5 Orte im Alltag, an denen Erkältungs- und Grippeviren lauern

Verschnupfte Mitreisende können dir diesem Winter eine Erkältung bescheren. [Foto: Getty]
Verschnupfte Mitreisende können dir diesem Winter eine Erkältung bescheren. [Foto: Getty]

Viele von uns werden in der Jahreszeit des Schniefens von einer Erkältung oder Grippe erwischt. Und obwohl wir unsere Schreibtische desinfizieren und uns von hustenden Mitreisenden wegdrehen, kann es schwierig sein, einer Infektion zu entkommen.

Du weißt wahrscheinlich nicht, dass Erkältungs- und Grippeviren bis zu 48 Stunden überleben, nachdem sie jemand mit einer Erkältung „ausgeniest“ hat.

„Ein Partikel des Grippevirus hat den Durchmesser von einem zehntausendstel Millimeter“, sagte Dr. Chris Smith, beratender Virologe und Leiter von „Naked Scientists“ an der Universität von Cambridge, zu Yahoo UK. „Durch ihre winzige Größe können sich die normalerweise in Tröpfchen enthaltenen Partikel, die von infizierten Personen ausgeniest oder ausgehustet werden, weiter in der Luft halten.”

„Außerdem sind Oberflächen wie Türklinken, Telefone, Geländer und die Hände anderer Menschen ebenfalls potenzielle Quellen.“ Und: „In Kindergärten ist die Spielkiste eine der größten Verantwortlichen.“

Wenn man Erkältungs- und Grippeviren mit Stoff „einfängt“ wie zum Beispiel mit einem Taschentuch, können diese Viren bis zu acht Stunden lang überleben, erzählte Dr. Lisa Ackerley, zertifizierte Medizinerin für Umweltgesundheit und Sprecherin von Jakemans, Yahoo UK.

Wenn der Krankheitserreger allerdings auf einer harten Oberfläche landet, kann er bis zu 48 Stunden lang überleben. „Wenn man etwas an einem öffentlichen Ort anfasst, ist es möglich, dass jemand vorher Viren auf der Oberfläche hinterlassen hat“, sagte Dr. Ackerley.

5 Orte, an denen Erkältungs- und Grippeviren lauern

Öffentliche Verkehrsmittel

Als wenn die düsteren Morgenstunden nicht schlimm genug wären, kann eine Bahnfahrt mit schniefenden Mitreisenden die Fahrt zur Arbeit noch schlimmer machen. „Die Hände können beim Reisen mit allen möglichen Viren in Kontakt kommen: Erkältungen, Grippe, Norovirus“, sagte Dr. Ackerley gegenüber Yahoo UK.

Manche Menschen, die panische Angst vor Krankheitserregern haben, weigern sich sogar, sich im Bus, in der U-Bahn oder in der Straßenbahn an den Haltestangen festzuhalten. Dr. Ackerley beruhigt uns allerdings: Es ist nicht unvermeidbar, sich anzustecken.

„Bazillen, die sich nur auf Ihren Händen befinden, werden Sie nicht krank machen, denn so können Sie zunächst nicht in den Körper gelangen“, sagte sie. „Wenn ein Virus sich an ihren Händen befindet, und sie sich das Auge reiben oder den Finger in die Nase stecken, ist das aber ein Weg für eine Infektion.”

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„Nehmen Sie an, dass Ihre Hände ,schmutzig’ sind und waschen Sie sie mit normaler Seife und warmem Wasser, nachdem Sie im Büro angekommen sind.“ Um bazillenfrei zu bleiben, ist beim Händewaschen eine gute Technik erforderlich.

„Das Reiben löst die Mikroben von Ihren Händen und befördert sie in den Abfluss“, sagte Dr. Ackerley. „Machen Sie das 20 Sekunden lang – singen Sie einfach zweimal im Kopf Happy Birthday.“

Und selbst wenn es eine Schlange am Handtrockner gibt, betont Dr. Ackerley, dass es „ein weiterer Vorgang ist, durch den Ansteckung minimiert wird.“ Denn: „Nasse Hände können Viren schneller verbreiten als trockene Hände.“

Einkaufswagen im Supermarkt

Tausende von Menschen zieht es tagtäglich in die großen Supermärkte. Man kann daher schnell bei seinem Wocheneinkauf mit einem Virus in Berührung kommen. „Es ist gut möglich, dass Kinder im Einkaufswagen gesessen und ihren Rotz überall verteilt haben“, sagte Dr. Ackerley.

Um fit und gesund zu bleiben, empfiehlt die Medizinerin die Hände zu waschen, sobald man zu Hause angekommen ist. „Menschen laden häufig die Einkäufe ins Auto, kommen hungrig zu Hause an und öffnen eine Tüte Chips, ohne zu realisieren, dass ihre Hände schmutzig sind“, sagte sie.

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Und wenn man erstmal gemütlich in seinem eigenen Auto sitzt, kann man schnell bequem werden. „Wenn wir im Auto sitzen, sind wir in unserer eigenen Welt und reiben uns vielleicht beim Fahren die Augen“, sagte Dr. Ackerley.

Handy

Viele verlassen sich in Sachen E-Mails, Erinnerungen und Routenplanung auf ihre Smartphones. Was uns wahrscheinlich nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass die harte Oberfläche Viren bis zu 48 Stunden lang einen Nährboden bieten kann.

„Wenn die Hand schmutzig ist und man das Handy anfasst und es vergisst“, sagte Dr. Ackerley. „Man wäscht vielleicht seine Hände, bevor man das Handy erneut anfasst und sich ,wieder infiziert’.”

Dr. Ackerley fügte hinzu, dass Handys wahrscheinlich keine große Infektionsquelle sind, da die meisten Menschen ihr persönliches Gerät nicht an andere geben. „Es kann sein, dass ihr Handy nicht von anderen Menschen berührt wird“, sagte sie.

Computer-Tastaturen

Moderne Büros ermutigen ihre Angestellten häufig dazu, ihre Schreibtische ordentlich zu halten, Kontakt zu Kollegen zu haben und effizienter zu sein. Aber das Hin- und Hergehen zwischen Arbeitsplätzen kann eine ganze Firma zum Niesen bringen.

„In vielen Büros gehört es zum guten Ton, dass Angestellte auch zur Arbeit gehen, wenn sie krank sind“, sagte Dr. Ackerley. “Wenn man keinen festen Arbeitsplatz hat und seine Bazillen überall verteilt, ist jede Oberfläche am Arbeitsplatz mit Krankheitserregern verunreinigt.“

Um gesund zu bleiben, empfiehlt die Medizinerin, dass du den Tag beginnst, indem du deinen Schreibtisch mit einem Produkt desinfizierst, das antiviral wirkt.

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„Wenn man erstmal sitzt und in seine Arbeit vertieft ist, kann es leicht dazu kommen, dass man sich in Gedanken die Augen reibt“, sagte sie.

Fahrstuhlknöpfe

Es hört sich vielleicht übertrieben an, aber denk daran, wie viele Kollegen täglich denselben Fahrstuhl nutzen und dort ihre Bazillen verteilen. „Es macht wirklich Sinn, hier vorsichtig zu sein“, sagte Dr. Ackerley.

„Wenn man weiß, dass man häufig mit den Händen sein Gesicht berührt, macht es Sinn, sich die Hände zu waschen, nachdem man berührt hat, was andere schon angefasst haben. Stellen Sie sicher, dass ihre Hände sauber sind, bevor Sie ihre Augen anfassen oder etwas essen.“

Alexandra Thompson