innenstadt eröffnet wurde. Hier taucht man in die faszinierende Welt der Pommes ein und erfährt alles über die Kartoffel und ihre Reise nach Europa. Das Museum präsentiert verschiedene Schneidemaschinen, mit denen die Kartoffeln kunstvoll in knusprige Stäbchen verwandelt werden. Ebenso kann man den "Fryrobot" aus dem Jahr 1965 bestaunen, eine Erfindung von Jean Hoeberigs, die ursprünglich automatisch 100 Portionen Pommes herstellen sollte. Obwohl es damals eine großartige Idee war, konnte sie sich aber nicht durchsetzen.

Der Museumsshop bietet eine Vielzahl origineller Souvenirs: von Pommestüten aus Porzellan über Handcremes aus Kartoffeln bis hin zu einem Lippenbalsam, der nach Pommes Frites duftet und schmeckt. Fast Food für die Lippen - mhmhm!

Noch ein unglaublicher Rekord: Die hätten wir gerne gekostet! Die längste Pommes, die jemals gemessen wurde, ist wirklich ein wahrer Gigant - ganze 24,5 Zentimeter lang! Kein Wunder, dass sie einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde ergattert hat. Zwei findige Nordfranzosen haben dieses monströse Stäbchen aus einer Kartoffel geschnitten, die beeindruckende 26 Zentimeter lang war.

Wenn "French Fries" zu "Freedom Fries" werden: In den USA werden Pommes seit langem als "French Fries" (wörtlich: "Französische Fritten") bezeichnet. Doch während des zweiten Irak-Kriegs im Jahr 2003 kam es zu einer bemerkenswerten Umbenennung in den Cafeterien des Abgeordnetenhauses: Plötzlich wurden sie kurzerhand zu "Freedom Fries" ("Freiheitsfritten"). Der Grund für diese ungewöhnliche Änderung lag darin, dass Frankreich die amerikanische Invasion entschieden ablehnte. Als Reaktion darauf boykottierten viele Amerikaner französische Produkte.

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Diese kontroverse Umbenennung der Pommes Frites spiegelte die politische Stimmung und die Spannungen zwischen den USA und Frankreich zu dieser Zeit wider. Es war ein symbolischer Akt, der die patriotischen Gefühle der Amerikaner ansprechen sollte und gleichzeitig die Ablehnung gegenüber Frankreich zum Ausdruck brachte. Obwohl die Umbenennung nur von kurzer Dauer war, bleibt sie ein interessantes Kapitel in der Geschichte der Pommes Frites.

Bei Hitze einfach mal Pommes essen: Es ist der wohl ungewöhnlichste Tipp zur Pommes, aber irgendwie auch der beste. Wenn die Temperaturen über 30 Grad steigen, braucht unser Körper nämlich nicht nur Wasser. Einem Arzt zufolge sollte man sich bei der Hitze einfach mal 'ne Pommes gönnen. Ja, richtig gehört! Das hat einen guten Grund.

Denn bei übermäßigem Schwitzen verlieren wir nicht nur Flüssigkeit, sondern auch viele wichtige Salze. Trinken wir dann auch noch viel, verdünnen wir unser Blut. Um einem Kollaps vorzubeugen, sollte man sich Thomas Küpper, Reisemediziner am Uniklinikum der RWTH Aachen, zufolge "einfach mal eine schön salzige Pommes reinhauen“. Das Mineral sei auch beim Trinken wichtig: "Eine Faustformel lautet: In jeden dritten Liter gehört Salz“, so der Experte. Er empfiehlt dann etwa ein Sport-Elektrolytgetränk zu trinken oder dem Wasser Elektrolytpulver beizumischen, das man auch bei Durchfallerkrankungen verwendet und in der Apotheke erhält.

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