10.000 Schritte am Tag sollen gesund sein – aber die Vorgabe stammt nicht von Ärzten
Bewegungsmangel ist der größte gesundheitliche Risikofaktor der Deutschen. Immer wieder hört man Gesundheitsexperten deshalb dasselbe raten: Wer gesund leben will, sollte mindestens 10.000 Schritte täglich tun. Aber wieso eigentlich genau 10.000?
Diese Anzahl ist keineswegs willkürlich, allerdings geht sie nicht, wie viele Menschen sicherlich glauben, auf eine medizinische Studie zurück. Vielmehr beruht der Mythos von den 10.000 Schritten bis zum Wohlergehen auf einer Werbekampagne aus den 60er-Jahren.
Mit dem “Manpo-kei“ brachte die japanische Firma Yamasa 1964 den ersten tragbaren Schrittzähler auf den Markt. Der Name des Gerätes bedeutet so viel wie “Der Zehntausend-Schritt-Zähler“. Und diese Vorgabe wurde anscheinend von allen nachfolgenden Konkurrenzprodukten und Abwandlungen übernommen: Noch heute legen Fitness-Apps und –uhren 10.000 Schritte am Tag als Maßnahme für eine gute Gesundheit fest.
Bala Bangles: Was taugen die neuen Work-out-Armbänder wirklich?
10.000 Schritte zum Wohlergehen
Dabei gibt es keinerlei Studien, die belegen, dass es tatsächlich 10.000 Schritte sein müssen. Viel wahrscheinlicher ist es sogar, dass die Zahl für jeden Menschen variiert. Kinder brauchen möglicherweise mehr Bewegung als Erwachsene, ein großer und ein kleiner Mensch haben eventuell unterschiedliche gesundheitliche Bedürfnisse.
Durchtrainierte JLo: Ist sie wirklich 50 Jahre alt?
Fest steht jedoch: Die Deutschen bewegen sich generell zu wenig. Im Schnitt legt jeder von uns nur 5000 Schritte am Tag zurück, wer in einem Büro arbeitet, oft sogar deutlich weniger. Ob die 10.000 Schritte nun eine medizinisch fundierte Vorgabe sind oder nicht: Angesichts des drastischen Bewegungsmangels hierzulande sind sie sicherlich ein sinnvolles Ziel.
VIDEO: Wie Fitness-Bloggerin Sophia Thiel ihr Geld verdient